Hegering Agger – Sieg
Jäger schützen Heidemoorlandschaft
Rhein-Sieg-Kreis. Die Hegeringmitglieder der Kreisjägerschaft Agger-Sieg betreuen seit vielen Jahren ein Heidemoor im Naturschutzgebiet „Gagelbestand“ in Siegburg. Namensgebend für das Naturschutzgebiet ist der Gagelstrauch (Myrica gale), eine Strauchart die hauptsächlich in den nordwestlichen Gebieten vorkommt und in Siegburg ihre südlichste Verbreitung hat. Neben dem Erhalt des Gagelstrauchvorkommens ist jedoch das Hauptziel der Jäger, die einzigartige, für das Heidemoor typische, Vegetation und Tierwelt zu erhalten. Moore sind in der öffentlichen Wahrnehmung oft noch negativ besetzt. Beschäftigt man sich näher mit der einzigartigen Flora und Fauna von Moorgebieten, entdeckt man eine reiche Artenvielfalt und Lebendigkeit, die heutzutage leider immer weniger wird und unser aller Schutz bedarf. Neben der ökologischen Bedeutung haben Moore außerdem eine wichtige Funktion für den Klimaschutz. Moore können im Vergleich zu Wäldern die doppelte Menge an Kohlenstoffdioxid (CO2) speichern. Aus diesem Grund unternimmt die Bundesregierung auch zunehmend Anstrengungen, Moorböden zu schützen und sie aktiv durch Vernässung wiederherzustellen. Moore in trockenem Zustand hingegen sind echte Klima-Killer, da sie viel an gespeichertem CO2 freisetzen. Um Moore dauerhaft in ihrer typischen Art mit der entsprechenden Flora und Fauna zu erhalten, müssen diese im Wesentlichen vor drei Dingen geschützt werden: Austrocknung, Nährstoffeintrag und Beschattung. Viele der Pflanzen, wie z.B. die Moorlilie oder der in Tümpeln lebende fleischfressende Wasserschlauch sind an das Moor angepasste Spezialisten und gedeihen nur in ausreichend feuchten und nährstoffarmen Standorten. Um diese Bedingungen auch zukünftig zu erhalten, entfernen die Mitglieder des Hegerings Agger-Sieg an vier Terminen im Jahr den neuen Aufwuchs von feuchtigkeitsliebenden Gehölzen wie etwa Birke, Erle, Faulbaum oder Traubenkirsche. Würde man diesen Gewächsen dauerhaft gestatten größer zu werden, käme es durch das Laub der Bäume zu einem erheblichen Eintrag von organischen Material, was langfristig den Nährstoffgehalt des Bodens verändern würde. Auch die zunehmende Beschattung durch die Blätter wäre ein Problem für viele Arten, die vollsonnige Stellen brauchen, um gut gedeihen zu können. Mit zunehmender Größe würden die Bäume gerade in trockenen Sommer, wie dem in diesem Jahr, zu Wasserkonkurrenten für viele Moorpflanzen und Kleinstgewässer. Durch den äußerst sonnenscheinintensiven Sommer und Herbst diesen Jahres hatten kleine Bäume und Sträucher beste Wachstumsbedingungen auf den feuchten Böden. Um die Durchfeuchtung des Bodens zu sichern, haben die Hegeringmitglieder der Kreisjägerschaft in der Vergangenheit in stundenlanger Arbeit viele Tonnen Erde bewegt und zahlreiche Deiche angeschüttet, die nun jedes Jahr gewartet werden müssen. So bleibt jedes Jahr viel zu tun, um dieses einzigartige Gebiet dauerhaft erhalten zu können.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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