Tierschutzunterricht des ETN
Heinsberger Gymnasium macht sich für Tierschutz stark
Nachdem der Hörfunk über den kostenlosen Tierschutzunterricht des Europäischen Tier- und Naturschutzes e.V. (ETN) mit Sitz in Much im Rhein-Sieg-Kreis berichtet hatte, war am Niederrhein, am Kreisgymnasium Heinsberg schnell klar: Die Schule würde alle Hebel in Bewegung setzen, um Anita Kreuzer, die Tierschutzlehrerin des ETN für eine Projektwoche im Oktober 2022 zu gewinnen.
Am 24.10.2022 war es so weit: Unter dem Motto „Miteinander“ hatten sich erwartungsvoll zum Einstieg in die Projektwoche über den Tierschutz Schüler*innen der fünften und sechsten Jahrgangsstufe des Heinsberger Gymnasiums im Klassenzimmer versammelt. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde durften alle bei Anita Kreuzer Fragekärtchen zur Haltung von „Nutztieren“ auf Bauernhöfen auswählen. Dann ging es ohne Umschweife von der Schule auf den Bauernhof: Hier wurde den angehenden Tierschützer*innen die Haltung von Fleischrindern und Legehennen anschaulich vor Augen geführt. Durch genaues Hinschauen und mit vielen Fragen erkundeten sie, wie es den Tieren wohl gehe. Von den auf den Fragekärtchen notierten Fragen blieb keine einzige unbeantwortet.
Die Vielfalt der Nutztierhaltung stand im Mittelpunkt des zweiten Projekttags: Nicht nur über das am Vortag Erlebte wurde gemeinsam noch einmal nachgedacht. Darüber hinaus lernten die Schüler*innen auch die unterschiedlichsten Arten von „Nutztieren“ kennen. Auch solche, die für die Pelzgewinnung gezüchtet und lebendig gehäutet werden. Schnell waren sich alle einig: Pelze für das Outfit? Niemals!
Der dritte Tag gehörte Legehenne Berta und den Schweinen. Bertha erzählte mittels eines Tischtheaters, wie sie schwer krank geworden war, dann aber riesiges Glück hatte und auf den ETN-eigenen Tierschutzhof Huppenhardt kam. Dort genießt sie nun ein schönes Leben mit viel Bewegungsfreiheit. Im Gegensatz zu den vielen, in engen Kastenständen eingepferchten Schweinen: Von ihrem bedauernswerten Leben waren alle Schüler*innen zutiefst betroffen
Um die Rinder drehte sich alles am vierten Tag. Wie sie gehalten werden, konnten die Schüler*innen auf verschiedenen Stationen im Klassenraum selbst erkunden, z.B. in einer Fühlbox mit Viehsaugentwöhner. Dabei war den meisten keineswegs klar, dass die Kuh als Säugetier nur Milch gibt, wenn sie ein Kalb geboren hat. Das Angebot, als Alternative zu Kuhmilch doch mal Hafermilch mit Kakao- oder Vanillegeschmack zu probieren, wurde rundherum begeistert angenommen.
Der fünfte und letzte Projekttag begann mit einer ganz besonderen Überraschung. Die Tierschutzlehrerin des ETN hatte eine putzmuntere, kleine Fledermaus mitgebracht, die sie nach einem Flugunfall in artgerechte Pflege genommen hatte. Die Neugierde war immens: Fledermausmann Seppel und Anita Kreuzer wurden mit unzähligen Fragen gelöchert, die Kreuzer einvernehmlich mit Seppel nach bestem Wissen beantwortete. Zudem stand der Abschlusstag der Projektwoche ganz im Zeichen der Präsentation des im Tierschutzunterricht erworbenen Wissens. Begleitend zu den Unterrichtseinheiten hatten die Schüler*innen eigenständig in kleinen Arbeitsgruppen nach ausgewählten Themen im Internet recherchiert, z.B. zu „Formen der Tierhaltung“, „Transport und Schlachtung“, „Tieren und ihre Bedürfnisse in der Natur“ oder „Tierprodukten ohne Tierleid“. Auf Grundlage der Ergebnisse und inspiriert von Anita Kreuzers Anregungen waren eigene, selbstgedrehte Videobeiträge zum Tierschutz erstellt und Plakate gebastelt worden. Die Vorführung der Videos und das Anschauen der Plakate begeisterte auch Lehrer*innen und Eltern: Ein gelungener Ausklang für eine einzigartige Projektwoche, die der Tierschutzlehrerin als Belohnung für ihren Einsatz ein prall gefülltes Spendensäckel für den ETN einbrachte.
LeserReporter/in:Ingrid Dr. Kreide-Damani aus Rhein-Sieg |
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