Bürgermeistertreffen in Rheinbach
Neue Partnerschaften

Eine Skulptur aus einem Granatsplitter und einer Drahtschere überreichten die beiden französischen Bürgermeister Armand Falque (M.) und Olivier Gérard (re.) an Rheinbachs Bürgermeister Stefan Raetz. | Foto: art
  • Eine Skulptur aus einem Granatsplitter und einer Drahtschere überreichten die beiden französischen Bürgermeister Armand Falque (M.) und Olivier Gérard (re.) an Rheinbachs Bürgermeister Stefan Raetz.
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Rheinbach - Wie viele Soldaten im Ersten Weltkrieg, den die Franzosen „La Grande
Guerre“ nennen, allein um Verdun ihr Leben lassen mussten, ist nicht
genau belegt. Die meisten Schätzungen gehen von rund 364.000
Franzosen und 338.000 deutschen Soldaten aus. Allein in der Schlacht
von Verdun wurde über 300 Tage lang alle 40 Sekunden ein
Menschenleben beendet oder ein Mensch verstümmelt. Im Beinhaus von
Douaumont, einer nationalen französischen Grabstätte, sind die
sterblichen Überreste von 130.000 nicht identifizierten
französischen und deutschen Gefallenen aufbewahrt. Vor dem Beinhaus
befindet sich ein Friedhof mit mehr als 16.000 Gräbern. Vor dem
Beinhaus trafen sich im September 1984 der französische Präsident
François Mitterrand und der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl zu
einer großen Versöhnungsfeier. Am 17. Mai 2013 wurde in einem
großen deutsch-französische Zeremoniell am deutschen
Soldatenfriedhof im Fort de Douaumont die im Auftrag von Initiator und
Stifter Erich Scharrenbroich vom Rheinbacher Pallottiner-Pater
Franz-Josef Ludwig geschaffene Bronze-Skulptur „Der Abschied“ (Les
Adieux) aufgestellt. Die Stadt Rheinbach und die französische
Gemeinde Douaumont wird künftig eine neue „Partnerschaft des
Friedens“ verbinden. Schwerpunkt der Partnerschaft soll es sein,
Schülerinnen und Schülern aus Rheinbach vor Ort diesen schrecklichen
Krieg mit insgesamt 17 Millionen Toten zu verdeutlichen. Rheinbacher
Schüler sollen in „Begegnungen über den Gräbern“ die Folgen von
Hass und die Gräuel des Krieges erfahren können. Es soll virtuelle
Klassenzimmer in Form von Treffen via Internet geben, in denen nicht
nur der Krieg thematisiert werden, sondern auch aktuelle Themen wie
Europa und Klimaveränderungen. Dieser deutsch-französischen
Kooperation steht nun nichts mehr im Wege, nachdem die Räte der
Gemeinden in Douaumont und Vaux-devant-Damploup die „Partnerschaft
des Friedens“ und auch die Fusion zur mit 82 Einwohnern kleinsten
Gemeinde Frankreichs beschlossen hatten. Im Dezember vergangenen
Jahres hatte auch der Rheinbacher Rat ohne Gegenstimmen für die neue
Friedenspartnerschaft votiert. Nun fehlt nur noch ein Termin zur
Unterzeichnung der Friedenspartnerschaft, an der auch Jacqueline
Gourault, die zuständige Ministerin für territorialen Zusammenhalt,
teilnehmen möchte. Grund: Rheinbach ist die erste Kommune überhaupt,
mit der die neue Gemeinde eine Partnerschaft eingehen wird.

Im Vorfeld hatten die Bürgermeister Armand Falque aus
Vaux-devant-Damploup und Bürgermeister Olivier Gérard aus Douaumont
auf Einladung von Bürgermeister Stefan Raetz Rheinbach besucht und
auch erste Bekanntschaft mit dem Karnevalsbrauchtum gemacht.

- Gerda Saxler-Schmidt

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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