Kultursplitter
Kultur von Oper bis Kabarett
Region - (ad) Der Herbst ist da, die Sommerzeit geht in diesem Monat zu Ende,
früh wird es am Abend dunkel. Also die richtige Gelegenheit, im
Oktober das kulturelle Angebot der Region zu nutzen.
RheinbachDas Drama „Blackbird“ von David Harrower sorgt für
extreme Gefühlsschwankungen und Hoch¬spannung. Es kommt zu einigen
überraschenden Wendungen. Damals waren sie ein Paar. Una war 12 und
Ray war 42, als man sie zusammen ertappte und er wegen Verführung
einer Minderjährigen festge¬nommen wurde. Zwanzig Jahre später
treffen sie sich wieder. Er hat seine Strafe abgesessen, lebt mit
neuer Frau unter neuem Namen, und plötz¬lich ist sie da. Opfer und
Täter treffen unvermit¬telt aufeinander. Und so sehr zu Beginn die
Rollen klar erscheinen, so sehr verkehren sie sich im Laufe des
packen¬den Theaterspiels. Karten für dieses Stück – am Sonntag,
3. November, 19.30 Uhr im Stadttheater Rheinbach – gibt es bereits
jetzt im Museumsshop des Glasmuseums, Telefon 02226 / 917 501, oder
bei Bonnticket.de.
WachtbergPremiere im „Chateau Pech“, im kleinen Privattheater im
Wachtberger Ländchen, das die Schauspielerin und Regisseurin Gundula
Schroeder und ihr Mann Traugott Scholz im Herbst 1998 gegründet und
seitdem viele bedeutende klassische und moderne Theaterstücke auf der
kleinen Bühne präsentiert haben. Unter dem Titel „Ergötzliches“
bringt es jetzt drei heitere Einakter („Der fliegende Geheimrat“,
„Minna Magdalena“ und „Der Hund im Hirn“) des bekannten
Bühnenautors Curt Goetz heraus, der sich besonders durch seine
geistreichen und spritzigen Komödien einen Namen gemacht hat.
Premiere ist am Freitag, 4. Oktober, 19 Uhr, im Nachtigallenweg 22 in
Pech; weitere elf Aufführungen sind bis 10. November vorgesehen. Da
das Theater nur 45 Plätze hat, ist unbedingt eine Reservierung unter
0228 / 325 951 erforderlich.
„Kultur in Wachtberg“ präsentiert am Sonntag, 27. Oktober, 17
Uhr, die „Oldie-GmbH“ im Köllenhof in Ließem, Marienforster Weg
14. Der Eintritt ist frei.
Im Drehwerk in Adendorf gibt es am Freitag, 4. Oktober, 20 Uhr,
akustische Gitarrenmusik mit Peter Finger; am Donnerstag, 10. Oktober,
20 Uhr, ist das Tango-Duo „Gotan.Uy“ aus Uruguay zu Gast im
Töpferort; David Werker präsentiert die Vorpremiere seines neuen
Programms „Plötzlich Seriös“ am Freitag, 11. Oktober, 20 Uhr;
das Musical „Dat kölsche Hotel“ gibt es am Sonntag, 13. Oktober,
19 Uhr; John Doyle kommt am Freitag, 18. Oktober, 20 Uhr, mit der
Premiere seines Programms „Das Leben ist Abenteuer genug“ auf die
Bühne des Drehwerks; das neue Soloprogramm von Martin Bauer „Mit
anderen Worten“ gibt es am Mittwoch, 23. Oktober, 20 Uhr, im
Drehwerk; zum kölschen Mitsingkonzert lädt Björn Heuser am
Dienstag, 29. Oktober, 20 Uhr, ein, und Maria Vollmer präsentiert die
Vorpremiere ihres Programms „Tantra, Tupper & Tequila“ am
Donnerstag, 31. Oktober, 19.30 Uhr. Infos und Karten: 02225 – 708
1719.
Bad GodesbergEs ist halb elf. Heiliger Abend. Eine Frau, ein Mann, ein
Verhör. Der Mann behauptet, dass die Frau um Mitternacht einen
geplanten terroristischen Anschlag in die Tat umsetzen will. Gemeinsam
mit ihrem Ex-Mann. Was hat eine Frau, die einen Lehrstuhl für
Philosophie innehat, mit dschihadistischem Gedankengut zu tun? Noch
könnte alles verhindert werden. Doch die Frau streitet alles ab. Die
Zeit läuft. Daniel Kehlmanns gar nicht besinnliches Weihnachtsstück:
spannend, hochpolitisch, mit einem Hauch von High Noon. „Heilig
Abend“ mit Sandra Krolik und Wolf-Guido Grasenick, der
Verhörthriller von Daniel Kehlmann in der Regie von Stefan Krause,
steht im Monat Oktober auf dem Spielplan des Kleinen Theaters Bad
Godesberg. Weitere Infos: 0228 / 36 28 39.
Im Schauspielhaus Bad Godesberg wurde die neue Spielzeit mit Gotthold
Ephraim Lessings „Minna von Barnhelm“ in der Regie von Charlotte
Sprenger eröffnet. Ein nicht richtig gelungener Start; selbst das
Premierenpublikum zeigte sich von der langatmigen Aufführung nicht
überzeugt. Einige verließen bereits zur Pause das Schauspielhaus.
Weitere Aufführungen am 6., 9., 19. und 25. Oktober. Premiere im
Schauspielhaus am 2. Oktober: „Vor Sonnenaufgang“. Neu bearbeitet
von Ewald Palmetshofer und unter der Regie von Sascha Hawemann
schildert das dramatische Erstlingswerk Gerhart Hauptmanns
schonungslos die Beschädigungen des familiären Zusammenlebens,
menschliche Entfremdung und die Abgründe hinter bürgerlichen
Fassaden, und legt so die Erosion des gesamten sozialen und
politischen Systems frei. Weitere Aufführungen: 10., 18., 26. und 31.
Oktober. Wieder auf dem Spielplan: die großartige Komödie „Frau
Müller muss weg“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz. Voller Humor
zeichnen die Beiden das Bild einer Generation zwischen Förderwahn und
Wohlstandsverwahrlosung; einer Leistungsgesellschaft, in der man sich
vor Erziehungsratgebern nicht mehr retten kann und nur noch ein
Gymnasialabschluss in Frage kommt. Als präziser Beobachter von
Gesellschaft und Gegenwart ist Lutz Hübner einer der meistgespielten
deutschsprachigen Gegenwartsdramatiker; die Aufführungen am 5., 17.
und 24. Oktober sowie am 2. November. Außerdem auf dem Spielplan:
„Linie 16“, eine musikalische Achterbahnfahrt durch den
rheinischen Untergrund, am 8. und 27. Oktober; „Ein
Sommernachtstraum“, eine Komödie für Kinder, Jugendliche und
Familien nach William Shakespeare von Jens Groß, am 12. Oktober.
Infos und Karten: 0228 – 77 80 08.
BonnAls erste Opernpremiere der Spielzeit wird am Sonntag, 6. Oktober,
Richard Strauss’ „Der Rosenkavalier“, unter der musikalischen
Leitung von Generalmusikdirektor Dirk Kaftan und inszeniert von Josef
Ernst Köpplinger, erklingen; eine zeitlose Gesellschaftskomödie, ein
Stück voll Morbidität und Boshaftigkeit, ein Panorama der
Gesellschaft im Wandel der Zeit. Weitere Aufführungen sind am 12. und
27. Oktober sowie am 1. November. Mit dem Musical-Klassiker „West
Side Story“ von Leonard Bernstein in einer Neuinszenierung von Erik
Petersen eröffnete das Opernhaus die neue Spielzeit. Der Erfolg von
„West Side Story“, eines der, wenn nicht gar das bedeutendste Werk
des amerikanischen Musiktheaters, begann als neue Version des
Romeo-und-Julia-Themas zunächst mit der Idee einer Geschichte der
Liebe eines jüdischen Mädchens zu einem katholischen Jungen. Seit
1949 beschäftigte sich der Komponist mit diesem Thema – in der
endgültigen Bühnenfassung, die 1957 in New York uraufgeführt wurde,
trat an die Stelle der Religion das Einwanderungsproblem zwischen den
Jets, die als in Amerika geborene Jugendliche die Sharks bekämpfen,
eine Gruppe von eingewanderten Puertoricanern. Romeo-Tony liebt
Julia-Maria, die zu verfeindeten Banden gehören. Tony wird von einem
Shark erschossen. Angesichts eines Toten bringt Maria die beiden Gangs
endlich dazu, Frieden zu schließen. Die Musik benutzt Elemente des
Jazz sowie der damals aktuellen Tanzmusik und macht auch gelegentliche
Anleihen beim italienischen Opernstil. Weitere Aufführungen am 9.,
13. und 25. Oktober. Außerdem auf dem Spielplan: „Figaros
Hochzeit“ von Wolfgang Amadeus Mozart am 20. und 26. Oktober. Infos
und Karten: 0228 – 77 36 68.
Mit Schulterpolster und Vokuhila laden Knut Vanmarcke und Dirk
Vossberg-Vanmarcke zu ihrer neuen Show „99 Luftballons“ - eine
kunterbunte Zeitreise in die 80er Jahre in Malentes Theaterpalast an
der Godesberger Allee 69 ein. Diese Show ist eine Allianz für‘s
Leben! Die Zuschauer erleben, wenn die Malentes und ihr Ensemble das
Bruttosozialprodukt steigern, Blake Carrington seine Liebe zu Mutter
Beimer entdeckt, Professor Brinkmann in der WG-Küche das Skalpell
schwingt und Rudi Carrell die Herzblätter Charles und Diana
verkuppelt. Der Höhepunkt des Abends: die offizielle (?) Reunion von
Modern Talking! Bis 10. November; Infos und Karten: 0228 / 42 22 22
30.
31 verschiedene Veranstaltungen bietet das Pantheon-Theater im Monat
Oktober. Bonn-Premieren gibt es mit Gerd Dudenhöffer am 4. Oktober,
Thomas Schreckenberger am 6. Oktober; Willy Astor am 16. Oktober,
Volker Weininger am 18. Oktober; „Unendlich Luft“ mit Nils
Kretschmer und David Vormweg am 19. Oktober sowie mit „Die
Unfassbaren“ – eine magische Hypnose-Show – am 22. Oktober.
Außerdem: Kabarettist Lars Redlich am 5. Oktober; Anny Hartmann, die
pazifistische Schnellfeuerwaffe des politischen Kabaretts, am 9.
Oktober; Sängerin, Pianistin und Sachensagerin Katie Freudenschuss am
10. Oktober; Komiker René Marik am 19. Oktober; Konrad Beikircher
erzählt aus dem Leben von Ludwig van Beethoven am 27. Oktober und am
31. Oktober Bonns zweites Dunkelkonzert – vier Sänger/innen und
eine Live-Band in völliger Dunkelheit. Infos und Karten: 0228/21 25
21.
„Nackte Tatsachen“ stehen im Monat Oktober auf dem Spielplan des
Contra-Kreis Theaters. Oliver und Michael, zwei Kerle in den besten
Jahren, pflegen seit geraumer Zeit eine richtige
„Männerfreundschaft“ mit allem, was dazugehört: Man spielt
zusammen Tennis, trinkt gern mal ein Gläschen Wein, tauscht sich
über den erfolgreichen Job als Anwalt und Zahnarzt aus oder berichtet
von den kleineren und größeren Problemen innerhalb der Ehe. Alles
scheint ganz normal zu sein – kurzum: die Beiden stehen sich nah,
wie es Freunde nun einmal tun. Als sie jedoch eines Morgens
splitterfasernackt und mit Handschellen aneinander gefesselt in
Olivers Gästebett aufwachen, wird ihre Freundschaft auf eine harte
Probe gestellt. Sie verstehen die Welt nicht mehr. So nah wollten sich
die Beiden nie kommen – und warum kann sich weder Oliver noch
Michael erklären, was zu diesem scheinbar intimen Schäferstündchen
beim Mondschein führen konnte? Zu gern hätte auch Olivers bessere
Hälfte Emily, die viel zu früh von einer Reise zurückkehrt, eine
Erklärung für die prekäre Situation, in der sie die beiden Männer
vorfindet – und auch Michaels Frau Nicole stößt schon bald zu dem
vermeintlich ratlosen Trio. Alles klar? Nein? Warum soll es dem
Publikum besser gehen als den Akteuren auf der Bühne!? Oder gibt es
für alles vielleicht doch eine ganz einfache Erklärung? „Nackte
Tatsachen“ sprechen in jedem Fall für sich und werden in einem
herrlich komödiantischen Chaos einiges mehr als nur bloße Haut
enthüllen! Weitere Infos: 0228 / 63 55 17.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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