Gedenkveranstaltung in Rheinbach
Gedenken an die Opfer des Holocaust
Rheinbach - Am Gedenktag an die Opfer des Holocaust hatten Rheinbachs
Bürgermeister Stefan Raetz und der Landtagsabgeordnete Oliver Krauß
wieder gemeinsam ins Rathausfoyer eingeladen. Krauß machte deutlich,
dass es Verbrechen der Nazi-Herrschaft auch gleich in der Nähe
gegeben hat und nannte das Lager Rebstock, ein Außenlager des
Konzentrationslagers Buchenwald bei Marienthal an der Ahr. Der
Landtagsabgeordnete erinnerte auch an die drei minderjährigen
ukrainischen Zwangsarbeiter Peter Spaak, Wladislaus Talzschaview und
Wladislaw Dedjarew, die im Rheinbacher Stadtpark aus nichtigem Anlass
erhängt wurden. Die Verantwortung für die Verbrechen sei allerdings
keinesfalls nur auf die Nazi-Schergen beschränkt, so Krauß. Vielmehr
habe keine Gruppe der Gesellschaft vor dieser Prüfung bestanden,
immer seien es nur einzelne Personen gewesen. Er zog die Parallele zum
Heute mit Aufkeimen von Antisemitismus und antisemitischen Straftaten
ebenso wie „populistischen Tönen in unseren Parlamenten“, wenn
etwa von „Kopftuchmädchen und anderen Taugenichtsen“ die Rede
sei. Er appellierte an jeden einzelnen, wachsam zu sein.
Bürgermeister Raetz betonte: „Es gibt nur Aufarbeitung und keinen
Schlussstrich.“ Beide dankten insbesondere den Schülerinnen und
Schülern der Gesamtschule Rheinbach und des Städtischen Gymnasiums.
Die Schüler der Gesamtschule blickten auf ihren Besuch in
Theresienstadt zurück und präsentierten unter der Leitung von Eva
Knips und Thomas Preuth „Bausteine der Erinnerung“. Diese dienten
allerdings nicht nur der Rückschau. Vielmehr seien sie „Bausteine
für unsere Zukunft“. Die Schüler des Städtischen Gymnasiums
erinnerten mit ihrem Projekt „Rheinbacher Sterne“ unter der
Leitung von Jan Gerdemann an die jüdischen Opfer aus Rheinbach sowie
an die drei erhängten jungen Zwangsarbeiter. Bürgermeister und
Landtagsabgeordneter legten an der Gedenkstätte im Lichthof zum
Abschluss ein Gebinde nieder. Den musikalischen Rahmen der
Gedenkveranstaltung gestalteten Antonello Simone und Malte Treder mit
Akkordeon-Stücken.
- Gerda Saxler-Schmidt
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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