Radentscheid ist auf dem Weg
ADFC hat „Radentscheid“ als Bürgebegehren formal auf ...

Die Aktiven der ADFC-Ortsgruppe Rheinbach, Georg Wilmers, Miriam Wüscht und Fritz Spiering setzen sich für ein Bürgerbegehren „Radentscheid“ und sicheres Radfahren auf den „Blauen Straßen von Rheinbach“ ein. | Foto: art
  • Die Aktiven der ADFC-Ortsgruppe Rheinbach, Georg Wilmers, Miriam Wüscht und Fritz Spiering setzen sich für ein Bürgerbegehren „Radentscheid“ und sicheres Radfahren auf den „Blauen Straßen von Rheinbach“ ein.
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Rheinbach - (art) Wer in Rheinbachs Innenstadt umweltfreundlich das Fahrrad nutzen
will, braucht Mut. Denn in Bezug auf sichere Radwege und sichere
Wegeführung ist noch jede Menge Luft nach oben. „Die Radfahrer sind
als Verkehrsteilnehmer nicht berücksichtigt“, sagt mit Miriam
Wüscht, Lastenradfahrerin und Aktive der Ortsgruppe Rheinbach des
Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC). Viele Rheinbacher würden
gerne auch im Alltag das Rad mehr nutzen, scheuen aber davor zurück
wegen der Gefahren. Wie Georg Wilmers, in der Ortsgruppe
Ansprechpartner für Verkehrsplanung, festgestellt hat, fahren in
Rheinbach immer weniger anstatt mehr Menschen mit dem Fahrrad. „So
lange es in Rheinbach sicherer und bequemer ist, mit dem Auto zu
fahren, wird sich daran auch nichts ändern“, fürchtet er.
Allerdings sieht sich der ADFC in der Pflicht, sich für die
Verbesserung des Radverkehrs einzusetzen. Weil verschiedene Ansätze
in den bisherigen Versuchen nicht verwirklicht werden konnten, will
der ADFC einen neuen Anlauf machen, mit sicheren Rad- und Fußwegen
für ein entspannteres Nebeneinander von Autofahrern, Fußgängern und
Radfahrern, ein gesundes Stadtklima und hohe Lebensqualität für alle
zu sorgen: mit dem „Radentscheid Rheinbach“, einem Bürgerbegehren
nach §26 der nordrhein-westfälischen Gemeindeordnung, das sie
bereits im März formal auf den Weg gebracht haben. Rund 2000
Unterschriften müssen gesammelt werden, damit dieser Bürgerentscheid
stattfinden kann. Im Mai hatte es bereits ein Gespräch zwischen
Bürgermeister Stefan Raetz und der Initiative „Radentscheid
Rheinbach“ gegeben. Ergebnis: die Hauptforderung des Radentscheids,
die „Blauen Straßen von Rheinbach“, ein Netz von
autoverkehrsarmen Routen für Radfahrer, soll durch einen
Verkehrsversuch schneller umgesetzt werden. Nachdem Bürgermeister und
Verwaltung dem positiv gegenüber stehen, ist die ADFC-Ortsgruppe
zuversichtlich, dass sich dem auch der Stadtrat anschließen wird,
wenn das Thema im August auf dessen Tagesordnung steht. Dann wäre das
Bürgerbegehren überflüssig. Innerhalb eines Jahres soll das Konzept
für den Verkehrsversuch der „Blauen Straßen“ mit blauen
Rad-Fahrbahnen und Fahrrad-Piktogrammen in einem durchgängigen
Routennetz innerhalb eines Jahres erstellt und erste sichtbare
Maßnahmen umgesetzt werden, so ADFC-Rheinbach-Sprecher Dietmar Pertz.
Wie ADFC-Mitglied Fritz Spiering erläuterte, sollen die Blauen
Straßen meist über Anliegerstraßen führen. So verlaufe die
empfohlene Radroute in der Innenstadt auch nicht über die
Hauptstraße, die Aachener oder die Grabenstraße, sondern pa¬rallel
dazu. Die Kosten für das Radwegenetz bezifferte Wilmers auf einen
einstelligen Millionenbetrag, der bis zu 90 Prozent aus Fördergeldern
finanziert werden soll. Der ADFC steht nach eigenen Angaben mit der
Glasfachschule in Verbindung, zu deren Programm das Erstellen von
Karten und Filmen passe. Auch die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg solle
einbezogen werden.

Die weiteren Forderungen des Radentscheids: Ausweisung von zügig und
direkt befahrbaren Radverkehrsachsen in der Kernstadt sowie zwischen
den Ortschaften und der Kernstadt, Errichtung von 250 sicheren
Fahrradabstellplätzen an zentralen Stellen sowie Förderung des
Schülerradverkehrs.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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