Kultursplitter

Kultur aus der Region

Region (ad). Herbstbeginn, die Abende werden länger und dunkler. Und in den Kulturstätten der Region beginnt die neue Spielzeit. Nach den vielen Biergarten-Abenden dieses Sommers ist dies genau die richtige Abwechslung.

Rheinbach

Nicht „Kultur im Hof“, sondern „Kultur auf dem Himmeroder Wall“, aber direkt am Hof, hieß es in diesem Sommer. Anfang September gibt es noch zwei Highlights: „MAM“, die BAP-Tribute-Band aus Köln, die in diesem Jahr ihr 15-jähriges Bandjubiläum feiert, ist am Freitag, 2. September, zu Gast in der Glasstadt. Und am Freitag, 9. September, erklingt Rockmusik mit „Icon 5“. Beginn ist jeweils um 19 Uhr; der Eintritt ist frei. Und für Spenden geht natürlich wie immer der Hut rund.

Meckenheim

Seit 20 Jahren begeistert Jürgen B. Hausmann nun schon mit seinem wunderbaren Kabarett „direkt von vor der Haustür“. Das wollte der Kabarettist natürlich auch mit dem Publikum feiern – mit seinem Jubiläumsprogramm „Jung, wat biste jroß jeworden!“. Doch der Termin im September letzten Jahres fiel Corona zum Opfer. Jetzt kommt Hausmann nach Meckenheim – am Samstag, 17. September, 20 Uhr, in die Jungholzhalle. Infos und Karten: 02405 – 40860.

Wachtberg

Ein volles Programm auch wieder im Drehwerk in Adendorf: Wein, Comedy und Kulinarik – so das Motto am Freitag, 2. September, 19 Uhr. Das Drehwerk und das Weingut Schell aus Rech im Ahrtal laden zu einem Wein-Event ein. Den Abend komplett macht Wein-Kabarettist Ingo Konrads mit einer feinen Auslese seiner besten Nummern aus den bisherigen Wein-Comedy-Programmen. Chansons, die unter die Haut gehen, präsentiert Marjol Flore am Sonntag, 4. September, 19 Uhr. Lisa Feller, die schlagfertige Kabarettistin aus Münster, stellt am 8. und 9. September, jeweils 20 Uhr, im Rahmen einer Vorpremiere ihr neues Programm „Dirty Talk“ vor. Zwei Frauen und ein Klavier – mehr braucht es nicht, um gemeinsam mit ihnen in die bunte Welt des deutschen Kabaretts einzutauchen: Die netten Koketten mit „Geben Sie acht – alles andere ist riskant“ sind am Sonntag, 11. September, 19 Uhr, zu Gast im Drehwerk. Witzig böse Kurzkrimis und mörderische Songs mit der Krimiautorin und Musik-Kabarettistin Jutta Wilbertz gibt es am Donnerstag, 15. September, 20 Uhr, in Adendorf. „Wiedersehen macht Freude“ heißt es am Freitag, 16. September, 20 Uhr, wenn Hennes Bender – im Rahmen einer Vorpremiere – sein neues Programm vorstellt. Zum kölschen Hotel wird das Drehwerk am Freitag und Samstag, 23. und 24. September, jeweils 20 Uhr, wenn hier das Musikerlebnis um ein familiär betriebenes Hotel in Köln geboten wird. Außerdem: „Flight of the Cat“, eine international besetzte Cover-Band aus Bonn, präsentiert am Mittwoch, 28. September, 20 Uhr, einen spannenden Musikmix. „Magic Moments“ – magische Momente: Ihre Musik möchte unterhalten, Glücksmomente schenken, zum Träumen anregen oder vielleicht sogar Flügel verleihen - am Donnerstag, 29. September, 20 Uhr. Und bei Christin Jugsch heißt es am Freitag, 30. September, 20 Uhr: „Rothaarige an die Macht!“ Sie unterhält mit lebensbejahendem Kabarett und stärkenfördernder Comedy. Tickets/Infos: https://drehwerk-1719.de/buehne; 02225 / 708 1719.

Bad Godesberg

Mit der Komödie „Sex & Breakfast“ von Florian Scheibe eröffnet das „Kleine Theater” Bad Godesberg am 2. September die neue Spielzeit. Regie führt Theaterchef Frank Oppermann. Paris, kurz vor Silvester. In einem AirBnB-Appartment treffen scheinbar zufällig zwei Paare aufeinander. Sie haben die Wohnung beide rechtmäßig gemietet und vorab bezahlt, können jedoch nicht den Besitzer erreichen, um die Angelegenheit zu klären. Zu allem Überfluss müssen sie feststellen, dass sich die Tür nicht mehr öffnen lässt: Sie sind eingeschlossen. Zwei Welten prallen aufeinander. Infos/Karten: 0228 / 36 28 39.

Im Schauspielhaus startet die neue Spielzeit am 9. September um 19.30 Uhr mit der Uraufführung von „Medea / 38 Stimmen“ von Doğan Akhanli in der Regie von Nuran David Calis. Autor Doğan Akhanli, 1957 in der Türkei geboren, politischer Geflüchteter, Experte für die Genozide des 20. Jahrhunderts und Menschenrechtsaktivist, spinnt in diesem Auftragswerk für das Theater Bonn die Version der Medea von Christa Wolf noch einmal weiter, versetzt die Geschichte in, einen Erinnerungsort, der das Griechenland alter Zeiten mit den Geschehnissen vor, nach und während des Jahres 1938 in der türkischen Stadt Dersim verbindet. Er verwebt drei Frauen der türkischen Geschichte in seine Version des antiken Stoffs. Ihr aller Leben spielt sich ab in einem System aus patriarchaler Willkür und Unterdrückung der eigenen Identität. Weitere Aufführungen am 11., 14., 23. und 24. September.

Die Zwiebel als Allegorie für ein Leben: Peer Gynt steht im Angesicht des Todes da und schält sie, Schicht für Schicht. Was macht ihn aus, im Kern? Als Kind wächst er nach dem Tod des Vaters in ärmlichen Verhältnissen auf. Im Dorf ist er ein Außenseiter. Voller Sehnsucht nach Anerkennung erfindet er Lügengeschichten. Die Grenze zwischen Fantasie und Wirklichkeit verschwimmt. Eine unbestimmte Suche treibt ihn an. Rastlos durcheilt er Länder und Wüsten, macht Karriere mit fragwürdigen Geschäften, verliert alles, wendet sich mal dem Spirituellen zu, mal der Wissenschaft, er findet sich in der psychiatrischen Anstalt wieder, er reist übers Meer und ertrinkt fast. In Ägypten stellt ihm die Sphinx die entscheidende Frage: Wer bist du, Peer? Als alter Mann kehrt er in seine inzwischen zerstörte Heimat zurück. Verlorenheit und eine große Leere erfüllen ihn. Ist er die Summe all seiner Erlebnisse? Oder sind da wie bei der Zwiebel nichts als Schalen? „Peer Gynt“ von Henrik Ibsen hat am 30. September Premiere im Schauspielhaus. Infos und Karten: 0228 / 77 8008.

Bonn

Der Dirigent Gustav Brecher, von 1914 bis 1933 Generalmusikdirektor der Oper in Leipzig, war ein Mann der mutigen Entscheidungen. Noch im März 1933 wagte er sich daran, Kurt Weills „Der Silbersee“ zu präsentieren – eine Vorstellung, die er wegen der fortgesetzten Störungen durch Nazis im Zuschauerraum nicht bis zum Schluss dirigieren konnte. Das Theater Bonn bringt die Oper am 11. September auf die Bühne; weitere Aufführung am 17. September. Außerdem auf dem Spielplan: Nach „Cosi Fan Tutte“ und „Don Giovanni“ steht mit „Le Nozze di Figaro“ das dritte Werk der Zusammenarbeit von Wolfgang Amadé Mozart mit seinem bedeutendsten Librettisten Lorenzo da Ponte wieder am 25. und 30. September auf dem Spielplan des Theater Bonn. Infos / Karten: 0228 / 77 80 22.

Auch das Pantheon bietet im September wieder einen reichhaltigen Einblick in die weite Welt der Kleinkunst mit Stars und preisgekrönten Newcomern. Mit der Bonnpremiere seines neuen Kabarett-Solos „Die Ursache liegt in der Zukunft“ ist der bekannte Kölner Kabarettist Jürgen Becker am 7. September im Pantheon zu erleben. Marco Gianni ist der gefragteste Comedian der Social Media Generation. Am 9. September ist der Tiktok-Star mit seinem ersten Livesolo „Akkurat“ auch erstmals in Bonn. Kurt Krömer hat ein neues Programm geschrieben, mit dem er im Herbst 2022 auf Tournee geht. Und mit zwei Preview-Shows ist der großartige Komiker am 14. und 15. September dabei auch hautnah im Pantheon zu erleben. Ein regelrechtes Staraufgebot an Bühnengästen kann Autor und Kabarettist Horst Evers am 18. September zur neuen Ausgabe der WDR 5-Reihe „Pantheon-Vorleser im WDR“ begrüßen. Aus ihren neuen und aktuellen Büchern lesen an diesem Abend mit Witz und Verve: Jörg Thadeusz, Jan Weiler, Sebastian 23 und Mirja Boes. Eine weitere Bonnpremiere zeigt am 21. September die Kölnerin Barbara Ruscher. Satirisch, bissig und charmant knöpft sich die Kabarettlady in ihrem Solo „Mutter ist die Bestie“ erneut die brennenden Themen unserer Zeit vor.

Zu einem Abend zwischen Schnaps und Schnäppchen, mit Worten, Wumms und Westerngitarre lädt am 27. September die Kölnerin Dagmar Schönleber. Ihr neues Solo trägt den Titel „Die Fels*in der Brandung“. Und noch ein Staraufgebot steht dem Pantheon am 28. September ins Haus: Tobias Mann begrüßt bei der 109. Ausgabe des WDR-Kabarettfestes die Bühnengäste Katie Freudenschuss, Jean-Philippe Kindler, Frank Goosen, Rainer Pause und Norbert Alich zum abendfüllenden Kleinkunstgipfeltreffen. Infos und Karten: 0228 / 21 25 21.

Sechs Menschen zusammen in einem Raum eingeschlossen. 90 Minuten Zeit, bevor alles in die Luft fliegt. Das ist die fiktive Story des „Escape Rooms“, dessen Besuch sich die aktive Hetti zu ihrem 80. Geburtstag gönnt. Die eingeladene Verwandtschaft willigt gezwungenermaßen ein. Schließlich könnte es der Letzte sein, den die gut betuchte Dame feiert. Doch was dort alles passieren kann, hat sich niemand der Familienmitglieder vorstellen können: Enterbung, Versöhnung, Sex, Karaoke, Fesselspiele und abgründige Geständnisse: Mit der Krimi-Komödie eröffnete das Bonner Contra-Kreis-Theater am 1. September die neue Spielzeit. Infos und Karten: 02 28 / 63 23 07.

„Familie Malente“ wechselt die Seiten: Vier erfolgreiche linksrheinische Jahre liegen hinter ihnen; jetzt ist Beuel an der Reihe. In der Jahrmarktshalle Pützchen fand das wunderbare Spiegelzelt ein neues Domizil. Und die neue Spielzeit in Beuel, am Holzlarer Weg 42, beginnt am 15. September mit einem einzigartigen Abstecher in die Welt der Tänzer, Gaukler und Varietéstars – einer überwältigenden Show voller Musik, Humor und großen Emotionen. Infos / Karten: 0228 / 42 22 22 30.