Gymnasium Alfter
Investition in den Nachwuchs
Oedekoven (fes). Dieser erste Schultag war etwas ganz Besonderes: Die 120 Mädchen und Jungen, die sich am Montagmorgen in der Schulaula auf dem Campus Oedekoven eingefunden hatten, erlebten nicht nur ihren ersten Tag auf einer weiterführenden Schule, sie sind auch die ersten Schüler des neuen Gymnasiums Alfter. Nach zwei gescheiterten Versuchen in den vergangenen Jahren in dem Gebäude der ehemaligen Hauptschule eine Gesamtschule einzurichten, ging nun das Alfterer Gymnasium an den Start. Die Politik folgte damit dem Willen der Eltern, die sich nach einer Umfrage für diese Schulform ausgesprochen hatte. Die Resonanz war enorm. Statt der erforderlichen 84 Kinder, wurden im Februar 120 aus Alfter und der Region angemeldet, sodass das Gymnasium nicht wie geplant drei-, sondern vierzügig startete. Daran erinnerten Schulleiter Sebastian Muders und sein Stellvertreter Henning Tetz.
„Für mich ist das heute in wunderbarer Tag, das sehen Sie an meinen strahlenden Augen“, schwärmte Alfters Schultamtsleiterin Susanne Petram.
„Eine Schulgründung ist immer etwas Aufregendes und Besonderes, auch für mich ist das heute quasi eine Art Einschulung, denn ich bin erst seit einem Jahr in diesem Amt, für mich ist es die erste Schule, die ich eröffnen darf“, schilderte Thomas Wilk, Regierungspräsident der Bezirksregierung Köln.
Wilk lobte die gemeinsame Anstrengung, die Kommune und Land unternommen hatten, um dieses Ziel zu erreichen. Auch das Umland freue sich, dass in Alfter nun so viele neue Schulplätze entstanden seien. Das entlaste die angrenzenden Kommunen, die kaum noch Kapazitäten an ihren weiterführenden Schulen haben.
Für Bürgermeister Rolf Schumacher war klar: „Diese Schule musste gegründet werden als Gebot der interkommunalen Zusammenarbeit.“ Es gebe nichts Wichtigeres für eine Kommune als in die Bildung des Nachwuchses zu investieren, meinte er und bekam dafür spontanen Applaus von den Eltern und Schülern.
„Sie als Eltern haben sich ein Gymnasium gewünscht und wir haben darauf gehört“, so Alfters erster Bürger weiter. Das Gymnasium startet in kersanierten Räumen, dafür habe die Gemeinde elf Millionen Euro investiert. „Wir haben damit bewiesen, dass wir eine Schule einrichten können, jetzt werden wir Ihnen auch beweisen, dass wir in den kommenden vier Jahren den erforderlichen Erweiterungsbau ebenfalls stemmen werden können“, so Schumacher weiter.
Dieses Projekt ist nicht unumstritten. Bekanntlich schnellten die ursprünglich prognostizierten Baukosten für den Erweiterungsbau von 26 Millionen Euro nun auf 79 Millionen Euro in die Höhe. Gründe sind unter anderem die gestiegenen Bau- und Zinskosten. Die politischen Gremien werden im Zuge der bevorstehenden Haushaltsberatungen in den kommenden Monaten entscheiden, wie das neue Gebäude ausgestattet werden soll und wo Einsparungen möglich sind. Die Kommune ist stark überschuldet. Kämmerer Nico Heinrich hatte für die kommenden Jahre eine Verdopplung der Grundsteuer auf 1500 Punkte ins Spiel gebracht, um einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen. Dagegen gibt es mittlerweile eine Online-Petition.
Fachbereichsleiterin Sabine Zilger und Susanne Petram schenkten während des Festaktes den Schulleitern und dem zehnköpfigen Lehrerkollegium einen Feldahorn, der als Schulbaum in den kommenden Jahren Wurzeln schlagen soll. Zudem überreichte Zilger dem Kollegium noch eine Dose mit 200 Euro. Das Geld stammte aus einer Spendensammlung anlässlich des Tages der offenen Tür: „Nehmen Sie das Geld als Grundstück für einen Förderverein.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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