Ein schöner Traum
Ausstellung im Rheinbacher Rathaus noch bis zum 11. April
Rheinbach - (Ad) Frisches, sauberes Wasser sehen wir als Selbstverständlichkeit
an. Und wir gehen damit um, als ob es immer unbegrenzt zur Verfügung
steht. Dies beklagte auch Bürgermeister Stefan Raetz, als er im
Rahmen der Volkshochschul-Ausstellung „Wasser für alle! Eine
globale Herausforderung“, die zur Zeit von „Brot für die Welt“
im Rathaus Rheinbach gezeigt wird, auf diese Problematik aufmerksam
machte. In Deutschland verbraucht jeder Mensch etwa 120 Liter pro Tag:
beim Kochen, Putzen und Duschen. Doch noch gravierender ist:
Tatsächlich verbrauchen wir jedoch 33 Mal so viel: nämlich rund
4.000 Liter Wasser am Tag. Diese enorme Zahl beinhaltet den virtuellen
Wasserverbrauch für die Herstellung der Nahrungsmittel und Güter,
die in Deutschland tagtäglich jede Person im Schnitt konsumiert.
Dagegen haben fast 850 Millionen Menschen weltweit keinen Zugang zu
sauberem Trinkwasser, jeder Dritte lebt zudem ohne sanitäre
Einrichtungen. Für sie ist „Wasser für alle“ ein „schöner
Traum“, so Volkshochschul-Fachbereichsleiterin Dr. Yvonne Schütze.
Die Wasserknappheit trifft vor allem die Menschen in den Ländern
Afrikas, Asiens und Lateinamerikas. Und Raetz kennt dies aus eigener
Anschauung, er ist in der Togo-Hilfe mit aktiv. Zusammen mit dem
Vorsitzenden der Rheinbacher Togo-Hilfe, Michael Firmenich,
informierte er auf der Ausstellung über die Aktivitäten der
Organisation zu sauberem Trinkwasser im togoischen Buschland: „Mit
Spendengeldern wurden in den vergangenen Jahren mehrere
Wasserbohrungen für Brunnen, teilweise mit Solarpumpe und Wasserturm,
finanziert, aus denen sich die einheimische Bevölkerung selbst in der
Trockenzeit mit Trinkwasser versorgen kann“.
Von daher, so der Bürgermeister, sei es enorm wichtig, Wasser auch in
seiner Wertigkeit mehr zu schätzen. Er hoffe, dass die Ausstellung
dazu beitrage, dies den Menschen deutlich zu machen und besonders
junge Menschen hierfür sensibilisiert würden. Jeder könne seinen
Beitrag dazu leisten. Firmenich gab ein klares Beispiel: „Ist es
erforderlich, dass beim Duschen – auch beim Einseifen – das Wasser
immer unablässig weiterläuft? Da kann – aufs Jahr gesehen – eine
ganze Menge eingespart werden.“ Beide betonten, dass ein anderer
Umgang mit der Ressource Wasser erforderlich sei: „Sonst sind auch
in Mitteleuropa Probleme in der Zukunft nicht auszuschließen“.
Die Ausstellung im Rathaus Rheinbach zum Thema „Wasser für alle!“
kann noch bis zum 11. April besichtigt werden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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