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Rhein-Sieg goes green!
Gnitzen übertragen die Blauzungenkrankheit im Rhein-Sieg Kreis

wikipedia: Uploaded a work by Daniel Luque, Carlos P. Mata, Nobuhiro Suzuki, Said A. Ghabrial and José R. Castón from https://www.mdpi.com/1999-4915/10/9/481/htm  | Foto:  Daniel Luque et al. Viruses 2018, 10(9), 481; https://doi.org/10.3390/v10090481
  • wikipedia: Uploaded a work by Daniel Luque, Carlos P. Mata, Nobuhiro Suzuki, Said A. Ghabrial and José R. Castón from https://www.mdpi.com/1999-4915/10/9/481/htm
  • Foto: Daniel Luque et al. Viruses 2018, 10(9), 481; https://doi.org/10.3390/v10090481
  • hochgeladen von Dr. L. Wickert

Die Blauzungenkrankheit ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, die besonders bei Schafen, Ziegen und Rindern zu erheblichen Schäden führen kann.
Die Gnitzen (Bartmücken) sind sehr kleine Mücken, die ihre Eier in schlammartigen Plätzen ablegen. Daraus entwickeln sich räuberische Larven. Nach 4 Larvenstadien entstehen wenig beweglichen Puppen aus denen nach Weiteren 1-2 Wochen die adulten Gnitzen schlüpfen. Der Entwicklungszyklus dauert regional je nach Wärme ein bis mehrere Wochen. Das feucht-warme Klima im Rhein Sieg-Kreis in den letzten Wochen hat die Vermehrung der Gnitzen begünstigt. Sie gelten als Überträger (Vektor) von Bakterien, Einzellern (Protozoen), Würmern (Nematoden) und Viren wie das Bluetongue-Virus, welches die Blauzungenkrankheit auslöst. Die weiblichen Gnitzen sind „pool-feeder“ und ihre Stiche führen zu entzündlichen Reaktionen mit starkem Juckreiz. Im Kreisgebiet ist vermehrt die Blauzungenkrankheit festgestellt worden, so dass eine Prophylaxe, die sich gegen die Gnitzen richtet für alle Tierhalter, die kleine Wiederkäuer besitzen sinnvoll ist.
Wenn möglich alle feuchten, schlammartigen Pfützen, Eimer usw. trockenlegen. Auch Plätze mit modernden Pflanzenresten entfernen. Die Tiere können, um die Stechaktivität der Gnitzen zu reduzieren, mit Repellenzien (z.B. Pyrethroid-Lösungen) behandelt werden. Überdies gibt es einen vorbeugenden autogenen Impfstoff gegen dieses Virus. Diese Impfstoffe werden bestandsspezifisch hergestellt, so dass die Tiere nach der Impfung Antikörper gegen den Erreger bilden können.
Das Bluetongue-Virus kann, wenn es einmal übertragen worden ist, an die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) binden und so monatelang dort zirkulieren. Stechen die Gnitzen das infizierte Tier können sie mit der Blutmahlzeit immer wieder das Virus aufnehmen und so auf das nächste Tier übertragen. Es kommt zu einer seuchenartigen Verbreitung der Blauzungenkrankheit. Im Rhein-Sieg Kreis kursiert derzeit der Serotyp 3. Möglicherweise sind Wildtiere wie z.B. Rotwild, Muffelwild, Rehwild, Damwild oder Gehegewild ein Reservoir für das Virus. Das Bluetongue-Virus kann zu subklinischen, milden, moderaten, aber auch schweren klinischen Verläufen führen. Der subklinische Verlauf ist oft bei sonst gesunden Rindern zu beobachten. Durch ihre meist hohe Virusmenge und die lange Virusaktivität (ca. 100 Tage im Blut und in der Haut) geben sie das Virus gut bei einer Blutmahlzeit an die Stechmücken weiter. Die schweren Verläufe treffen häufig das Schaf mit Fieber, Blasenbildung an Lippen und Kopf, vermehrter Speichelfluss durch Entzündungen der Mundschleimhäute, Entzündungen der Klauen und der Lunge sowie einer blauen Zunge. Diese Erkrankung kann zum Tode der Tiere führen.

Weitere Informationen:
1. https://www.rhein-sieg-kreis.de/mobilitaet-umwelt/natur-energie/tierseuchen/Blauzungenkrankheit-Ganz-NRW-Sperrgebiet.php
2. Verordnung zum Schutz gegen Blauzungenkrankheit, Richtlinie 2000/75/EG des Rates vom 20. November 2000.
3. https://www.fli.de/de/aktuelles/tierseuchengeschehen/blauzungenkrankheit/

LeserReporter/in:

Dr. L. Wickert aus Rhein-Sieg

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