Kultursplitter
Kultur aus der Region – für Sie aufgelesen von Peter Adolf

Sowohl im April im  Rheinbacher Stadttheater als auch im „Kleinen Theater“ Bad Godesberg:  Theaterchef Walter Ullrich in der Komödie „Kennen Sie die Milchstraße“, mit der einst das „Kleine Theater“ eröffnet wurde und mit der sich der 88jährige von seinem Publikum jetzt  verabschiedet. Mitte Juni geht er in den wohlverdienten Ruhestand. | Foto: Kleines Theater
  • Sowohl im April im Rheinbacher Stadttheater als auch im „Kleinen Theater“ Bad Godesberg: Theaterchef Walter Ullrich in der Komödie „Kennen Sie die Milchstraße“, mit der einst das „Kleine Theater“ eröffnet wurde und mit der sich der 88jährige von seinem Publikum jetzt verabschiedet. Mitte Juni geht er in den wohlverdienten Ruhestand.
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Region - (ad) Noch laden die Biergärten abends nicht zum Verweilen ein,
also besteht genügend Zeit, um das vielfältige kulturelle Angebot in
der Region zu nutzen.

Rheinbach

1958 gründete Walter Ullrich das „Kleine Theater“ Bad Godesberg
in einem Kellerraum auf der Ubierstraße. 1969 überließ ihm die
Stadt Bad Godesberg das durch die Eingemeindung frei gewordene
Bürgermeisterhaus, das er zu einem Theater im Park umbaute und am 16.
September 1970 eröffnete. Der Spielplan umfasste nicht nur die
Kategorie Schauspiel, sondern auch Musicals und Operetten, und in
Zusammenarbeit mit dem Schwarzen Theater „Die Velvets“ entstanden
sogar Opernaufführungen wie „Die Zauberflöte“, „Hoffmanns
Erzählungen“ und „Rusalka“. Er selbst spielte viele Titelrollen
wie „Nathan der Weise“, „Tartuffe“, „Don Quichote, der Mann
von La Mancha“, „Wallenstein“, „König Heinrich VIII“,
„Galilei“, „Faust“, aber auch Komödien und Lustspiele wie
„Der Mustergatte“ und „Charleys Tante“. Im Oktober letzten
Jahres wurde das Kleine Theater Bad Godesberg 60 Jahre alt, und es hat
in der deutschen Theatergeschichte noch nie jemanden gegeben, der ein
Theater gegründet und es dann auch 60 Jahre geleitet hat. Nur sein
hohes Alter (88) zwingt ihn, die Theaterleitung im Sommer dieses
Jahres nieder zu legen, am 30. Juni 2019 endet sein 50jähriger
Vertrag mit der Stadt Bonn über das Haus Koblenzer Straße 78.

Mit Karl Wittlingers Komödie „Kennen Sie die Milchstraße“ hatte
Walter Ullrich das „Kleine Theater“ nach einer baupolizeilichen
Sperre des Theaters in der Ubierstraße am 9. Januar 1959 zum zweiten
Male eröffnet. Die Aufführung stand im vorigen Jahrtausend noch
viele Jahre auf dem Spielplan und wurde zum erfolgreichsten Stück des
„Kleinen Theaters“. Mit fünf verschiedenen Rollen in dieser
Komödie verabschiedet sich Walter Ullrich von seinem Publikum. Am 10.
Mai, 20 Uhr, ist er damit auf der Bühne des Rheinbacher Stadttheaters
noch einmal zu erleben. Karten hierfür gibt es bereits ab 19. April
im Museums-Shop des Glasmuseums, Telefon 02226-917502, oder bei
www.bonnticket.de.

Meckenheim

Die Stars der „Playa de Palma“ kommen wieder nach Meckenheim, in
die neue Jungholzhalle! Zum zweiten Male findet in der Baumschulstadt
eine „Original Mallorca Nacht“ statt, und zwar am Samstag, 13.
April, 19 Uhr. Mit dabei sind u. a. Mia Julia Brückner, Willi Herren,
Ina Colada und Stefan Stürmer. Karten sind im Internet über das
Ticketportal erhältlich.

Wachtberg

Im Drehwerk in Adendorf ist unter anderem eine „Hommage an Reinhard
Mey“ zu erleben – Am Freitag, 12. April, 20 Uhr, singt Ivo
Pügner, einer der besten Mey-Interpreten Deutschlands, die Chansons
des großen deutschen Liedermachers - von ganzem Herzen und aus
tiefster Verbundenheit. Immer wieder erfüllt und begeistert gibt er
heute wundervolle authentische Konzerte auf den Kleinkunstbühnen
unseres Landes. Ohne Reinhard Mey je kopieren zu wollen, interpretiert
Pügner auf seine herzliche Art immer wieder von Neuem, was dieser den
vielen begeisterten Konzertbesuchern „zu sagen hat“.

Mit Humor und Emotion, Illusion, Täuschung und seiner ganz eigenen
Art der Magie zaubert sich Alexander Merk am Freitag, 26. April, 20
Uhr, in die Herzen seines Publikums in Adendorf. Der Deutsche Meister
der Zauberkunst erzählt magische, fantasievolle Geschichten und
ermöglicht seinem Publikum etwas, das in unserer schnelllebigen
Gesellschaft oft zu kurz kommt: das Staunen! Infos und Karten: 02225
– 708 1719.

Bad Godesberg

Es geht auf die Zielgerade: Mit der Komödie „Kennen Sie die
Milchstraße“ von Karl Wittlinger verabschiedet sich nach 60 Jahren
Walter Ullrich von seinem Publikum im „Kleinen Theater“ Bad
Godesberg. Bis Anfang Juni (aber nicht jeden Abend) zieht Walther
Ullrich noch einmal alle Register seines schauspielerischen Könnens,
ehe der 88jährige in den wohlverdienten Ruhestand geht.

Ein Patient einer Nervenheilanstalt, der fest davon überzeugt ist,
von einem fremden Stern zu kommen, spielt im Rahmen seiner Therapie
mit dem behandelnden Arzt einzelne Stationen seines Lebens durch.
Seine Frau hatte ihn nämlich nach dem Krieg für tot erklärt.
Dadurch wurde dem Spätheimkehrer seine Identität geraubt. Es folgte
ein waghalsiges und verrücktes Leben, um zu überleben. Infos und
Karten: 0228 / 36 28 39.

Bei der Premiere von „Jugend ohne Gott“ am Samstag, 27. April,
werden in der Regie von Dominic Friedel Schauspieler des Ensembles und
Schülerinnen und Schüler aus Bonn gemeinsam auf der Bühne des
Schauspielhauses Bad Godesberg stehen. Sie haben sich mit Ödön von
Horváths 1937 erschienenem Roman auseinandergesetzt, der bis heute
nichts an Brisanz und Aktualität verloren hat. Dieser zeichnet das
Bild einer orientierungslosen und hilflos allein gelassenen Jugend im
Spannungsfeld von Zivilcourage und Mitläufertum, Empathie und
Gefühllosigkeit. Die Beschäftigung mit dem literarischen Stoff
begann in vorbereitenden Workshops, um in eine intensive gemeinsame
Probenphase in den Osterferien mit allen Beteiligten zu münden, in
der auch die Theaterfassung erarbeitet wird. Weitere Aufführungen am
2. und 15. Mai.

Außerdem auf dem Spielplan: Molières „Der Menschenfeind“ in der
Regie von Jan Neumann am 18. April; Ferenc Molnárs „Liliom“ in
der Regie von Sascha Hawemann, das Erfolgsstück des ungarischen
Dramatikers, ein poetisches, komisches und tieftrauriges Märchen
über das Leben am Rande der Gesellschaft, über zwei Menschen, die
nicht ohne, aber auch nicht miteinander können, am 13. April; die
Komödie „Frau Müller muss weg“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz
in der Regie von Jens Groß am 10., 20. und 28. April; „Linie 16“,
eine musikalische Achterbahnfahrt durch den rheinischen Untergrund, am
11. April; „Candide oder der Optimismus“ – ein musikalisches
Schauspiel nach Voltaire – am 12. April; Eugene O’Neills „Eines
langen Tages Reise in die Nacht“ in der Regie von Martin Nimz am 14.
April sowie das Nachwuchs-Projekt „Die Ratte“ von und mit Sandrine
Zenner im Foyer des Schauspielhauses am 29. April. Infos und Karten:
0228 / 77 80 22.

Bonn

Am 11. und 20. April, kommt im Opernhaus Leoš Janáčeks „Die Sache
Makropulos“ in einer Inszenierung von Christopher Alden und unter
der musikalischen Leitung von Hermes Helfricht in Kooperation mit der
English National Opera zur Aufführung. Außerdem auf dem Spielplan:
Richard Strauss’ „Elektra“ in der Regie des Leipziger
Schauspiel-Intendanten Enrico Lübbe und unter der musikalischen
Leitung des Bonner Generalmusikdirektors Dirk Kaftan am 12. April; die
Familienoper „Die Schneekönigin“ von Marius Felix Lange in der
Inszenierung von Johannes Schmid am 21. April; „Jerusalem“ von
Giuseppe Verdi als Wiederaufnahme am 10. April; „La Gioconda“ -
Melodrama in vier Akten von Tobia Gorrio, eine konzertante Aufführung
in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln am 13. und 22.
April; Richard Wagners „Lohengrin“ in einer bejubelten
Inszenierung von Starregisseur und Bühnenbildner Marco Arturo zum
letzten Male am 14. April; „Die Geschichte vom kleinen Onkel“ -
nach dem Kinderbuch von Barbro Lindgren: Musiktheater für Kinder ab 4
Jahre, in Kooperation mit dem Theater Marabu und dem
Beethovenorchester Bonn am 30. April. Infos und Karten: 0228 / 77 80
08.

Bonns erstes Dunkelkonzert findet am Montag, 21. April, 20 Uhr, im
Pantheon statt. Das Publikum wird ein unvergessliches Konzert mit vier
Sänger/innen und einer Liveband in völliger Dunkelheit erleben. Aber
wer singt überhaupt? Die Blind Audition ist nicht nur ein Konzert,
sondern auch ein Wettbewerb, bei dem die Zuschauer herausfinden
müssen, welche Stimme zu wem gehört. Am Ende des Konzertes, wenn das
Licht eingeschaltet wird, kann jeder seine Vorstellung mit der
Realität abgleichen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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