Rheinbach Classics
Die Oldtimer sind zurück

Sehen und gesehen werden: Der Himmeroder Wall verwandelte sich endlich wieder in ein Eldorado für Oldtimer-Fans von Nah und Fern. | Foto: fes
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  • Sehen und gesehen werden: Der Himmeroder Wall verwandelte sich endlich wieder in ein Eldorado für Oldtimer-Fans von Nah und Fern.
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Auf dem Himmeroder Wall erstrahlten wieder die bunten Chrom-Karosserien. Rund hundert Oldtimer-Fans hatten am Samstag ihre „Schätzchen“ zur Schau gestellt – endlich war es wieder Zeit für die beliebten „Rheinbach Classics“, wenn auch in diesem Jahr nur in abgespeckter Form für einen Tag.

Rheinbach (fes). Der Stimmung jedoch tat dies keinen Abbruch. Warum dem so ist, weiß die amtierende Miss Petticoat Nina Vesper ganz genau: „Rheinbach ist eine schöne Stadt, die Veranstaltung ist wunderbar, hier stimmt einfach alles und ich freue mich, dass die Classics wieder stattfinden,“ schwärmte die 41-Jährige, die aus Schwelm bei Wuppertal kommt. Ihren ganzen Stolz hatte sie natürlich auch mitgebracht und stilecht zur Lackierung ihres Autos in ihrem türkisfarbenenen Kleid präsentiert: Ein amerikanischer Oldtimer, Baujahr 1959, einen Desoto, der es ihr vor allem wegen der gewaltigen Heckflosse angetan hatte: „Sobald die Sonne scheint, fahre ich den Wagen aus.“

Stolze 73 Jahre hatte das wohl älteste Fahrzeug auf den „Classics“ auf dem Buckel: Ein VW-Bulli der Marke „Samba“, mit dem Florian Kalff aus Rhöndorf vorgefahren war. Bei einem Grundstücksverkauf in Mayen entdeckte der neue Eigentümer 2017 die Reste des Gefährts (Baujahr 1951). Über eine Kleinanzeige erfuhr Kalff von dem „Samba“, sicherte sich den „Oldie“ und machte ihn wieder flott. Deutliche Rostspuren auf dem Lack haben im Lauf der Jahrzehnte ihre Spuren hinterlassen, doch das macht den Bulli nur authentischer, meinte Kalf, der als Ersatzteilhändler für VW-Fahrzeuge arbeitet und daher keine Mühe hatte, den 24 ½ PS starken Bulli wieder flott zu machen.

In der Vergangenheit stimmten Bands wie Slade oder Manfred Mann`s Earth Band am Abend vor der eigentlichen Oldtimer-Show auf dem Himmeroder Wall das Publikum auf die „Classics“ ein. Doch dann kam Corona und auch .im vergangenen Jahr fiel die Veranstaltung aus.

Dass die Rheinbach Classics dieses Jahr nur an einem Tag über die Bühne gingen, hatte gleich mehrere Gründe wie Thomas Schmitz und Stefan Raetz vom Organisationsteam erläuterten: „Uns war es wichtig, dass sie überhaupt wieder stattfinden“, sagte Raetz. Die Kosten wurden so kalkuliert, dass die „Classics“ ohne Eintritt organisiert werden konnten, allerdings wurden die Besucher und Gäste um Spenden gebeten. Einen Dank sprach Raetz den Sponsoren und der Stadtverwaltung aus, die den Himmeroder Wall ohne Gebühren zur Verfügung gestellt und sich sehr kooperativ gezeigt hatte. Ein weitere Grund für die abgespeckte Version waren die enorm gestiegen Kosten: „Sie zahlen heute für Security, Personal, GEMA oder Absperrungen das Drei- bis Vierfache als noch vor Corona“, schilderte Thomas Schmitz. Er könne sich schon vorstellen, dass die „Classics“ wieder in einem größeren Rahmen stattfinden werden, etwa mit einem Autokorso durch die Stadt, doch dafür brauche es nicht nur mehr Geld, sondern auch viel mehr Ehrenamtliche, um alles zu organisieren. Dadurch, dass wieder so viele Besucher gekommen waren, sich rund Teilnehmer von Aachen bis zum Ahrtal angemeldet hatten, sahen sich die Organisatoren bestätigt: „Unser Fest hat seine Bedeutung über Rheinbach hinaus nicht verloren“. Das sah auch Bürgermeister Ludger Banken so: „Ich bin so froh, dass es in diesem Jahr stattfindet, dieses Ambiente, dieses Potential, diese Stimmung – einfach großartig.“

Attraktiv war auch das Begleitprogramm: Auf der Bühne standen die Musikschulband, die Musikfreunde Fidelia Wormersdorf, Rock’n’Roll gab es von dem Quintett „Oll Spencers Melting Pot“ und der Band „The Reindeers“. Die Tribute-Band „Brothers In Arms“ spielte die besten Klassiker der Dire Straits und parallel zum Public Viewing des Achtelfinalspiels Deutschland gegen Dänemark rappten „Vier Gewinnt“ die größten Hits der „Fantastischen Vier“.

Redakteur/in:

Frank Engel-Strebel aus Bornheim

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