Ehrenbürgerwürde
„Ehre, wem Ehre gebührt“
Rheinbach (red). „Ehre, wem Ehre gebürt!“ Rheinbach ehemaliger Bürgermeister Stefan Raetz, ist mit der Ehrenbürgerwürde ausgezeichnet worden. Im feierlichen Rahmen und vor zahlreichen geladenen Gästen überreichte sein Amtsnachfolger Ludger Banken ihm die Urkunde in der Rheinbacher Stadthalle. Den Beschluss, Raetz auf diese Weise für seine Leistungen zu ehren, hatte der Stadtrat bereits im Sommer einstimmig gefällt. Die Laudatio hielt auf dessen Wunsch hin Raetz´ langjähriger Wegbegleiter und Freund Dr. Raffael Knauber.
Darin blickte Knauber zurück auf die insgesamt 21 Jahre, in denen Stefan Raetz Bürgermeister von Rheinbach war und betonte zugleich, den „Menschen Stefan Raetz“ in den Mittelpunkt stellen zu wollen, „und nicht nur eine Summation seiner nahzu unzähligen Mitgliedschaften, Funktionen und Tätigkeiten“, die er als Bürgermeister ausgeübt habe - und zum Teil bis heute ausübe. „Ohne Übertreibung“, so Knauber, „lässt sich heute feststellen, dass die Ära Stefan Raetz die Entwicklung der Stadt Rheinbach und ihr Gesicht maßgeblich geprägt hat!“
Als gebürtiger Flensburger kam Stefan Raetz nach dem Jurastudium und ersten Stationen seiner Verwaltungslaufbahn als Erster Beigeordneter 1994 nach Rheinbach. Im Jahr 1999 wurde er zum Bürgermeister gewählt. Anschließend gelang ihm dreimal die Wiederwahl, jeweils mit deutlicher Mehrheit. Von Beginn seiner Zeit in Rheinbach an, habe Raetz „eine bemerkenswerte Integration ins Rheinland und auch sein Brauchtum vollzogen“, betonte Kanauber. Verantwortlich dafür sein eine „Schlüsseleigenschaft“ Raetz´: Nämlich die „Offenheit für die Belange der Stadt und ihrer Menschen, für Entwicklungen und für Neues!“
Als Beispiele nannte Knauber die Vertiefung der Städtpartnerschaften, Raetz´ besondere Wertschätzung für die wichtige Arbeit der unterschiedlichsten Vereine in der Stadt, sowie dessen Weitblick, Geschick und Entschlusskraft bei der Entwicklung von Rheinbach „zu einer modernen, wirtschaftlich starken und konkurrenzfähigen Kommune“ in der es sich „gute arbeiten und leben“ lasse.
Dabei sei Raetz dessen außergewöhnliche Fähigkeit zugute gekommen, Netzwerke um sich herum aufzubauen und zu pflegen. „Dass in Rheinbach ein Standort der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg angesiedelt werden konnte, dass in Rheinbach das Gründer- und Technologiezentrum gegründet werden konnte, dass Rheinbach heute über prosperierende Gewerbegebiete verfügt (...), dass Rheinbach Mittelzentrum wurde und neue Baugebiete ausgewiesen werden konnten, all das ist untrennbar mit dem Namen Stefan Raetz verbunden“.
Knauber hob besonders den Einsatz von Stefan Raetz für Frieden und für Völkerverständigung hervor. Immer wieder habe er „auf die Gräuel von Krieg, Vernichtung und Terror hingewiesen, zur aktiven Wachsamkeit“ hingewiesen und darüber hinaus zahlrieche Initiativen mitbegründet oder unterstützt. Beispielsweise die Hilfe für die Menschen in der Ukraine, oder die von ihm ins Leben gerufene „Partnerschaft des Friedens“ Rheinbach-Douaumont-Vaux. Hier setze sich Raetz maßgeblich dafür ein, den „europäischen Friedensgedanken an die nächste Generation weiterzugeben.“
Auch den Einsatz Raetz´ für die Menschen nach der Flutkatastrophe erwähnte Knauber in seiner Laudatio. Raetz hatte unmittelbar nach der Flut zusammen mit weiteren Helfern ein großes Hilfszentrum auf die Beine gestellt und mit seinem Lions-Club rund eine Million Euro an Spendengeldern gesammelt, die er dann persönlich an Betroffene in Rheinbach und darüber hainaus verteilte.
Knauber charakterisierte Raetz als Menschen mit „Herz und Leidenschaft“, dessen Wirken weit über die Grenzen der Stadt reichten. Dessen Auszeichnung mit der Ehrenbürgerwürde solle, so Knauber, „für uns alle eine Verpflichtung sein, uns in der Gesellschaft, egal in welchem Bereich, zu engagieren“.
Stefan Raetz ist der elfte Ehrenbürger der Stadt Rheinbach. Erstmals verliehen wurde die Ehrenbürgerwürde im Jahr 1913 an den damaligen Landrat Rudolf Felix Joseph Von Groote. Als letzter in der Reihe vor Raetz erhielt Dr. Hans Schellenberger die Auszeichnung im Jahr 2000.
Redakteur/in:Jan L. Dahmen aus Bonn |
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