Gedenken an NS-Opfer
Gedenkfeier für ermordete Ukrainer am neuen Mahnmal

Am Mahnmal im Rheinbacher Stadtpark gedachten Politiker und Bürger der Ermordung der minderjährigen Ukrainer durch Nazi-Schergen und mahnten zu Zivilcourage und Toleranz. | Foto: art
  • Am Mahnmal im Rheinbacher Stadtpark gedachten Politiker und Bürger der Ermordung der minderjährigen Ukrainer durch Nazi-Schergen und mahnten zu Zivilcourage und Toleranz.
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Rheinbach - Peter Spaak, Wladislaus Talzschaview und Wladislaw Dedjarew, alle drei
unter 18 Jahren, wurden am 26. Januar 1945 aus nichtigem Anlass im
Rheinbacher Stadtpark gehängt: sie hatten beim Trümmerräumen eine
Damenstrickjacke und einige Flaschen Wein mitgenommen. Etwa 150
Menschen, meist selbst Zwangsarbeiter, mussten diesem Mord zuschauen.
Seit Oktober 2017 erinnert an der Stelle im Rheinbacher Stadtpark, an
dem die jungen Männer an einem mobilen Galgen ermordet wurden, ein
dreiteiliges Mahnmal an diese Gräueltat der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft.

Der Text auf den vom Rheinbacher Steinmetzmeister Hans-Josef
Samulewitz geschaffenen Stelen: „Mit diesem Mahnmal erinnern die
Bürgerinnen und Bürger der Stadt Rheinbach an die Ermordung der
minderjährigen ukrainischen Zwangsarbeiter Peter Spaak, Wladislaus
Talzschaview und Wladislaw Dedjarew. Sie wurden am 26. Januar 1945 an
dieser Stelle auf Geheiß des Rheinbacher NS-Bürgermeisters wegen
eines geringfügigen Diebstahls erhängt. Der Mord blieb ungestraft.
Möge die Erinnerung an dieses Verbrechen Mahnung für die Zukunft
sein.“

Am Jahrestag der Ermordung der drei minderjährigen Zwangsarbeiter
hatte die Stadt am Mahnmal zum Gedenken eingeladen. Als bestialisch
und verbrecherisch bezeichnete der stellvertretende Bürgermeister
Karl-Heinz Kerstholt die Hinrichtung der jungen Ukrainer aus nichtigem
Anlass. Er rief zu Zivilcourage auf, die auch heute notwendig sei.
Weil es immer mehr Menschen gebe, die die Gräueltaten leugnen.
Kerstholt hob das bürgerschaftliche Engagement hervor, das erst die
Erinnerung an diese Morde ermöglicht hatte.

Viele Bürger, zu denen maßgeblich Peter Mohr gehört, hatten sich
über lange Zeit für die Gedenkstätte eingesetzt und sie
schließlich durch Spenden finanziert. Die jetzige Gedenkfeier fand
nicht in großem Rahmen statt, weil die Einweihung der Stelen mit
einer größeren Feier erst vor wenigen Monaten stattgefunden hatte.

- Gerda Saxler-Schmidt

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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