Wildbienen
Apodemus und die Blattschneiderbienen
In unserem Garten hat sich eine kleine Waldmaus (Apodemus sylvestris) niedergelassen. Eines Tages hat sie aus den großen Pflanzkübeln zylindrische Objekte ausgegraben. Dies sind Brutzellen der Blattschneiderbiene (Megachilidae). Sie legen ihre Nester in Hohlräumen oder selbst gegrabenen Erdgängen an (Bild 1). Die Biene hat die Blätter säuberlich aus unserem Kirschbäumchen herausgeschnitten. Diese Blattstücke hat sie immer nach dem selben Muster angefertigt: 6 länglich ovale Blattstücke für die Zellwände und 3 kreisrunde Deckel für den Zellenverschluss. Für das Ausschneiden benötigte die Wildbiene nur wenige Sekunden (Bild 2).
Wenn man die Brutzelle (Bild 3) öffnet, kommt einem ein strenger Geruch entgegen, denn in der Brutzelle befindet sich ein brauner, feuchter Klumpen mit einer Larve. Als Brutfürsorge hat die Blattschneiderbiene Proviant aus Pollen und Nektar für die Larve gesammelt. Wenn sie also Blätter in ihrem Garten sehen, aus denen mit chirurgischer Präzision runde oder ovale Stücke herausgeschnitten worden sind, haben sie sicher eine Blattschneiderbiene zu Gast. Sind die Blätter bei ihren Bäumen oder Sträuchern zerfranselt, handelt es sich um andere Insekten. So ist die Blattschneiderbiene Schädling und Nützling zugleich. Sie schädigt zwar die Blätter verschiedener Baumarten sie ist aber wie viele Wildbienen auch eine fleißige Bestäuberin. Wie viele Brutzellen Apodemus verspeist hat ist unbekannt. https://twitter.com/BiomedNrw
LeserReporter/in:Dr. L. Wickert aus Rhein-Sieg |
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