Heerlager der Tomburg Ritter
Burgführungen und Ritterschlag

Mehrere Ritter bewiesen sich im Zweikampf zum Vergnügen des zuschauenden Volks. | Foto: art
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  • Mehrere Ritter bewiesen sich im Zweikampf zum Vergnügen des zuschauenden Volks.
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Rheinbach-Wormersdorf - Es war so etwas wie der Sieg der Sozialen Kompetenz über das
körperliche Kräftemessen: als die Zweikämpfe der Ritter kein
Ergebnis brachten im „Gottesurteil“, war es die Weisheit der
beiden Knappen Christian (Trojandt) und Christoph (Netenjacob), die
den Streit befriedete. Die Geschichte des Schauspiels der Tomburg
Ritter: die beiden zänkischen Damen Anne von der Drachenlilie (Sann)
und Andrea vom Adlerhorst (Barth) hatten sich lautstark gestritten,
welcher von ihnen das Vorrecht gebührte, die Kirche beim täglichen
Gottesdienstbesuch als erste zu betreten. Ein „Gottesurteil“
sollte die Streitfrage klären. So kämpften mehrere Ritter im
Zweikampf gegeneinander, stellvertretend für die beiden Ehemänner
der Damen, Ritter Jürgen vom Adlerhorst (Barth) und Elmar von der
Drachenlilie (Sann). Denn diese selbst waren zu ihrem eigenen Bedauern
durch „Knie“ und „Rücken“ als Folgen ihrer letzten Kämpfe
gehindert. Das amüsante Schauspiel der Tomburg Ritter bedachten die
vielen Besucher des Heerlagers mit viel Applaus. Die Pointe verband
das selbst entwickelte Stück mit der Erhebung der beiden Knappen zu
Rittern in Anerkennung ihres weisen Vorschlags: die beiden Damen
sollten sich eben täglich abwechseln. Für die Zeremonie des
Ritterschlags zog der gesamte Tross in diesem Jahr einmal nicht an den
Fuß der Tomburg, sondern blieb im Turnier-Geviert in der Mitte des
Heerlagers. Herold Daniel von Eben (Ebner) leitete die Zeremonie vor
dem „Volk von Wormersdorf und anderswo“ sowie den befreundeten
Gruppen und Ritterschaften. Knappe Christian war bereits als junger
Page in die Dienste von Ritter Jürgen vom Adlerhorst (Barth)
getreten. Er ist auch Skriptor der Tomburg Ritter und hatte seinem
Knappen die Schrift Textura beigebracht. Knappe Christoph war von
Ritter Elmar von der Drachenlilie ausgebildet worden. Nach der letzten
Backpfeife, die sie ohne Gegenwehr von ihrem jeweiligen Ritter
hinnehmen mussten, wurden sie „im Namen des Heiligen Georg und des
Heiligen Michael“ zu Rittern geschlagen. Dann erfolgte ihre
„Wandlung“ unter Mithilfe von zwei Damen: Anlegen von Wappenrock
der Tomburg Ritter, Schwert, Gürtel, Schwertscheide und Schild. Unter
den lautstarken Rufen „Huld! Huld! Jubel!“ von Volk und
Ritterschaften zeigten sie sich dann stolz als Ritter Christian vom
alten Dorf und Ritter Christoph von Greifenberg zu Roitgin. Als neuer
Knappe begann Hektor von der Stierebene (Axel Schregel) seine
Ausbildung bei Ritter Elmar von der Drachenlilie.

Das Heerlager auf der Wiese unterhalb des Tombergs war am Wochenende
wieder Ziel vieler Besucher, vor allem auch Familien mit Kindern, die
die unterhaltsamen „Exerzitien“ wie Lanzenstechen oder
Drachen-Schießen mit der Armbrust wahrnahmen, um zu Burgfräulein
oder Kinder-Ritter erhoben zu werden. Unter anderem gab es auch
Einblick in alte Handwerkskunst wie Schmiedearbeiten und alte Musik
der Gruppe „Irrlichter“. Mitglieder des Vereins „Freundeskreis
Tomburg“ zeigten bei kostenlosen Führungen auf der Burgruine die
Fortschritte zu deren Erhalt, für die sich auch die Tomburg Ritter
seit Jahren engagieren.

- Gerda Saxler-Schmidt

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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