Togo-Hilfe
Hilfe vor Ort

Die Not in dem westafrikanischen Land ist groß. Gerade bei Kindern und Jugendlichen. Für die Ehrenamtlichen der Rheinbacher Togo-Hilfe ist es ein gutes Gefühl, konkret vor Ort Hilfe leisten zu können. Die von der Togo-Hilfe unterstütze Schule in Madjikpeto hat einen Kindergarten mit inzwischen 200 Kindern und 1.200 Schülern in der Grundschule  von der ersten bis zur sechsten Klasse.  | Foto: Togo Hilfe Rheinbach
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  • Die Not in dem westafrikanischen Land ist groß. Gerade bei Kindern und Jugendlichen. Für die Ehrenamtlichen der Rheinbacher Togo-Hilfe ist es ein gutes Gefühl, konkret vor Ort Hilfe leisten zu können. Die von der Togo-Hilfe unterstütze Schule in Madjikpeto hat einen Kindergarten mit inzwischen 200 Kindern und 1.200 Schülern in der Grundschule  von der ersten bis zur sechsten Klasse. 
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Gerade zurückgekehrt von einer Projektreise in Togo sind Aktive
des privaten Rheinbacher Hilfsvereins Togo-Hilfe um den Vorsitzende
Michael Firmenich und seine Stellvertreterin Ursula Guß.

Mindestens einmal im Jahr unternehmen die Vereinsmitglieder auf eigene
Kosten solche Reisen in das westafrikanische Land, um sich vor Ort
selbst vom Stand der vom Verein initiierten Projekte zu machen und
neue anzustoßen. Im Norden des Landes besuchten sie alle drei AGERTO
Ausbildungszentren (Assoziation Germano Togolais). In den sozialen
Berufsausbildungszentren bekommen mittellose Jugendliche,
Straßenkinder oder von ihren Familien verstoßene Frauen eine
kostenfreie Handwerksberufsausbildung, um finanziell selbständig zu
werden. Im Ausbildungszentrum in Akpakpakpe zum Beispiel hat
Togo-Hilfe mit Spendengeldern aus Deutschland ein neues
Ausbildungsgebäude sowie ein Gebäude für ein Lager und ein kleines
Wohngebäude für Lehrlinge finanziert. Derzeit wird dort in drei
Handwerksberufen ausgebildet – Schneider, Weber und Friseur.
Außerdem werden Alphabetisierungskurse angeboten. Im Centre Kémini
werden derzeit 18 Schneiderinnen in Damenschneiderei ausgebildet und
im Ausbildungszentrum Kpalimé wird derzeit in sechs verschiedenen
Berufen ausgebildet: Schneider, Weber, Schweißer, Schreiner,
Elektriker und Maurer. Außerdem gibt es hier eine Schneidermeisterin
für gehörlose Lehrlinge, die derzeit zwei Lehrlinge ausbildet.
Schließlich besuchte die Projektgruppe aus Deutschland noch die
Schule von Madjikpeto, einem Vorort von Lomé. Die Schule hat einen
Kindergarten mit inzwischen 200 Kindern und 1.200 Schülern in der
Grundschule von der ersten bis zur sechsten Klasse. Inzwischen gibt es
zwar drei feste gemauerte Schulgebäude, aber für viele Klassen
findet der Unterricht immer noch in wellblech-gedeckten Strohhütten
statt. Die Schulbänke stehen im Sand und die Kinder drängen sich zu
Dritt in einer Schulbank, in den Klassen sind jeweils über 100
Schüler. „Hier ist dringend Handlungsbedarf“, stellte Firmenich
fest.

Stolz ist Augenoptikermeister Firmenich auf ein ganz besonderes neues
Projekt: einen kompletten Augenprüfraum hatten Vereinsaktive in
Rodgau bei Offenbach bei Kai Rosinsky in Deutschland abgebaut,
verpackt und per Überseecontainer nach Togo vorausgeschickt, um ihn
dort wieder aufzubauen und in Betrieb zu nehmen. Firmenich weiß, dass
einfache Fehlsichtigkeit in Togo manchmal nicht erkannt wird, und
wenn, dann fehlt vielen Familien das Geld für eine Augenprüfung
sowie die entsprechende Korrekturbrille. So hat sich ihm nachhaltig
ein kleines Kind eingeprägt, dessen Eltern es für behindert hielten.
Aber: „Das Kind war einfach nur stark kurzsichtig. Und mit der
entsprechenden Korrekturbrille konnte es natürlich Fußballspielen
und auch zur Schule gehen.“ Auf dem Gelände des sozialen
Berufsausbildungszentrums AGERTO in Kpalimé wurde der Augenprüfraum
in einem festen Gebäude mit Stromanschluss mit Unterstützung des
Spenders Rosinsky selbst wieder aufgebaut, der kurzentschlossen mit
nach Togo geflogen war. Gemeinsam mit Firmenich und Joachim Milz von
der Handwerkskammer zu Köln, der als Langzeitexperte in Togo aktiv
ist, konnte der Augenprüfraum dann schon richtig in Betrieb genommen
werden. Erste Augenprüfungen wurden bei Lehrkräften von AGERTO
durchgeführt, die sich das sonst aufgrund ihrer niedrigen Gehälter
in Togo nicht leisten können. Einige der Lehrkräfte sprechen nur
lokale Sprachen, so dass die Prüfung mit zwei Übersetzern erfolgen
musste, einmal von lokaler Sprache in Französisch und einmal von
Französisch in Deutsch, berichtete Firmenich. „Am schwierigsten war
die Augenprüfung mit der Schneidermeisterin der taubstummen
Lehrlinge, denn sie ist selbst taubstumm“, erzählte er. Da sei es
ein Glücksfall gewesen, dass Kira, eine junge Freiwillige aus
Deutschland, die derzeit bei AGERTO arbeitet, die Gebärdensprache
sehr gut beherrsche und direkt aus der Gebärdensprache ins Deutsche
übersetzen konnte. Die Brillen werden jetzt in Deutschland
geschliffen und im Dezember von jemandem aus dem Netzwerk mit nach
Togo genommen. Für April nächsten Jahres plant Firmenich schon die
nächste Reise mit einer 17-köpfigen Gruppe, darunter auch der
frühere deutsche Botschafter in Togo. Bis zu dieser Projektreise will
der Augenoptikermeister gemeinsam mit Vertretern der lokalen
Handwerkskammern in Kpalimé und Joachim Milz von der Handwerkskammer
zu Köln ein Konzept ausarbeiten, wie die lokalen Optikermeister für
die Verwendung des neuen Augenprüfraums ausgebildet und zertifiziert
werden können, damit die Geräte in Togo zugänglich gemacht werden
und letztendlich der Bevölkerung zu Gute kommen.

- Gerda Saxler-Schmidt

Die Not in dem westafrikanischen Land ist groß. Gerade bei Kindern und Jugendlichen. Für die Ehrenamtlichen der Rheinbacher Togo-Hilfe ist es ein gutes Gefühl, konkret vor Ort Hilfe leisten zu können. Die von der Togo-Hilfe unterstütze Schule in Madjikpeto hat einen Kindergarten mit inzwischen 200 Kindern und 1.200 Schülern in der Grundschule  von der ersten bis zur sechsten Klasse.  | Foto: Togo Hilfe Rheinbach
In den AGERTO-Ausbildungszentren bekommen Jugendliche die Chacne auf eine Brufsausbildung, die ihnen eine selbständige Zukunft eröffnet.  | Foto: Togo-Hilfe Rheinbach
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