Jubiläumsausstellung Kunstforum `99
Nach 20 Jahren Hoffnung auf eigene Räume
Rheinbach - Für die Mitglieder des „Kunstforum`99“ war es im Jubiläumsjahr
das wohl schönste Geschenk: die Aussage von Vize-Bürgermeister Claus
Wehage bei der Eröffnung der Jahresausstellung „Alles Gute!“ auf
dem Campus der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Seit ihrer Gründung vor 20
Jahren suchen die Künstlerinnen und Künstler nämlich eigene
Räumlichkeiten, um dort ihre Werke, aber auch Gastausstellungen,
präsentieren zu können. Bisher vergebens – und so hatte
Vorsitzende Eva Vahjen schon vor der Eröffnung angekündigt:
„Zukunft und Fortbestand des Vereins sind ungewiss“. Zudem stehen
im nächsten Jahr Vorstandswahlen an; Vahjen wird nicht mehr
kandidieren: „Ich hatte bei meiner Wahl erklärt, dass ich nur für
zwei Jahre für dieses Amt zur Verfügung stehe“.
Doch Wehage, der die Grüße und Glückwünsche der Stadt Rheinbach
übermittelte, konnte den Künstlern Hoffnung machen. Er sprach von
einer „optimistischen Prognose“ im Hinblick auf eigene
Räumlichkeiten; bereits in Kürze sollen weitere Gespräche zwischen
Verwaltung und Kunstforum stattfinden. „Der Verein hat die
Kunstszene in der Glasstadt auf hohem Niveau nachhaltig belebt, und
ich hoffe, dass dies auch weiterhin so bleibt. Eigene
Ausstellungsräume können weitere Impulse für diese erfolgreiche
Arbeit geben“, so der Vize-Bürgermeister.
Und so war die Stimmung bei der Eröffnung der Ausstellung
ausgesprochen gut, mit der das Jubiläumsjahr – in dem das
Kunstforum sein 20jähriges Bestehen feiert – seinen Abschluss fand.
Die rund 100 Mitglieder des Vereins waren Anfang des Jahres
aufgefordert worden, eine Arbeit für diese Ausstellung zu erstellen.
Vahjen: „Ohne Bindung an ein Ausstellungsthema, eine Technik oder
ein Format stand ausschließlich die Freiheit der künstlerischen
Kreativität im Vordergrund“.
82 Arbeiten wurden schließlich eingereicht und in anonymer Form –
also ohne Namensnennung – einer Jury, bestehend aus Judith Breuer
aus Bonn, Bernd Petri aus Köln und Professor Andreas Reichel von der
Alanus-Hochschule Alfter, vorgelegt. Diese wählte 32 Werke für die
Ausstellung aus. Vahjen: „Natürlich war bei einigen die
Enttäuschung groß, dass sie mit ihren künstlerischen Arbeiten nicht
bei der Ausstellung dabei sind“.
Mit dem diesjährigen Kunstpreis – mit insgesamt 500 Euro dotiert
– wurden gleich vier Künstlerinnen ausgezeichnet. Professor Andreas
Reichel: „Wir vergeben den Hauptpreis zu gleichen Teilen an vier
völlig verschiedene Künstlerinnen, die sich besonders durch
originelle Ideen und sensible Experimente mit ausgefallenen Techniken
auszeichnen“. Es sind Heike Gerdes, Eva Vahjen, Hilda van
Overveld-Priew und Jutta Redling.
In den Räumen der Hochschule ist das „Kunstforum `99“ aber auch
zukünftig immer herzlich willkommen. Dies betonte Professor Michael
Heinzelmann, der die erfolgreiche Arbeit des Kunstvereins in den
vergangenen 20 Jahren würdigte und einen Zusammenhang zwischen
Hochschule und Kunstverein sah: „Beide geben Denkanstöße; beide
stellen – die einen bei den Besuchern der Ausstellungen, die anderen
bei den Studenten in den Vorlesungen - intellektuelle Forderungen“.
- Peter Adolf
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.