Einschulung vor 70 Jahren
Lehrerin mit eiserner Gesundheit
Rheinbach - Auch wenn ihre Einschulung in die damalige Katholische Volksschule in
Rheinbach schon sage und schreibe 70 Jahre her ist, ist den Ehemaligen
vieles noch ganz lebendig in Erinnerung. „Es gab eine einzige
Schultüte, die war leer. Jeder bekam sie nur für das Foto in die
Hand“, sagt Doris Nitsch und zeigt ein Foto, das sie bei Einschulung
im Jahr 1949 mit Ranzen und Schultüte zeigt. Dass die 52
„i-Dötzchen“ des Einschulungsjahrgangs 1949 alle in einem
Klassenraum unterrichtet wurden, war nichts Besonderes. Lehrerin
Susanne Prim brachte den Kindern zuerst die Spurschrift bei. „Die
haben wir in Arbeitsheften geübt. Wir hatten aber auch jeder eine
Schiefertafel, auf die wir mit Griffel schrieben“, erinnert sich
Doris Nitsch. Im Gedächtnis geblieben sind ihren Klassenkameraden
auch die vielen Waldwanderungen mit Frau Prim. „Unsere Lehrerin
hatte eine eiserne Gesundheit, sodass zu unserem Bedauern keine
Unterrichtsstunde ausfiel“, wissen sie noch. Getrennt voneinander
hatten Mädchen Unterricht im Handarbeiten und Jungen im Basteln und
Werken. Ein Mitschüler allerdings habe das Handarbeiten immer als
attraktiver empfunden als das Basteln und sei dann immer zu den
Mädchen gekommen. Die reine Schulidylle waren die Zeiten aber nicht.
Denn auch an körperliche Strafen erinnern sich die Ehemaligen. Nach
der Schule haben die Ehemaligen verschiedene Berufe ergriffen, wie
Landwirt, Postbote, Buchhalter, Schneiderin, Erzieherin,
Verwaltungsangestellte oder Verkäuferin. Angereist waren sie teils
aus Nord- oder Süddeutschland, viele aber sind in Rheinbach und
Umgebung geblieben. Alle freuten sich, dass Hajo Henk ihnen in einem
Vortrag noch einmal „Alte Bilder der Rheinbacher Hauptstraße“
zeigte.
- Gerda Saxler-Schmidt
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.