Stadtbahnprojekt "Linie 17"
Lückenschluss von elementarer Bedeutung
Übergabe des Förderbescheids markiert den Auftakt für das Stadtbahnprojekt „Linie 17“
Rhein-Sieg-Kreis. „Das ist ein guter und wichtiger Tag für die Verkehrswende“, fasste es Oliver Krischer, Umwelt- und Verkehrsminister von Nordrhein-Westfalen, zusammen. „Der ÖPNV ist für die Landesregierung ein Baustein für die Mobilität der Zukunft, sowie der Schienenausbau für den Klimaschutz – deshalb wollen wir den ÖPNV deutlich stärken.“
Trotz scheußlichem Regenwetter war es jedoch ein glücklicher Tag für die Region, denn Oliver Krischer hatte einen Zuwendungsbescheid über 5,2 Millionen Euro an Fördermitteln für die Durchführung des Stadtbahnprojektes „Bonn – Niederkassel – Köln“ in der Tasche. Im Beisein von Niederkassels Bürgermeister Stephan Vehreschild, Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner, dem Beigeordneten für Mobilität der Stadt Köln, Ascan Egerer, und Dr. Norbert Reinkober, Geschäftsführer von „go.Rheinland“, nahm Landrat Sebastian Schuster das Dokument am alten Güterbahnhof in Niederkassel-Mondorf entgegen.
Zahlreiche Politiker der lokalen Fraktionen, darunter auch Troisdorfs Bürgermeister Alexander Biber, feierten den Auftakt des sorgfältig geplanten Projektes der Stadtbahn „Linie 17“, der eine rechtsrheinische Verbindung zwischen Köln und Bonn schaffen soll.
Bisher ist Niederkassel die größte Stadt im Verkehrsbund Rhein-Sieg ohne Bahnanschluss. „Es werden täglich bis zu 15.000 Einsteiger erwartet“, so Landrat Sebastian Schuster. „Gemeinsam lässt sich viel bewegen. Ich freue mich über diesen Förderbescheid und verbinde damit den Wunsch, dass alle heute hier Anwesenden dieses wichtige Projekt, wofür wir einen langen Atem brauchen, immer unterstützen werden.“
Der Freude schloss sich ebenso Stephan Vehreschild an: „Für uns ist der Lückenschluss von elementarer Bedeutung. Es wird Zeit, dass Dampf auf den Kessel kommt, die Schienen gelegt und die Lok aufgesetzt wird.“
Sicherlich ist die Realisierung nicht von heute auf morgen zu erreichen. Ausschreibung und Baubeginn sind bei optimalem Zeitplan erst 2028 möglich. So können die ersten Teilabschnitte frühstens 2030 in Betrieb gehen. Die Gesamtlänge der neu zu befahrenen Streckenabschnitte liegt bei etwa 21,3 Kilometer.
Geplant ist, die Linie 17 zunächst vom Hauptbahnhof Bonn auf den Schienen 66 über Beuel zu führen, um dann am Kreuz Sankt Augustin/Niederkasseler Straße auf die neue Route zu wechseln. Hier wäre eine 5,6 Kilometer lange Neubaustrecke notwendig.
In weiten Teilen besteht bereits eine Achse, die mitten durch die Siedlungen führt und derzeit nur für den Güterverkehr genutzt wird, aber für den Stadtbahnverkehr aktiviert werden kann. Für den Lückenschluss nach Köln prüft man allerdings noch verschiedene Optionen zur Anknüpfung an die Linie 7.
„Hiermit stellen wir eine Alternative zum Auto zur Verfügung“, erläuterte Katja Dörner. „Dadurch ermöglichen wir 60.000 Menschen in der Region eine direkte und attraktive Schienenverbindung nach Bonn und Köln.“
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Dirk Woiciech aus Siegburg |
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