Weihnachtsbeleuchtung
Kein Geld - kein Licht in der Kernstadt

Wie auf diesem Archivbild wird die Weihnachtsbeleuchtung an den giebelständigen Fachwerkhäusern und Geschäftsgebäuden in diesem Jahr aus Kostengründen nicht mehr aussehen. | Foto: art/Archiv
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Rheinbach - (art). Die Weihnachtsbeleuchtung in Rheinbachs Kernstadt wird sich in
diesem Jahr deutlich von den Vorjahren unterscheiden: es wird keine
Lichterketten an den giebelständigen Fachwerkhäusern und
Geschäftsgebäuden geben. Das hat der Gewerbevereinsvorsitzende
Oliver Wolf auf Anfrage mitgeteilt.

Grund sind die immens hohen Kosten, die die anliegenden Geschäfte und
der Gewerbeverein selbst tragen müssen. Appelle in den letzten
Jahren, dass die Finanzierung auf mehr Schultern verteilt werden
müsse, seien ungehört geblieben, bis auf kleinere Beiträge
beispielsweise von der UWG und der Bürgerstiftung, so der
Gewerbevereinsvorsitzende. „Die Weihnachtsbeleuchtung kommt aber
allen zugute. Das ist auch ein Thema von Stadtmarketing und
Wirtschaftsförderung und auch der Bürgerstiftung. Der Einzelhandel
und der Gewerbeverein können in diesem Jahr definitiv die Beleuchtung
nicht finanzieren, weil das Geld einfach nicht da ist“, sagte er.
Mit der Absage für die Advents- und Weihnachtszeit 2020 wolle der
Gewerbeverein wachrütteln und die Aufmerksamkeit auf die
Gesamtproblematik lenken, denn: „Wir wollen eine langfristige
gerechte Lösung mit gemeinsamer Finanzierung mehrerer Partner.“

Zu den Kosten der Weihnachtsbeleuchtung erklärte der
Gewerbevereinsvorsitzende, dass jährlich insgesamt rund 30.000 Euro
angefallen. Finanziert habe der Gewerbeverein in jedem Jahr aus
Mitgliedsbeiträgen 6.000 Euro für die Stromkosten und die Miete des
Hubwagens zum Auf- und Abhängen der Lichtergirlanden an den Giebeln
sowie für die Beleuchtung der Bereiche, die der Allgemeinheit
zuzuordnen sind. Die anliegenden Einzelhändler und Gewerbetreibenden
selbst haben nicht nur die Lichterketten für ihre Gebäude für
unterschiedlich hohe vierstellige Beträge angeschafft. Sie haben auch
das Aufhängen der Ketten durch Fachelektriker mit im Durchschnitt
jeweils zwischen 300 und 500 Euro in jedem Jahr finanziert, für
einige größere Gebäude auch für vierstellige Beträge.

Der Gewerbeverein habe in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie keine
Veranstaltungen durchführen und so auch keine Einnahmen generieren
können, so Wolf. Zudem sei das bisher praktizierte Verfahren der
Weihnachtsbeleuchtung prinzipiell ungerecht, denn: „Wir nutzen
unsere allgemeinen Mitgliedsbeiträge, um nur einen Teil unserer
Einzelhändler mit der Weihnachtsbeleuchtung zu unterstützen,
nämlich nur diejenigen im Bereich der Hauptstraße. Am Voigtstor und
am Dreeser Tor bekommen wir die Beleuchtung schon seit einigen Jahren
nicht mehr hin. Das ist ungerecht.“

Dunkel bleiben wird die Innenstadt allerdings in der Advents- und
Weihnachtszeit nicht. „Der Gewerbeverein hat für überschaubare 600
Euro noch einmal 80 Lichterketten gekauft, die in 80 von OBI
gesponserten Weihnachtsbäumen dekoriert werden. Damit schmücken wir
durchgehend vom Dreeser Tor über die Hauptstraße und Voigtstor.“

Für die Weihnachtsbäume werden übrigens noch Familien gesucht, die
sie mit buntem, wetterfesten Schmick behängen. Für 30 Bäume
übernehmen das Kindergärten, Altenheime und solziale Einrichgtungen.
50 Bäume sind noch zum schmücken freigegeben.

An Martinstraße und Pützstraße werden Strahler installiert, die
Wolf selbst sponsert. Gebraucht würden sie in der
Veranstaltungsbranche in der Corona-Pandemie ohnehin nicht, wie er
sagt.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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