Registrierung: 7 Tage á 13 Stunden
Umfangreiche Erfassung an den PIKs
Rhein-Sieg-Kreis. Rund dreißig Minuten dauert im Durchschnitt die umfangreiche Registrierung von Menschen, die aufgrund des Krieges in der Ukraine ihre Heimat verlassen haben. Hierbei wird ein biometrisches Foto gemacht, Fingerabdrücke genommen und die persönlichen Daten erfasst. Notwendig wird die Prozedur vor allem, wenn die Flüchtlinge Sozialleistungen beanspruchen und auf dem Arbeitsmarkt integriert werden wollen.
Im Siegburger Kreishaus startete nun eine dreiwöchige Aktion, bei der 110 Mitarbeiter, aus sämtlichen Bereichen der Verwaltung, täglich von 7.30 bis 20.30 Uhr, auch samstags und sonntags, die Erstregistrierung durchführen. Dafür stellte das Land NRW sogenannte PIKs (Personalisierungsinfrastrukturkomponenten), inklusive technischem Support, zur Verfügung. Landrat Sebastian Schuster, Dr. Michael Rudersdorf, Dezernent für Recht und Ordnung, sowie Dr. Gabriele Neugebauer, Leiterin des Rechts- und Ordnungsamt, begutachteten die Vorgänge in den Räumlichkeiten der Verwaltung.
Alles ist in einem Einbahnstraßensystem aufgebaut, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Über 100 Betroffene will man auf diese Weise pro Tag verzeichnen. „Von den knapp 4.000 Geflüchteten hier im Kreis, schaffen wir wohl 2.000“, erläuterte Anke Rother, Leiterin des Ukraine-Teams. Die Kooperation läuft mit den Einwohnermeldeämtern der Kommunen. Für die Städte werden dann entsprechende „Timeslots“ eingerichtet. Dazu informieren die Gemeinden nicht nur die Geflüchteten, sondern organisieren zum Teil ebenfalls die Fahrten zu den Terminen.
In zwei Schichten sind jeden Tag 30 Mitarbeiter vor Ort, die unterstützt von Sprachmittlern, die Leute durch den Registrierungsvorgang führen. Für die Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen ist der Landrat sehr dankbar. „Mit dem eigenen PIK, den wir haben, würden wir die Masse nicht bewältigen“, erklärte Sebastian Schuster. Eine zweite Station ist zwar in der Kreispolizeibehörde zu finden, würde trotzdem im Moment nicht ausreichen. „Es ist wichtig, dass alles läuft und den Menschen schnell geholfen wird“, so Dr. Michael Rudersdorf.
Nach den drei Wochen wandert die Ausrüstung in eine andere Stadt. Dann muss der Kreis wieder alleine klarkommen. „Es wurden bereits weitere PIKs geordert, doch die Beschaffung dauert ungefähr drei Monate“, fügte Dr. Gabriele Neugebauer hinzu. Vielleicht kann auch die Stadt Troisdorf einspringen, die in ihrer Ausländerbehörde ebenfalls eine Registrierungsstation unterhält. Denn das Ukraine-Team hat gewiss weiterhin viel zu tun. „
Wir haben ja auch noch ein Frontoffice, ein Backoffice und eine Hotline“, äußert Anke Rother.
Über die Hotline können bereits telefonisch erste Auskünfte eingeholt werden, sonstige Antworten lassen sich ferner über die Homepage finden, etwa wenn es um weitere Anlaufstellen geht, beispielsweise für Sprachkurse oder Schul- und Kindergartenplätze. Dafür sind das Kommunale Integrationszentrum und die Kommunen meist die besten Ansprechpartner. Mehr unter www.rhein-sieg-kreis.de.
Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:Dirk Woiciech aus Siegburg |
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