Schweigemarsch und Gedenkveranstaltungen
Kein Ende des Erinnerns

In Rheinbach standen die Gedenkveranstaltungen an den 9. November 1938 unter dem Zeichen von Erinnern-Gedenken-Mahnen.  | Foto: art
  • In Rheinbach standen die Gedenkveranstaltungen an den 9. November 1938 unter dem Zeichen von Erinnern-Gedenken-Mahnen.
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Rheinbach - (art). Ein ökumenischer Gottesdienst in der evangelischen
Gnadenkirche bildete den Auftakt der Gedenkveranstaltungen an die so
genannte „Reichskristallnacht" oder „Reichspogromnacht" am 9.
November 1938, die den Beginn der systematischen Verfolgung und
Vernichtung von Millionen Juden, aber auch Sinti und Roma,
Andersdenkender, Kranker oder von den Nazis unerwünschter Menschen
markierte.

Pfarrer Dr. Diethard Römheld las aus den Erinnerungen von Anton
Engelhart aus Villach an jenen Tag, als der Lehrer zu den Schülern
gesagt habe: „Heute ist kein Unterricht. Heute ist Judenverfolgung."
Willi Oberheiden, gemeinsam mit Peter Schürkes Organisator des
Schweigeganges unter dem Motto „Erinnern - Gedenken - Mahnen",
sagte, dass Gedenken dann fruchtbar werde, wenn neue Wege der
Begegnung gesucht und in jedem Menschen das Ebenbild Gottes gesehen
werde.

Der Schweigegang durch die Innenstadt machte auch Station an der
Gedenkstätte im Innenhof des Rathauses, wo Oberheiden und
Bürgermeister Stefan Raetz die Namen von aus Rheinbach in die
Todeslager transportierten Juden vorlasen. Am Gedenkstein der
ehemaligen Synagoge legte der Bürgermeister ein Blumengebinde nieder
und sagte, dass es auch in Rheinbach Berichte über die zunehmende
Ausgrenzung jüdischer Bürger gebe. Auch 78 Jahre danach seien wir
noch nicht am Ende des Erinnerns.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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