Auf die "Tour des Lebens" mit dem E-Bike
21 Tage Orte und Erinnerungen

Mit E-Bike und Gepäck ging es auf die „Tour des Lebens“. | Foto: Draewe
  • Mit E-Bike und Gepäck ging es auf die „Tour des Lebens“.
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Rheinbach-Wormersdorf - (art) 1.865 Kilometer und 21 Tage auf dem Sattel seines E-Bikes ist
der Wormersdorfer Dirk Draewe auf der „Tour seines Lebens“
gefahren. „Das war sozusagen mein persönlicher Jakobsweg als
Abschluss meines Berufslebens“, sagte der 54-jährige Berufssoldat,
der im September in Pension geht. „Dabei hatte ich Zeit, über
einiges nachzudenken und auch die vielen Erinnerungen wieder wach
werden zu lassen.“

Die Idee: zum Abschluss dieses Lebensabschnitts noch einmal die Wohn-
und Stationierungsorte mit dem Rad abzufahren. Die Strecke führte
grob skizziert ausgehend von Wormersdorf zunächst ins
unterfränkische Hammelburg, dann über verschiedene Stationen
zwischen Hanau, Erlangen, Nürnberg und Ulm nach Konstanz am Bodensee.

Außer seinem Geburtsort Berlin vollzog er alle wichtigen Stationen
seines Lebens nach, von der Einschulung und das damalige Wohnhaus mit
seinen Eltern in Konstanz über Ausbildung und Gesellenzeit als Groß-
und Außenhandelskaufmann, Grundausbildung als Wehrpflichtiger in Ulm
1987 und verschiedene Stationierungs- und Wohnorte als Soldat.

Gezielt trainiert habe er für die „Tour seines Lebens“ nicht.
Allerdings fahre er mit dem Fahrrad zu seiner Dienststelle beim
Bundeswehr Sozialwerk in Bonn. Mit 24 Kilo Gepäck am E-Bike ist eine
solche Tour mit Etappen von 38 und 143 Kilometern am Tag aber doch
eine ganz andere Nummer, trotz elektrischer Unterstützung. Die habe
er auch lediglich am Ende eines langen Tourtages zugeschaltet oder bei
schweren Anstiegen. Davon gab es einige, wie Taunus, Spessart,
Bayerische Rhön und Schwäbische Alb. Feste Übernachtungen hatte
Draewe nur bei Freunden, Bekannten und Familie verabredet. Zwei Mal
habe er „unter dem Sternenhimmel“ genächtigt. Dafür hatte er
vorgesorgt mit Iso-Matte, Schlafsack und einer Plane als Wetterschutz.
Einmal übernachtete Draewe auch in einer Fischerhütte, die ihm von
einem völlig unbekannten Mann nach dem einzigen Regentag auf der
gesamten Tour angeboten wurde.

Von Pannen blieb Draewe verschont, außer einer gerissenen Kette
gleich nach 60 Kilometern bei Koblenz. An vier Erholungstagen hat er
auch mal nicht in die Pedale getreten. „Die Zeit brauchte ich für
mich, wenn es sehr emotional war, zum Beispiel der Besuch am Grab
meiner Eltern oder bei Bekannten“, blickt er zurück. Wenn Draewe
Ende September mit nur 54 Jahren in den Ruhestand geht, will er weiter
aktiv bleiben, einige Radtouren unternehmen und voraussichtlich ab
Dezember als Reservist unterstützend beim Bundeswehr Sozialwerk
mitarbeiten.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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