Richtfest für das Römerkanal-Info-Zentrum
Ein Kubus für die Geschichte

Mit Fertigstellung des Rohbaus wurde Richtfest gefeiert am neuen Römerkanal-Info-Zentrum. | Foto: art
  • Mit Fertigstellung des Rohbaus wurde Richtfest gefeiert am neuen Römerkanal-Info-Zentrum.
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Rheinbach - (art) „Es geht doch: man kann im Zeit- und im Kostenrahmen
bleiben.“ Diese Feststellung traf sichtlich stolz der Erste
Beigeordnete der Stadt Rheinbach, Raffael Knauber, beim Richtfest des
Römerkanal-Info-Zentrums. Bisher habe man die Kosten komplett im
Griff, dank der „reifen Leistung“ der Lenkungsgruppe und des
Ingenieurbüros Wolfgang Beyß.

Mit Blick auf den noch eingerüsteten Kubus räumte Knauber auch ein,
dass die Architektur des Gebäudes vor dem Backstein-Gebäudeteil des
Himmeroder Hofs zum Widerspruch reizen werde: die einen finden es
„scheußlich“, die anderen „toll“. Fest stehe allerdings, dass
es sich bei dem Projekt um ein wichtiges Element der
Wirtschaftsförderung handele, ebenso wie der neue touristische
Radwanderweg Apfelroute und der Römerkanal-Wanderweg. Lorenz
Euskirchen, Vorsitzender des Fördervereins „Freundeskreis
Römerkanal“, betonte, dass dem Verein die außerschulische
Geschichtsvermittlung besonders am Herzen liege, die mit dem Projekt
realisiert werde. Dafür habe der Verein 105.000 Euro „locker
gemacht“.

Möglich wird das Zentrum dank eines Fördervolumens von fast einer
Million Euro, hauptsächlich aus dem Europäischen Fonds für
Regionale Entwicklung (EFRE), Mitteln des Landschaftsverbandes
Rheinland (LVR) sowie Mitteln des Rhein-Sieg-Kreises, des Naturparks
Rheinland und der Kreissparkasse Köln. Der Anteil der Stadt Rheinbach
beträgt rund 190.000 Euro. Auch eine halbe Personalstelle wird
gefördert.

Errichtet wird ein Info-Zentrum als zentraler Anlaufpunkt rund um den
so genannten Römerkanal, die Wasserleitung der Römer, die auch heute
2.000 Jahre nach ihrem Bau noch als technische Meisterleistung gilt.
Vom ersten bis dritten Jahrhundert transportierte sie täglich 20.000
Kubikmeter kalkhaltiges Quellwasser von Nettersheim in der Eifel über
eine Länge von 95,4 Kilometern in die damalige Colonia Claudia Ara
Agrippinensium, das heutige Köln. Das Info-Zentrum soll nicht nur
Anlaufpunkt für den längsten römischen Aquädukt nördlich der
Alpen und die davon berührten Kommunen sein mit den fachlichen und
touristischen Informationen, sondern auch für den jüngst eröffneten
Römerkanal-Wanderweg. Auf einer Grundfläche von rund 100
Quadratmetern entsteht ein Kubus, der dem Backstein-Gebäudeteil des
Himmeroder Hofs beziehungsweise dem Naturparkzentrum vorgelagert ist.
Das Erdgeschoss des Info-Zentrums liegt etwa einen Meter unter dem
Niveau des Himmeroder Walls, um es auf das gleiche Niveau wie das
tiefer liegende Naturparkzentrum zu bringen. Im Erdgeschoss wird es
einen 85 Quadratmeter großen Ausstellungsraum geben. Über einen Lift
und eine Treppe wird die Verbindung zum Obergeschoss hergestellt, wo
auf einer Galerie auch eine Vortragsfläche vorgesehen ist. Viel Glas
soll für viel natürlichen Lichteinfall sorgen. Die vorgesehene
Putzfassade soll sich optisch am Glasmuseum orientieren. Die
Ausstellung „Wasser für Roms Städte“ soll den räumlichen
Gegebenheiten angepasst und um touristisch relevante Komponenten
ergänzt werden. Der Naturpark Rheinland überarbeitet seine
Präsentation, wobei die natur- und kulturräumlichen Aspekte
verstärkt auf den Römerkanal-Wanderweg ausgerichtet werden sollen.
Für Kinder und explizit Nicht-Fachleute soll in einfacher Sprache
eine Informations-, Erlebnis- und Präsentationsebene konzipiert und
eingebaut werden.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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