Windpark
LSV-Jurist wirft Bezriksregierung „grobe Planungsfehler“ vor

Volles Haus: gut 250 Interessierte in der Aula des Schulzentrums Merten.  | Foto: Norbert Brauner
  • Volles Haus: gut 250 Interessierte in der Aula des Schulzentrums Merten.
  • Foto: Norbert Brauner

Vorgebirge (red). Mehr als 250 Besucher kamen zur Mertener Informationsveranstaltung von LSV und Bürgermeister, so groß ist die Empörung über die Pläne der Bezirksregierung Köln, 36 Windräder auf der Ville im Naturpark Rheinland zuzulassen.

Im Januar wurde die Planung der Stadt Bornheim rechtswirksam. Diese weist je eine Windenergiekonzentrationszone in der Rheinebene und eine auf der Ville für jeweils 15 Windräder aus. Im März wurden dann aber Kölner Pläne bekannt, zusätzlich zu den städtischen Konzentrationszonen weitere 84 Prozent an Flächen für Windräder auf der Ville auszuweisen.

Mit Karten und Fotos veranschaulichte der LSV den aktuellen Sachstand. Vereinsvor-sitzender Dr. Michael Pacyna ist vom Scheitern der Kölner Planung überzeugt: „Entscheiden wird nicht die Behörde, sondern das dortige Parlament, der Regionalrat Köln. Hier signalisierten uns bereits alle Fraktionen außer der FDP ihre Unterstützung.“

LSV-Vize und Jurist Norbert Brauner: „Die Sichtachsen der fünf Kilometer entfernten Brühler Schlösser stehen Windrädern ohne Höhenbegrenzung nicht entgegen. Weil Bornheim im Tieffluggebiet des Militärflughafens Nörvenich liegt, sind Windräder auf der Ville auf 150 Meter und in der Rheinebene aber auf 250 Meter begrenzt. Deren Nichtbeachtung durch die Bezirksregierung ist ein grober Planungsfehler genauso wie die unzureichende Beachtung der Bornheimer Planung.“

Der Jurist Dirk Lindemann wies auf aktuelle Urteile des Oberverwaltungsgerichts Münster mit erheblichen Auswirkungen auf die Windenergieplanung hin und kündigte eine „argumentative Breitseite“ des LSV gegen die Bezirksregierung an.

Bornheims Bürgermeister Christoph Becker teilt die Argumente des LSV. Er verlangt im Schulterschluss mit dem Verein und den Versammlungsteilnehmern von der Bezirksregierung, wie in ähnlich betroffenen Gemeinden auch in Bornheim keine Windenergiebereiche auszuweisen. Notfalls müsse eben geklagt werden.

Redakteur/in:

Ulf-Stefan Dahmen

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