Flutschäden
Immer noch reichlich zu tun

Der Kindergarten St. Ursula wurde bei der Flut so schwer beschädigt, dass der Betrieb hier seit dem vergangenen SOmmer eingestellt werden musste. Anfang Mai, so die Verantwortlichen, wollen die Kids und ihre Betreuerinnen und Betreuer in die dann frisch sanierte Kita wiedfer einziehen.  | Foto: jld
  • Der Kindergarten St. Ursula wurde bei der Flut so schwer beschädigt, dass der Betrieb hier seit dem vergangenen SOmmer eingestellt werden musste. Anfang Mai, so die Verantwortlichen, wollen die Kids und ihre Betreuerinnen und Betreuer in die dann frisch sanierte Kita wiedfer einziehen.
  • Foto: jld

Rheinbach (red). Viele in der Region waren – und sind – von der Flut im vergangenen Sommer betroffen. Neben Privatleuten auch die Kommunen selbst und beispielsweise auch die Kirchen. Der Wiederaufbau von Kirchen, Schulen und Kindergärten, aber auch von Büros oder Wohnungen, die der Kirche gehören, braucht seine Zeit. Manchmal mehr, als die Sanierung von privaten Wohngebäuden. Und das hat seinen Grund.

„Warum geht´s hier nicht weiter?“, diese oder ähnliche Aussagen und Fragen kämen immer häufiger vor, berichtet Günter Spittel, der als Baukoordinator für Hochwasserschäden in der Katholischen Kirchengemeinde St. Martin Rheinbach, dem Kirchengemeindeverband Meckenheim und dem Kirchengemeindeverband Swisttal zuständig ist. Viele Privathäuser seien längst wiederhergestellt oder zumindest wieder in Teilen bewohnbar. In den katholischen Kirchengemeinden von Meckenheim, Rheinbach und Swisttal seien es ca. 30 Gebäude, die teils leicht andere aber total beschädigt sind. Warum geht es hier nicht weiter?

„Der Schein trügt“, sagt Spittel. „Anders als im privaten Bereich unterliegen öffentliche Einrichtungen härteren Anforderungen an Hygiene und Sicherheit. Die Trocknung der Wände und des Bodens muss gemessen und nachgewiesen werden. Anhand einer Feinreinigung und Desinfektion der betroffenen Räumlichkeiten wird sichergestellt, dass die Beseitigung von belasteten Materialien vollständig erfolgt ist und auch nachhaltig kein Schimmelbefall aufgrund des Wasserschadens mehr zu erwarten ist!“ Eine sogenannte Freimessung, die von zertifizierten Laboren durchgeführt und analysiert wird, bestätige die erfolgreiche Reinigung. „In dieser Zeit ist für den Passanten nichts von einem Baufortschritt erkennbar“, so Spittel.

Doch inzwischen gebe es Fortschritte und der Wiederaufbau könne beginnen. „Wir sind zuversichtlich, dass wir in der ersten Jahreshälfte vor allem die Schäden in kleineren Gebäuden fertigstellen können“, meint Spittel. „Andere werden aus unterschiedlichen Gründen noch auf sich warten lassen. Aber allen die sich bislang in Geduld üben mussten sei versichert: „Da passiert doch was und geht weiter!“ Zu tun gibt es reichlich. Beispielsweise im Kinder- und Jugendzentrum „Live St. Martin“. Es wurde im Keller sowie im Erdgeschoss total zerstört. Die Ausräumarbeiten wurden zunächst von eigenen Mitarbeitern sowie freiwilligen Helfern übernommen. Ehrenamtliche Fachkräfte von Bauhöfen der Städte und Gemeinden im Landkreis Dahme-Spreewald sind in wöchentlich wechselnden Teams angereist und haben den Hauptteil der Abrissarbeiten im Live sowie im Jugendheim der Katholischen junge Gemeinde (KjG) und im Keller der Bücherei erledigt. Zurzeit laufen noch die restlichen Abrissarbeiten. „Danach können wir mit dem Wiederaufbau beginnen. Mit der Fertigstellung ist in diesem Jahr nicht mehr zu rechnen.“ Die Jugendarbeit des „Live“ findet derzeit Unterkunft in der Mozartstraße in Rheinbach in Räumlichkeiten der Pfadfinder. Auch die Katholische junge Gemeinde ist zusammengerückt. Da das Untergeschoss des Jungendheims in der Pfarrgasse als Rohbau zurzeit nicht mehr nutzbar ist, bleibt nur noch ein Gruppenraum auf Parterre, den sich die Jugendlichen mit den Mitarbeitern des Live teilen, die dort ihr Büro vorübergehend eingerichtet haben.

Der Betrieb der Kindertagesstätte St. Ursula in Flerzheim musste komplett eingestellt werden. Die Gruppen wurden von zwei kirchlichen Kitas in Rheinbach aufgenommen, was die Arbeit mit den Kindern für alle Beteiligten nicht leichter machte. Das Gebäude musstekomplett entkernt werden. Die Heizung, alle Wasser- und Stromleitungen, der Estrich und der Putz musste abgerissen werden. Letztlich stand ein vollkommen leeres Gebäude, bestehend aus Fenstern, Wänden und einem Dach da. Es folgte die Gebäudetrocknung, die Feinreinigung und Desinfektion sowie die Freimessung. Danach begann der Wiederaufbau. Unterstützt von der neuen Fußbodenheizung wurde der Estrich gesteuert getrocknet. Zurzeit arbeiten die Fliesenleger in den Sanitäranlagen, im Hausflur und in der Küche. „Wenn wir den Bauzeitplan einhalten können, das heißt, dass alle Gewerke hintereinander und verknüpft miteinander arbeiten, können wir Anfang Mai in einen neuen Kindergarten einziehen“, gibt sich Spittel zuversichtlich. „Bis dahin wird auch die Außenanlage, die vom Wasser schwer beschädigt wurde in weiten Teilen erneuert oder ausgebessert. Auch hier hoffen wir, pünktlich zum Einzug fertig zu werden!“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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