Schönheit des Schaffens
H-BRS-Studenten holen den Weltmeistertitel beim RoboCup 2019

Dharmin Bakaraniya, Teamkapitän Deebul Nair und Annika Koch (v.li.) mit dem Arbeitsroboter „youBot“. | Foto: Woiciech
  • Dharmin Bakaraniya, Teamkapitän Deebul Nair und Annika Koch (v.li.) mit dem Arbeitsroboter „youBot“.
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Sankt Augustin -

„Es ist kein Hobby, sondern eine Kombination aus Sport und
Wissenschaft“, erläuterte Deebul Nair, Teamkapitän von
„b-it-bots“ der Hochschule Bonn/Rhein-Sieg. Im Juli gelang elf
Studenten des Master-Studiengangs „Autonome Systeme“ der Sprung
zur Weltmeisterschaft in Sydney. Mit ihrem Arbeitsroboter „youBot“
konnte das @work-Team erstmalig den begehrten Pokal mit nach Hause
nehmen. „Wir waren schon öfters dabei, haben aber nie gewonnen und
diesmal sollte es auch ganz schön knapp ausfallen“. Mit nur 75
Punkten Vorsprung zum Zweitplatzierten holten die Sankt Augustiner den
erträumten WM-Sieg.

Mehrere Aufgaben mussten erledigt werden, unter anderem das präzise
Platzieren und Transportieren von Gegenständen oder das exakte
Greifen bei einem rotierenden Tisch. „Es ist ein tolles Gefühl zu
gewinnen. Obendrein gestaltete sich die Reise als sehr aufregend, zum
einen, da wir so weit geflogen sind und andererseits, weil wir mit so
manchen Problemen konfrontiert wurden. Zunächst begannen die Probleme
mit den Robotern am Zoll. Später stellten wir fest, dass etliche
Teile fehlten, sodass Reparaturen mit Kleber und Klebeband
anstanden“. Weiß Gott, letzten Endes reichte es doch für den
ersten Platz. An der Hochschule gibt es mit @home noch eine weitere
fünfköpfige Mannschaft. „Der Unterschied ist, dass es dabei
vermehrt um die Kommunikation mit dem Menschen geht. Zum Beispiel ist
das Aufräumen eines Regals eine typische Aufgabe“, so Annika Koch.
Mit Roboterdame Lucy konnte vor kurzem auf einem Turnier der European
Robotics League im englischen Milton Keynes gepunktet werden. Ihr
glückte es, eine Tür zu erkennen und zu öffnen, während
„youBot“ bei einer „Pick&Pack Challenge“ das „Einkaufen“
demonstrierte. Auch hier belegten beide Teams die ersten Plätze.
Natürlich sieht das „Training“ für solch eine „Sportart“
anders aus als beispielsweise beim Fußball. Die Studenten treffen
sich regelmäßig freitags im „Roboter Labor“ und arbeiten an
Lösungen zu diversen Problemen. „Da steckt eine große Motivation
drin. Es gibt vieles, was zu beachten ist, wenn der Roboter bestimmte
Aufgaben erledigen soll“, führt Deebul Nair aus.

Jedes Teammitglied hat sein Spezialgebiet, sodass man sich gegenseitig
optimal ergänzt. Neben dem Denken und Forschen ist es jedes Mal ein
atemberaubendes Gefühl, wenn es letztendlich um die praktische
Umsetzung geht. „Das Faszinierende ist die Schönheit des Schaffens.
Man programmiert und kreiert etwas Neues und sieht, wie daraus
Realität wird“. Da dies alles im Rahmen des Studiums passiert,
müssen die Forscher kein eigenes Geld investieren. Roboter und
Material übernimmt die Hochschule und die Kosten für die Reisen zu
den Meisterschaften werden ebenfalls aus einem Fördertopf bezahlt.
Seitens der jungen Leute sind hier vor allem ihre Intelligenz, Fleiß
sowie Ehrgeiz einzubringen. Außerdem investieren die Studierenden
jede Menge Freizeit, um zusätzlich zu den Aufgaben des Masterstudiums
noch für die „b-it-bots“ erfolgreich zu sein. Diese Leistungen
werden in der Regel nicht für das Studium angerechnet, sondern sind
quasi nur zum Spaß.

Dennoch erwerben die jungen Leute dort allerhand nützliche
Qualifikationen, die sie in ihrem späteren Berufsleben sehr gut
brauchen können. Daher sind die „Autonomous Systems“-Absolventen,
insbesondere diejenigen mit Wettkampferfahrung, am Arbeitsmarkt sehr
gern gesehen. Wenn man jedoch die Weltmeisterschaft geschafft hat,
welches Ziel könnte „b-it-bots“ noch haben? „Natürlich den
Titel beim nächsten Mal zu behalten und nicht abzustürzen“, lacht
der Teamkapitän. „Außerdem möchten wir die European Robotics
League gewinnen“.

- Dirk Woiciech

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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