40 Jahre Karren e.V.

Großes Fest zum Jubiläum in Sankt Augustin

Rhein-Sieg-Kreis. Bei strahlendem Sonnenschein kamen viele Menschen nach Sank Augustin, um das 40-jährige Bestehen des Vereins „Karren“ zu feiern. Der „Karren“ unterstützt Menschen mit Behinderung in Sankt Augustin und Umgebung.

Aus der ehrenamtlichen Arbeit in kleinem Umfang der Anfangszeit haben sich mittlerweile professionelle Strukturen mit fast 200 festangestellten Mitarbeitern entwickelt. Neben Beratungsangeboten, wöchentlichen Freizeitangeboten und Ferienfreizeiten stellt der „Karren“ Schulbegleitungen für Menschen mit Behinderung sowohl an Förder- als auch an Regelschulen zur Verfügung. Ein weiterer großer Bereich der Arbeit sind die fünf Wohngemeinschaften, in denen vier bis elf Menschen mit Behinderung zusammenwohnen. Die erste Wohngemeinschaft wurde bereits 1982 gegründet. Seit 15 Jahren ist einer dieser Bewohner Oliver Kötting (geb. 1976), der das Down-Syndrom hat. Er wohne sehr gerne in der Wohngemeinschaft, erzählt er. „Oliver ist durch den Auszug viel selbständiger geworden“, sagt sein Vater. So habe er seine eigenen Aufgaben im Haushalt und müsse allein mit dem öffentlichen Nahverkehr fahren. Er habe durch die Angebote des „Karren“ auch neue Hobbys wie das Reiten, Fahrrad und Ski fahren gelernt, fügt seine Mutter hinzu. Sie seien sehr froh, diesen Schritt gegangen zu sein.

Im Rahmen eines von den Wohngemeinschaften mitgestalteten Gottesdienstes wurde das Kronenkreuz der Diakonie an Karl Schmiegel, Dorle Walther und Jens Schmiede verliehen. Das Kronenkreuz wird als Ausdruck des Dankes und der Wertschätzung an die langjährig tätigen Ehrenamtlichen verliehen. So hat beispielsweise Jens Schmiede den „Karren“ nach Ableistung seines Zivildienstes 1994 ehrenamtlich weiter unterstützt, lange Jahre auch als Vorstandsmitglied und Vorsitzender. Heute sitzt er im Aufsichtsrat. Am „Karren“ schätze er, was er den „Karren-Geist“ nennt – die gegenseitige Wertschätzung und das positive Feedback, sowohl von Bewohnern der Wohngemeinschaft als auch von Kollegen.

Für die Unterhaltung auf dem Jubiläumsfest sorgte neben dem Auftritt des Clowns Pepepan der musikalische Auftritt der Band Mad Memories. Als Schülerband gestartet, fungiert die Band heute unter anderem als Karnevals-Hausband des „Karren“ und spielt ihre Auftritte hier gegen eine Aufwandsentschädigung. Weiteres Highlight war der Tanzauftritt des Pflegedienstes. Den Pflegedienst, der von Dorle Walther mitaufgebaut wurde, bietet der „Karren“ seit zehn Jahren an. Er bietet die Betreuung von Senioren sowie von Menschen mit Behinderung an, insbesondere auch in den Wohngemeinschaften.

Eine große Herausforderung für den „Karren“ ist der Personalmangel, insbesondere im Pflegebereich. „Die Gewinnung von neuen Mitarbeitern wird in Zukunft eine Herausforderung für uns werden“, so Vorständin Gabriele Siebert. Viele der langjährigen Mitarbeiter würden in den nächsten Jahren in Rente gehen. „Aber auch unsere Bewohner werden älter“, so Siebert weiter. „In den nächsten Jahren werden wir uns intensiv damit beschäftigen, wie wir unser Angebot entsprechend anpassen können“.