Mehr Sicherheit

RSAG rüstet ihre Müllwagenflotte mit modernen Abbiegeassistenten aus

Rhein-Sieg-Kreis - Die gesamte Müllwagenflotte der
„Rhein-Sieg-Abfallbeseitigungsgesellschaft“ (RSAG) legte im Jahr
2018 auf den Straßen des Kreisgebietes 2,175 Millionen Kilometer
zurück. Die riesigen Fahrzeuge mit einem Ladegewicht von bis zu 20
Tonnen bewegen sich täglich auf engstem Raum gemeinsam mit
Fußgängern und Radfahrern. Die Leute hinter dem Lenkrad müssen
höchste Konzentration bei ihrer Arbeit aufwenden, damit keine
schwerwiegenden Unfälle passieren.

Als erstes kommunales Unternehmen in der Region hat sich die RSAG
daher entschlossen, den gesamten LKW-Fuhrpark mit modernen
Abbiegeassistenten auszustatten, um zur Sicherheit im Straßenverkehr
beitragen zu können. Bereits 33 Müllwagen wurden nachgerüstet, 67
weitere folgen kontinuierlich. Das eingesetzte System erkennt, wenn
sich rechts vom Fahrzeug ein Radfahrer befindet und zeigt dies mittels
eines optischen und akustischen Warnsignals in der Kabine an.
Infolgedessen kann der Fahrer rechtzeitig reagieren, bevor er in eine
Straße einschert. Mehr als 100.000 Euro investierte das
Abfallunternehmen in den vergangen Monaten in die Ausrüstung.
„Diese Investitionen sind es uns wert. Wir haben eine hohe
Verantwortung im Straßenverkehr gegenüber den anderen
Verkehrsteilnehmern“, so RSAG-Vorständin Ludgera Decking.

Um die Wirksamkeit der Anlagen zu testen, nahmen auch Vertreter des
Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) auf dem RSAG-Gelände teil.
Im Live-Experiment radelten sie an dem Müllwagen vorbei, der gerade
im Begriff war, rechts abzubiegen. Im Inneren des Wagens leuchtete
umgehend das rote Warnsignal auf und informierte den Fahrer über die
gefährliche Lage. „Vor allem Fahrzeuge, die im städtischen Verkehr
unterwegs sind, sollten unbedingt mit den Assistenzsystemen
ausgestattet werden“, so Dr. Sigurd van Riesen, Sprecher des ADFC in
Hennef. „Besonders in engen Innenstädten kommt es immer wieder zu
unübersichtlichen Situationen“. Auch die stellvertretende
ADFC-Vorsitzende Satu Ulvi zeigte sich begeistert: „Das Unternehmen
beweist, dass sich ebenfalls Altfahrzeuge mit gängigen
Assistenzsystemen nachrüsten lassen. Insofern erhöht die RSAG die
Verkehrssicherheit und übernimmt Verantwortung“.

Der ADFC fordert nun alle weiteren Logistik- und Busunternehmen auf,
sich an dem Abfallentsorger ein Beispiel zu nehmen. Er empfiehlt
darüber hinaus den Kommunen, an gefährlichen Kreuzungen zusätzliche
Spiegel zu installieren oder durch Vorrangschaltungen bei Ampeln
Unfälle zu vermeiden. Am besten geeignet sei allerdings das
niederländische Modell. Hier wird der Radverkehr in Kreuzungen
baulich geschützt, sodass es kaum mehr zu brenzligen Konstellationen
kommt.

- Dirk Woiciech