Ein Weihnachtsbaum zum Geburtstag
80 gespendete Weihnachtsbäume und viele Lichter

Keine Geburtstagsfeier mit Freunden, aber einen eigenen Weihnachtsbaum zum Selberschmücken: Leo freute sich über dieses sehr außergewöhnliche Geschenk zu seinem siebten Geburtstag. | Foto: art
  • Keine Geburtstagsfeier mit Freunden, aber einen eigenen Weihnachtsbaum zum Selberschmücken: Leo freute sich über dieses sehr außergewöhnliche Geschenk zu seinem siebten Geburtstag.
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Rheinbach - (art) Seinen siebten Geburtstag wird Leo Daedelow wohl nie vergessen.
Im Jahr der Corona-Pandemie konnte er zwar nicht mit Freunden feiern.
Aber der Erstklässler bekam seinen ganz persönlichen Weihnachtsbaum,
den er selbst schmücken durfte. Dass er schon einen Teil des
Baumschmucks unwissentlich sogar selbst gebastelt hatte, wurde ihm
auch erst klar, als er vor dem Weihnachtsbaum stand. Denn mit seinen
Eltern hatte er Bilder zur Weihnachtsgeschichte, zur Geburt Jesu und
seiner eigenen Geburt gebastelt, die seine Eltern dann wetterfest
laminiert hatten. Freunde und Bekannte hatten Glückwunschkarten und
kleine Geschenke in den Baum gehängt oder kamen vorbei, um ihm
persönlich zu gratulieren. Und natürlich durfte Leo seinen
Weihnachtsbaum selbst fertig schmücken.

Der persönliche Weihnachtsbaum von Leo ist einer von 80
Nordmann-Tannen, die der ortsansässige OBI-Markt Rheinbach für die
diesjährige Baumschmück-Aktion des Gewerbevereins in der Rheinbacher
Kernstadt gespendet hat. Für diese seit vielen Jahren gepflegte
Tradition dankten der Gewerbevereinsvorsitzende Oliver Wolf und
Beisitzerin Ruth Gelbe dem OBI-Marktleiter Jörg Thrun. Für den
individuellen Baumschmuck, darunter selbst gebastelte Engel,
Glöckchen oder Sterne, haben in diesem Jahr viele Vereine und private
Gruppierungen gesorgt. Dem Aufruf des Gewerbevereins waren so viele
Bürger gefolgt, dass es noch eine Warteliste gab.

Was die Rheinbacher und alle Besucher der Stadt besonders freuen wird:
dank großen finanziellen Engagements von Privatpersonen,
Einrichtungen, Sponsoren und Einzelhändlern konnte die für die
Rheinbacher Innenstadt typische Weihnachtsbeleuchtung an den Giebeln
der Häuser nun doch finanziert werden. Es geht immerhin um nicht
weniger als 30.000 Euro, mit der diese Illumination jedes Jahr zu
Buche schlägt. Fast alle Einzelhändler leisten trotz geringerer
Einnahmen in der Corona-Pandemie wieder ihren gewohnten Anteil, die
Bürgerstiftung „Wir für Rheinbach“ beteiligt sich wieder mit
1.000 Euro an den Stromkosten und die Wirtschaftsförderung (wfeg)
übernimmt 4.000 Euro für die Miete des Hubwagens, die Hausverwaltung
Krumbein und die Firma Keuk NOW unterstützen mit je 500 Euro die
Neuanschaffungen und das Anbringen von LED Lampen. Der Spendenaufruf
des Gewerbevereins hat zudem auch viele Privatleute und Bürger
bewogen, viele größere und kleinere Geldbeiträge beizusteuern, um
„ihre“ liebgewordene Weihnachtsbeleuchtung doch noch zu
realisieren. Die Stadt kann die Kosten angesichts des
Haushaltssicherungskonzepts nicht übernehmen, weil es sich um eine
freiwillige Leistung handelt. Bislang hatten die 30.000 Euro jährlich
die anliegenden Geschäfte und der Gewerbeverein größtenteils selbst
getragen, mit Zuschussbeträgen von Sponsoren wie Bürgerstiftung und
WFEG. Konkret: 6.000 Euro vom Gewerbeverein aus Mitgliedsbeiträgen
für Stromkosten, Hubwagen, anteilige Neuanschaffung von Lichterketten
und LED Leuchtmitteln. Die anliegenden Einzelhändler und
Gewerbetreibenden selbst haben nicht nur die Lichterketten für ihre
Gebäude für unterschiedlich hohe vierstellige Beträge angeschafft.
Sie tragen auch die Kosten für das Auf- und Abhängen sowie
Anschließen durch Elektriker mit pro Haus zwischen 300 Euro und 1.500
Euro jedes Jahr. In diesem Jahr hatte der Gewerbeverein allerdings
wegen der Coronapandemie keine Veranstaltungen durchführen und
folglich keine Einnahmen erzielen können. Zudem sei das bisher
praktizierte Verfahren der Weihnachtsbeleuchtung prinzipiell
ungerecht, denn es würden die allgemeinen Mitgliedsbeiträge genutzt,
um nur einen Teil der Einzelhändler im Bereich der Hauptstraße mit
der Weihnachtsbeleuchtung zu unterstützen, während andere Bereiche
wie Voigtstor und Dreeser Tor benachteiligt seien. Der Vorstand hatte
deshalb die Weihnachtsbeleuchtung zunächst abgesagt. Ziel sei eine
langfristige gerechte Lösung mit gemeinsamer Finanzierung mehrerer
Partner, so der Vorsitzende Oliver Wolf. Dazu soll es im neuen Jahr
Gespräche geben.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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