Spatenstich für Leuchtturmprojekt
Info-Zentrum Römerkanal
Rheinbach - (art) Aus zwei mach drei – zu Glasmuseum und Naturparkzentrum kommt
das Info-Zentrum Römerkanal hinzu. Der symbolische Spatenstich für
das Projekt fand am Rande der bereits ausgehobenen Grube für den Bau
statt. „Zehn Jahre haben wir daran gearbeitet. Es waren sehr viele
Mitspieler beteiligt, darunter auch alle zwölf Anrainer-Kommunen des
Römerkanals von Nettersheim bis Köln“, sagte der Vorsitzende des
Vereins „Freundeskreis Römerkanal“, Lorenz Euskirchen. Insgesamt
werde knapp eine Million Euro in das Projekt investiert, so
Bürgermeister Stefan Raetz. „Das ist eine stolze Summe. Anfangs
waren wir von einer deutlich kleineren ausgegangen.“ Möglich wird
das Zentrum dank eines Fördervolumens von fast einer Million Euro,
hauptsächlich aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung
(EFRE), Mitteln des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) sowie Mitteln
des Rhein-Sieg-Kreises, des Naturparks Rheinland, der Kreissparkasse
Köln und Eigenmitteln der Stadt. Das „Leuchtturmprojekt“ besitze
Strahlkraft über die Region hinaus. Raetz dankte allen Geldgebern,
Institutionen und Unternehmen für ihren Beitrag. Der Rohbau soll im
Oktober diesen Jahres fertig sein, öffnen soll das
Römerkanal-Infozentrum dann Ende Oktober nächsten Jahres, wenn alles
planmäßig läuft.
Das Info-Zentrum mit rund 140 Quadratmetern Ausstellungsfläche soll
dann zentraler Anlaufpunkt rund um den so genannten Römerkanal, die
Wasserleitung der Römer, die auch heute 2.000 Jahre nach ihrem Bau
noch als technische Meisterleistung gilt. Vom ersten bis dritten
Jahrhundert transportierte sie täglich 20.000 Kubikmeter kalkhaltiges
Quellwasser von Nettersheim in der Eifel über eine Länge von 95,4
Kilometern in die damalige Colonia Claudia Ara Agrippinensium, das
heutige Köln. Das Info-Zentrum soll nicht nur Anlaufpunkt für den
längsten römischen Aquädukt nördlich der Alpen und die davon
berührten Kommunen sein mit den fachlichen und touristischen
Informationen, sondern auch für den jüngst eröffneten
Römerkanal-Wanderweg.
Der gläserne Gebäude-Cubus wird dem Backstein-Gebäudeteil des
Himmeroder Hofs beziehungsweise dem Naturparkzentrum vorgelagert ist.
Im Erdgeschoss des barrierefreien Info-Zentrums entsteht ein 85
Quadratmeter großer Ausstellungsraum, der über einen Lift und eine
Treppe mit dem Obergeschoss und der dortigen Galerie verbunden wird.
Die Ausstellung „Wasser für Roms Städte“ soll den räumlichen
Gegebenheiten angepasst und um touristisch relevante Komponenten
ergänzt werden. Der Naturpark Rheinland überarbeitet seine
Präsentation, wobei die natur- und kulturräumlichen Aspekte
verstärkt auf den Römerkanal-Wanderweg ausgerichtet werden sollen.
Für Kinder und explizit Nicht-Fachleute soll in einfacher Sprache
eine Informations-, Erlebnis- und Präsentationsebene konzipiert und
eingebaut werden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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