Übung der Rettungsdienste
„Massenanfall von Verletzten“

Das Übungsszenario: Ein Unfall zwischen einem Linienbus und einem PKW. Im Bus waren eine unbekannte Anzahl Personen mit Verletzungen aufzufinden.  | Foto: Feuerwehr Rheinbach.
  • Das Übungsszenario: Ein Unfall zwischen einem Linienbus und einem PKW. Im Bus waren eine unbekannte Anzahl Personen mit Verletzungen aufzufinden.
  • Foto: Feuerwehr Rheinbach.

Rheinbach/Region (red). Dass die Feuerwehr übt, ist nichts Besonderes. Dass die Feuerwehr eine gemeinsame Übung mit zwei Löschzügen durchführt, ist schon seltener. Dass daran zusätzlich acht Rettungswagen, drei Notarzteinsatzfahrzeuge, ein organisatorischer Leiter Rettungsdienst und damit insgesamt 23 Kräfte des Rettungsdienstes teilnehmen, ist jedoch besonders. Anfang Dezember übte die Freiwillige Feuerwehr Rheinbach zusammen mit dem Rettungsdienst mit mehr als 80 Teilnehmenden einen Großeinsatz an der Bundeswehrverladestation bei Oberdrees.

Die von Laurenz Kreuser, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Rheinbach, ausgearbeitete Übung sollte vor allem die Zusammenarbeit zwischen der Feuerwehr und dem Rettungsdienst trainieren. Daher wurde eine sogenannte MANV-Lage ausgearbeitet. Die Abkürzung steht für „Massenanfall von Verletzten oder Erkrankten“, also ein Einsatzszenario, bei dem sehr viele Personen mit unterschiedlichem Verletzungsgrad gleichzeitig versorgt werden müssen. Dies stellt besondere Anforderungen an die Koordination, da die Rettungswagen in der Realität zum Teil von weiter her kommen und so erst nach und nach die Einsatzstelle erreichen. Damit sind zu Beginn typischerweise zu wenig Einsatzkräfte für zu viele Patientinnen und Patienten vorhanden.

Edgar Kroymann, einer der Führungsdienste der Feuerwehr Rheinbach, war bei der Übung als Einsatzleiter eingesetzt. Bei seinem Eintreffen sah er sich einem Unfall zwischen einem Linienbus und einem PKW gegenüber. Zusätzlich stellte sich bei der ersten Erkundung heraus, dass ein Fahrradfahrer unter den Bus geraten war. Im PKW befanden sich vier, teils eingeklemmte Personen. Im Bus waren eine unbekannte Anzahl Personen mit Verletzungen von einer kleinen Platzwunde bis hin zu schwer eingeklemmt zwischen den Sitzreihen aufzufinden.

Glücklicherweise trafen bereits die ersten Einsatzkräfte der Löschgruppen aus Niederdrees und Oberdrees ein und so konnte sehr schnell mit der Betreuung und ersten Behandlung der Personen begonnen werden. Als nächstes trafen neben den ersten Rettungsdienstfahrzeugen auch zwei Fahrzeuge des Löschzug Rheinbach sowie die Löschgruppe Hilberath ein. Aufeinander abgestimmt wurden jetzt die Patientinnen und Patienten aus den Fahrzeugen befreit, durch den eintreffenden Rettungsdienst – alles Auszubildende der Malteser aus Rheinbach, Bornheim und Sankt Augustin – und den Notärzten der Notarztgruppe Rheinbach behandelt und transportfähig gemacht.

Besonders realistisch wurde die Übung durch die täuschend echt geschminkten Darstellerinnen und Darsteller des Teams der realistischen Unfalldarstellung der Malteser Meckenheim und einer Reihe Jungs und Mädchen aus der Rheinbacher Jugendfeuerwehr.

Nach ungefähr eineinhalb Stunden war die umfangreiche Übungslage abgearbeitet. Alle schwerer verletzten Personen waren an den Rettungsdienst übergeben und „auf dem Weg ins Krankenhaus“. Die leicht Verletzten waren betreut und die technische Rettung abgeschlossen.

Sowohl Übungsleiter Laurenz Kreuser als auch auch Thorsten Schuhmann, Wachleiter der Malteser in Rheinbach, zeigten sich sehr zufrieden mit den gezeigten Leistungen. Das ganze Jahr über hatten bereits mehrere kleine Übungen gemeinsam mit Feuerwehr und Rettungsdienst stattgefunden. Bei dieser herausfordernden, großen Lage zum Abschluss des Jahres zeigte sich, dass genau das zum Erfolg führt. Die Absprachen zwischen den Einsatzkräften waren ruhig, die Chaosphase, die immer zu Beginn eines solchen Einsatzes auftritt, erfreulich kurz und sehr schnell waren die ersten Patientinnen und Patienten versorgt. Man war sich einig: Die Zusammenarbeit, auch in dieser Größenordnung, wird definitiv fortgesetzt, um auch noch die letzten kleinen Punkte weiter zu optimieren.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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