100 erste Tage
Musikschulleiter Peter Protschka zieht positive Bilanz

Möchte mit seiner Begeisterung für die Musik gerne auch in Rheinbach, Meckenheim und Swisttal Kinder, Jugendliche und Erwachsene inspirieren: Musikschulleiter Peter Protschka. | Foto: ine
  • Möchte mit seiner Begeisterung für die Musik gerne auch in Rheinbach, Meckenheim und Swisttal Kinder, Jugendliche und Erwachsene inspirieren: Musikschulleiter Peter Protschka.
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Rheinbach/Voreifel - Nach 100 Tagen im neuen Amt hat er natürich lange noch nicht alle
seine Ideen und Vorhaben umsetzen können – aber er weiß genau, wo
es lang gehen soll. Peter Protschka, seit dem 1. September neuer
Leiter der Musikschule der VHS Voreifel, zieht nach diesen ersten 100
Tagen eine durchweg positive Bilanz. Der studierte und
leidenschaftliche Musiker (u.a. Jazz-Diplom in Mannheim, Master Alte
Musik in Köln), hat sich als Jazztrompetensolist einen Namen gemacht,
leitete bereits verschiedene Jazzprojekte und tritt auch weiterhin
auf. Seit 2007 war er an der Rheinischen Musikschule in Köln als
Dozent tätig und bewarb sich auf die ausgeschriebene Stelle in
Rheinbach, weil diese für ihn eine neue, reizvolle Herausforderung
bedeutete: „In einer Kommune dieser Größe kann man kulturell noch
etwas bewegen. Hier hat die Musikschule einen Wert und wird von den
Menschen und auch von der Politik sehr geschätzt“, erklärt der
42-Jährige seine Beweggründe für die Bewerbung. Er sei nach seinem
Amtsantritt überall sehr positiv und freundlich aufgenommen worden,
freut er sich über den gelungenen Neuanfang. Die Musikschule habe
einen guten Ruf und bereits sehr gute Arbeit geleistet, weiß Peter
Protschka. Trotzdem will er hier auch neue Akzente setzen. Dass man
mit ihm einen aktiven Musiker für die Leitung gewählt hat, sieht er
als gewollte Entscheidung. Für die Musikschüler könne es
inspirierend sein, wenn der Leiter selber aktiver Musiker sei, findet
er. Und weil er das „Musiker sein“ nicht an der Musikschultür
abgeben kann, übt er weiterhin täglich zwei bis zweieinhalb Stunden
auf einem seiner Instrumente, zu denen unter anderem auch ein
Flügelhorn und eine Barocktrompete gehören, um das professionelle
Level zu halten.

Neben der konzeptionellen Arbeit einschließlich der Umsetzung seiner
Ideen und den Verwaltungsaufgaben bleibt für das Unterrichten nicht
viel Zeit. Trotzdem hat er die Bigband der Musikschule unter seiner
Leitung wieder aktiviert. Hierfür werden übrigens noch weitere
Trompeten gesucht, denn im nächsten Jahr stehen für die Bigband
schon einige Auftritte auf dem Terminplan. Geprobt wird mittwochs von
19.30 Uhr bis 21 Uhr. Interessenten können sich direkt in der
Musikschule bei Peter Protschka melden.

Zudem liegt es ihm am Herzen, neben dem Kammerensemble mit
Holzbläsern auch eines für Streicher und eines für Blechbläser in
der Musikschule zu gründen. Diese könnten die Musikschule nicht nur
bei Projekten sondern auch bei kurzfristigen Anfragen, zum Beispiel
bei offiziellen Anlässen, repräsentieren, so Protschkas Idee. „Ich
werbe für eine Live-Kultur“, sagt er. Es sei wichtig, Musik nicht
nur über Internetplattformen zu erleben, sondern vor Ort in Konzerten
ganz unmittelbar. „Und dafür muss man nicht nach Köln oder Bonn,
das geht auch hier in Rheinbach, Meckenheim oder Swisttal“, so der
Leiter der Musikschule weiter.

Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf dem Ausbau der
Schulkooperationen. Nachdem er mit vielen Schulleitern der Region
Gespräche geführt hat, gibt es auch schon erste Ergebnisse. Ein
OGS-Chor am Sürster Weg und ein Grundschulorchester an der
Bachstraße entstehen in Kürze, am St. Joseph-Gymnasium wird es eine
neue Streicherkooperation geben und sowohl an der Georg-von-Boeselager
Sekundarschule in Swisttal als auch am Schulcampus Meckenheim sollen
neue Projekte angestoßen werden. Für die Breitenförderung ist ihm
auch die Zusammenarbeit mit Kirchengemeinden und Kindergärten
wichtig. Eines der Musikschulprojekte im Rahmen des
Beethovenjubiläums 2020, „Ludwig goes Kita“, würde er gerne in
ähnlicher Weise nach dem Jubiläumsjahr weiterführen. Ideen,
Wünsche und konzeptionelle Anregungen hat er noch viele, weiß aber
natürlich, dass die Umsetzungen auch finanzierbar sein müssen. Daher
steht er im engen Austausch mit der Politik, um gemeinsam einen guten
Weg zu finden.

Für die Qualität der Ausbildung stehe er ein, sagt Peter Protschka,
der von der Breiten- und Frühförderung auch zur Spitzenfindung
kommen möchte. Den Anspruch und das Ziel seiner Arbeit fasst er in
einem Satz zusammen: „Es ist erstrebenswert, dass unsere
Musikschüler auch wieder an den deutschen Hochschulen für Musik
landen.“

- Sabine Dedek

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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