Kinderuni an der Hochschule

Mit Geduld und Spucke Verbrechen aufklären

Rheinbach - (art) Ganz schön klug, diese Jungen und Mädchen. Das merkten
Professor Richard Jäger, Professor für Angewandte Naturwissenschaft
mit Schwerpunkt forensische Biologie, und seine Mitarbeiterin Nicole
Strauß schon gleich zu Beginn der Kinderuni-Veranstaltung am Campus
Rheinbach der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

Das Thema war aber auch besonders spannend und forderte den
detektivischen Ehrgeiz der 19 Nachwuchsforscher heraus: „Mit Geduld
und Spucke Verbrechen aufklären“. Dass jedes Lebewesen aus Zellen
besteht, wussten sie schon ganz genau. Auch dass diese einzelnen
Zellen so winzig klein sind, dass man sie mit bloßem Auge nicht sehen
kann. Selbst unter dem Mikroskop ist das nicht ganz so einfach, weil
Zellen zudem noch farblos sind.

Also müssen sie zunächst eingefärbt werden. Vorsichtig schabten sie
Zellen von der Innenseite ihrer eigenen Wangen ab und übertrugen die
auf einen Glasobjektträger. Dann färbten sie sie mit einem Farbstoff
ein, um sie unter dem Mikroskop anschauen zu können – und
erkannten, dass die Zellen einen Zellkern haben, der genetische
Informationen enthält. Kriminalbiologen untersuchen Stoffe in
Zellkernen, um herauszufinden, von welcher Person Speichel stammt,
denn: „Oft hinterlassen Verbrecher an Tatorten Speichel. Der kann
dann Hinweise zum Verbrechen liefern und so bei der Aufklärung
helfen“, erfuhren die Kinder von Professor Jäger. Rein praktisch
machten sich die Kinder selbst an den Nachweis von Speichel auf einem
Stoffstück mithilfe der Jod-Stärke-Reaktion.

Unter dem Motto „Eine Welt - viele Sprachen“ veranstalten die
Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, die Alanus Hochschule für Kunst und
Gesellschaft sowie die Philosophisch-Theologische Hochschule SVD St.
Augustin im Schuljahr 2017/18 die inzwischen fünfte Kinderuni im
Rhein-Sieg-Kreis.

Dabei werden Schülerinnen und Schülern der dritten bis sechsten
Klassen unabhängig von der Schulform auf kindgerechte Weise
Lernansätze zu aktuellen Themen vermittelt.