Rheinbacher Schützen
„Das gesamte Vereinsleben ist zum Erliegen gekommen“

Auch die Rheinbacher Schützen – von links Schatzmeister Karl Steiger, Brudermeister Walter Honerbach und Schriftführerin Evelyn Mros – hoffen auf die Zeit „nach Corona“. Da momentan alle Veranstaltungen, Schießwettkämpfe und Übungsabende abgesagt sind, werden jetzt in der Schützenhalle umfangreiche Arbeiten zur Modernisierung und Sanierung der Sportanlagen sowie der Infrastruktur der Schießsportstätte durchgeführt. | Foto: Peter Adolf
  • Auch die Rheinbacher Schützen – von links Schatzmeister Karl Steiger, Brudermeister Walter Honerbach und Schriftführerin Evelyn Mros – hoffen auf die Zeit „nach Corona“. Da momentan alle Veranstaltungen, Schießwettkämpfe und Übungsabende abgesagt sind, werden jetzt in der Schützenhalle umfangreiche Arbeiten zur Modernisierung und Sanierung der Sportanlagen sowie der Infrastruktur der Schießsportstätte durchgeführt.
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Rheinbach - Es ist still geworden am Schützenhaus der Rheinbacher St.
Sebastianus- und St. Hubertus-Schützenbruderschaft. Die
Corona-Pandemie brachte das Sport- und Vereinsleben wie in anderen
Bereichen zum Erliegen. Wettkämpfe zu den Kreis-, Bezirks-, Landes-
und der Deutschen Meisterschaft wurden ersatzlos gestrichen, die
letzte Mitgliederversammlung der Bruderschaft fand im Oktober letzten
Jahres statt. Die historischen Wettbewerbe und Veranstaltungen konnten
ebenfalls nicht durchgeführt werden. Das traditionelle Schützenfest
und auch das Bezirksfest des Bezirksverbands Voreifel sind in 2020
ausgefallen, es konnten keine neuen Majestäten ermittelt werden. Die
Repräsentanten des Jahres 2019 mit Schützenkönig Rolf Mahlberg und
Schützenliesel Evelyn Mros an der Spitze erklärten sich bereit, ihre
Ämter ein weiteres Jahr auszuüben und die Bruderschaft zu vertreten.
Die Ehrung der Schutzheiligen, des Hl. Hubertus und des Hl.
Sebastianus, erfolgte Anfang Januar m Rahmen einer Messe; das
anschließende gesellige Beisammensein fiel natürlich aus.

Und wenn dann doch Geräusche aus dem Schützenhaus dringen, dann
stammen sie zur Zeit von den Handwerkern. Wie andere Sportvereine auch
haben die Rheinbacher Schützen im Rahmen des NRW-Förderprojektes
„Moderne Sportstätten 2022“ einen Zuschuss für Renovierung und
Sanierung ihrer Schützenhalle erhalten. Für die geplanten Maßnahmen
zur baulichen, energetischen und digitalen Modernisierung der
Schützenhalle wurden 28.000 Euro als Zuschuss bewilligt. „Dies sind
51 Prozent der erforderlichen Maßnahmen“, teilten Brudermeister
Walter Honerbach, Schatzmeister Karl Steiger und Schriftführerin
Evelyn Mros gegenüber dem BLICKPUNKT mit. Für den restlichen Betrag
kommen die Grünröcke mit eigenen Finanzmitteln bzw. Eigenleistungen
auf.

Und so werden die Abwasserleitungen der Schützenhalle sowie die
Schießstände als zentrale Einheiten der sportlichen Aktivitäten
modernisiert. Ein neuer Kugelfang wurde bereits installiert. Die
sportlichen Ergebnisse an den Schießständen werden zukünftig auf
mehrere Bildschirme in die Schützenhalle übertragen, so dass die
Schießwettkämpfe auch hier direkt und aktuell verfolgt werden
können. Außerdem sieht die Planung eine Be- und Entlüftungsanlage
mit einem UVC-Entkeimungsmodul für die Schützenhalle sowie eine neue
Gasheizungsanlage vor. Honerbach freut sich: „Damit verfügt die
Schützenbruderschaft zukünftig in ihrer Veranstaltungshalle über
eine moderne, antibakterielle Entlüftungsanlage“. Bis Ende des
Jahres sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein.

Doch wann die Schützenhalle wieder genutzt werden kann, diese Frage
bleibt auch für die Rheinbacher Schützen weiterhin ein Rätsel. Zwar
wurden das Ostereierschießen Ende März, das Majestätenschießen im
Mai und auch der „Rheinbacher Sommer“ am zweiten Juli-Wochenende
– ein Fest in Zusammenarbeit mit den befreundeten Vereinen
„Spielmannszug Rheinbach“ und „Große Rheinbacher
Karnevalsgesellschaft“ - im Terminkalender schon ausgewiesen, doch
erhebliche Zweifel sind leider angebracht, ob sie stattfinden können.
Auch der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften hat
schon alle Großveranstaltungen in diesem Jahr – bis auf das
Bundesfest im Sommer – abgesagt; das Europa-Schützenfest in Deinze
(Belgien) wurde bereits auf 2022 verschoben.

Für die Grünröcke ist es also keine einfache Zeit. „Das gesamte
Vereinsleben – sowohl von der geselligen als auch von der
sportlichen Seite – ist zum Erliegen gekommen“, stellt
Brudermeister Walter Honerbach mit großem Bedauern fest. Und es werde
eine große Herausforderung sein, nach Corona wieder die Mitglieder zu
motivieren, der Bruderschaft wieder neues Leben zu geben: „Wir
werden uns dieser nicht leichten Aufgabe stellen, und wir schauen alle
mit Optimismus nach vorn“.

Doch auch in Zeiten wie diesen vergessen die Grünröcke nicht, dass
der Begriff „Schützen“ von „beschützen“ oder „Schutz“
kommt. In Absprache mit der Bruderschaft stellte Schützenbruder
Alexander Koster 700 FFP2-Masken zur Verfügung, die der Tafel
Rheinbach-Meckenheim übergeben wurden. Um die Gesundheit aller bei
der Ausgabe der Lebensmittel zu schützen, ist es existenziell, dass
genügend sichere Masken zur Verfügung stehen. Da die Tafel keine
öffentlichen Zuwendungen erhält, müssten die notwendigen Masken
durch Spenden oder Mitgliedsbeiträge finanziert und gekauft werden.
Alex Koser und die Rheinbacher Schützenbruderschaft hoffen daher,
dass sie mit dieser Spende einen Beitrag im Kampf gegen die Pandemie
und zur Unterstützung der Rheinbach-Meckenheimer Tafel leisten
konnten.

- Peter Adolf

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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