Ramona Glogowski engagiert sich für die Ärmsten
Kein Tropfen auf den heißen Stein
Rhein-Sieg-Kreis - Ramona Glogowski setzt sich für Arme und Kranke in Südostasien
ein: „Ich höre oft: das ist doch nur ein Tropfen auf dem heißen
Stein. Aber so ist es keinesfalls. Und wer nicht die Hand der Menschen
dort gehalten hat, kann da auch nicht mitreden.“
Krankenschwester Ramona Glogowski ist von Natur aus sozial
eingestellt, und hält es für ihre Pflicht, etwas zu unternehmen. Vor
circa sechs Jahren begann sie, auf ihren Urlaubsreisen nach
Südostasien immer etwas im Gepäck zu haben, um der bedürftigen
Bevölkerung eine Freude zu bereiten. Dieses Engagement gipfelte im
letzten Jahr in einer Reise nach Kambodscha, wo sie nicht nur ein
Waisenhaus in Phnim Penh besuchte, vielmehr auch die Ärmsten der
Gesellschaft, die in den Slums und auf Müllkippen leben. „Sie sind
glücklich über jede Spende, und genießen die Aufmerksamkeit, die
man ihnen entgegenbringt. Von der Regierung und den reichen Einwohnern
wird das Leid dieser Menschen gar nicht wahrgenommen.“
Per Facebook Geld gesammelt
Über Facebook rief die 30-Jährige Freunde, Bekannte und Verwandte
auf, sie mit Geld oder Verbandsmaterial zu unterstützen. Zu ihrer
Überraschung kamen 700 Euro zusammen, so dass sie, inklusive
Eigenmittel, über fast 1.100 Euro verfügen konnte. Somit war sie in
der Lage, vor Ort Reis, Spielzeug, Seife, Zahnbürsten, Zahnpasta,
Stifte und Schreibtafeln anzuschaffen. Das Verbandsmaterial überließ
sie einem „Medizinischen Versorgungszentrum“ und gab dem Team
Tipps an die Hand, wie man es richtig benutzt. „Ich habe das nötige
Knowhow, da ich im Wund- und Schmerzmanagement ausgebildet bin, Ärzte
und Pflegekräfte berate und darüber hinaus im Bereich Fortbildungen
tätig bin.“
"Urlaubsreisen" ganz anderer Art
Das Geld fließt neben Lebensmitteln und Material, auch in Benzin,
Fahrer und Dolmetscher. „Meine Ziele sind nicht die Großstädte und
Krankenhäuser, es sind die kleinen Dörfer und Gegenden, die ohne
staatliche Hilfe auskommen müssen. Wenn sich ein Junge ein Bein
bricht, dann ist die nächste Krankenstation Kilometer weit weg.
Außerdem gibt es hier keine Adressen mit Hausnummern, man muss schon
mehrere Stunden fahren, bis man sein Ziel erreicht.“ Wo sich diese
Siedlungen befinden, recherchiert sie vor Ort bei Hilfsorganisationen
wie Unicef, oder befragt Einheimische. „Bei meinen Urlaubsreisen
habe ich daher mit den üblichen Touristen wenig zu tun.“
Dennoch lässt sich das Engagement nicht einfach als Hobby
umschreiben. „Es ist schon mit sehr viel Arbeit verbunden. Belastung
und Spaß halten sich die Waage. Ich fahre immer mit Freude hin, aber
auch einem weinenden Auge, weil ich weiß, was mich dort für
Zustände erwarten.“ Für 2018 plant sie wieder eine Fahrt nach
Kambodscha und sammelt erneut finanzielle Zuwendung für das Projekt.
Der nächste "Urlaub" ist schon in Planung
„Diesmal möchte ich nicht nur mein Wissen vermitteln, sondern
obendrein selbst Wundversorgung anbieten.“ Daher wird nun noch mehr
Arbeit und Planung nötig sein, besonders, da zu ihrem Job am
Siegburger Helios-Klinikum zusätzlich ein Studium der
Pflegewissenschaften ansteht. Doch für Ramona Glogowski ist die
Balance von Beruf und Projekt kein Problem. „Ich weiß, dass ich
nicht die Welt retten kann, aber schaden wird es definitiv nicht“,
erklärt sie optimistisch.
Wer mehr über die Reisen erfahren will oder spenden möchte, geht auf
Ramonas Seite unter
www.facebook.com/ramona.glogowski
- Dirk Woiciech
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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