Sieger gekürt
Sommerfest mit Ehrungen der Sieg-Schiedsrichter
Rhein-Sieg-Kreis. Das Sommerfest der Sieg-Schiedsrichter auf der Anlage des FC Hennef 05 wurde seinem Namen gerecht und bot die perfekte Kulisse für die sich durch die Pandemie angesammelten Ehrungen. Rund 80 Unparteiische stießen beim gemeinsamen Grillen auf ihre Jubilare sowie die Sieger der Aktionen „Danke Schiri“ und „Fair Play des Monats“ an. „Endlich können wir wieder zusammen feiern - denn das ist es, was wir Schiedsrichter neben dem Leiten von Spielen eben auch gut beherrschen“, freute sich Kreis-Schiedsrichter-Chef Günter Gertmann. „Die Gemeinschaft kam in der Corona-Zeit deutlich zu kurz, deshalb sind wir sehr froh, endlich wieder zusammen kommen zu dürfen“.
Für besondere Leistungen in den letzten beiden Jahren zeichnete Gertmann gemeinsam mit dem Kreis-Vorsitzender Guido Fuchs und Ausschuss-Kollege Bernd Peters die „Danke Schiri“-Sieger Daniela Nohl (SV Menden, Kategorie „Frauen“), Sven Lembcke (ASV Sankt Augustin, Kategorie „U50“) und Hans-Jürgen Baier (RW Hütte, Kategorie „Ü50“) sowie „Fair Play des Monats“-Sieger Josef Hohnen (SV Allner/Bödingen) aus. „Das besondere Engagement unserer ,Danke Schiri‘-Sieger zeichnet sich dadurch aus, dass sie quasi Tag und Nacht für die Schiedsrichterei im Einsatz sind und gleichzeitig überdurchschnittlich hohe Leistungen zeigen“, so Peters.
Bei „Hajü“ Baier, wie ihn Freunde nur nennen, sogar seit 50 Jahren. Auch dafür wurde er jetzt mit einem Pokal des Kreises Sieg ausgezeichnet. Er ist sowohl als aktiver Schiedsrichter als auch in diversen Ehrenämtern bis hin zum Vorsitzenden des Verbandsschiedsrichter-Ausschusses des Fußballverbandes Mittelrhein (FVM) seit einem halben Jahrhundert „seinen“ Schwarzkitteln verbunden. Ein wahres Urgestein des Fußballs in der Region.
Josef Hohnen erhielt den Fair-Play-Preis des FVM, weil er nach einer umstrittenen Abseits-Entscheidung in einem Jugendspiel einen möglichen Fehler zugab und seine Schiedsrichter-Spesen in die Mannschaftskasse des vermeintlich benachteiligten Vereins spendete. „Wir Schiedsrichter machen auch Fehler und es bricht uns kein Zacken aus der Krone, das auch mal zuzugeben“, sagte Hohnen.
Die weiteren Ehrungen: Den Pokal des Fußballkreises Sieg für 40 Jahre Schiedsrichter-Tätigkeit erhielt Reinhold Honscheid (Bröltaler SC), für 30 Jahre seine Kollegen Joachim Haenel (SV Birlinghoven), Andreas Lessmann (SV Eitorf), Reinhard Lindner (SV Allner-Bödingen), Hubert Schäfer (TuS Mondorf) und Marcus von Scheid (1. FC Niederkassel). Die Goldene Ehrennadel des Verbandes für 20 Jahre an der „Pfeife“ ging ebenfalls an Daniela Nohl (SV Menden), Martin Siefen (TuS Eudenbach) sowie an Drittliga-Referee Mitja Stegemann (1. FC Niederkassel). Die Silberne Ehrennadel für zehn Jahre erhielt Lukas Kunkel (SV Menden).
In den letzten Jahren wurden immer wieder Fälle von Gewalt gegen Fußballschiedsrichter auf dem Spielfeld bekannt. Laut Günter Gertmann gibt es solche Vorfälle auch in den unteren Amateurklassen, aber man weiß damit umzugehen. Die Schiedsrichter selbst haben die Möglichkeit, mit dem Regelwerk darauf zu reagieren, was aber von seiner Persönlichkeit abhängt. „Wer im Spiel verbalen Sprüchen ausgesetzt ist und in der Situation oft die gelbe oder rote Karte zeigt, verliert seine Souveränität und den Respekt. Die Schiedsrichter sind angehalten, solche verbalen Angriffe im Spielbericht zu vermerken, was dazu führt, dass die zuständige Staffelleitung die Beleidigungen oder Angriffe an das Sportgericht weitergibt. Wenn sie schweigen, werden wir dem nicht Herr“, sagt Gertmann. Bei Spielen, die aus der Erfahrung schwierig sind, schickt der Fußballverband den Schiedsrichter hin, der mit solchen Partien gut umgehen kann. Es gibt auch Schiedsrichter, die bestimmte Spielpaarungen nicht pfeifen wollen und sich verweigern. Wird die Situation auf dem Platz durch Spieler, Trainer, Betreuer oder die Fans so massiv und unüberschaubar, kann der Schiedsrichter die Partie abpfeifen. Beleidigungen, Beschimpfungen, rassistische Äußerungen durch Spieler, Betreuer, Funktionäre und Zuschauer gegenüber den Spielern, Betreuern und Zuschauern der jeweiligen anderen Mannschaft und des Schiedsrichters gehören zum täglichen Fußballgeschäft dazu. Laut Statistik kam es im bundesweiten Amateurfußball in der Saison 2018/2019 zu 2.906 Angriffen auf Schiedsrichter. Anstand, Fairness, Respekt, Gewaltlosigkeit: All das lässt sich nur gemeinsam angehen. Der Sport ist nur ein Spiegel unserer Gesellschaft und zeigt, wie sich unsere Gesellschaft ständig verändert.
Wer auch Schiedsrichter werden will: Der KSA Sieg führt vom 26. August bis 3. September einen neuen Anwärterlehrgang durch. Veranstaltungsort ist das Vereinsheim des SV Menden, Fritz-Schröder-Straße 44, in Sankt Augustin. Voraussetzungen: Mindestalter 13 Jahre, gesunde Menschenkenntnis und ein ebenso gesundes Selbstbewusstsein und die nötige Portion Mut, um Verantwortung zu übernehmen. Wer mitmachen möchte, meldet sich bei Erkan Zorlu unter erkan1971@gmx.de oder 0170-2323668.
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