"Am Klavier in Odendorf"
Offizielle Vorstellung der Beethoven-Stele
Swisttal-Odendorf - (art) Schon im vergangenen Herbst aufgestellt, wurde die
Beethoven-Stele am zentralen Zehnthofplatz in Odendorf nun auch
offiziell vorgestellt. Den musikalischen Auftakt gaben vier junge
Musiker der Musikschule Voreifel, Christoph Hillgruber, Thorallil
Quadflieg, Tobias Grohs und Max Mahnig passend mit der so genannten
„Europa-Hymne“, dem letzten Satz aus der 9. Sinfonie von Ludwig
van Beethoven. Dass die Gemeinde Swisttal stolz ist, auf ihrem Gebiet
eine dieser insgesamt 22 Stelen in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis zu
haben, wie Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner sagte, liegt auf der
Hand. Die Stele mit der Nummer 14 hat einen besonders schönen
historischen Standort: zwischen alter Kirche St. Petrus und Paulus, im
12. Jahrhundert errichtet als Wehrkirche, und dem 1726 erbauten
Zehnthaus. Dieses Ensemble mag sich auch dem jungen Ludwig van
Beethoven präsentiert haben, als er im Alter von zehn Jahren auf
seiner „Rundreise zu Musikfreunden“ auch in Odendorf beim
damaligen Pfarrer Hilger-Josef Dick spielte.
Tatsächlich sei Beethoven zu Fuß gegangen, wenn er von Ort zu Ort
gezogen sei, um bei den Musikfreunden zu spielen, wie Stephan Eisel,
Vorsitzender des Vereins „Bürger für Beethoven“ und gleichzeitig
Initiator des Beethoven-Rundgangs und der Beethoven-Stelen im
Rhein-Sieg-Kreis, bei der offiziellen Vorstellung der Odendorfer Stele
im historischen Zehnthaus sagte. Die Konzerte gab der junge Beethoven
demnach kostenlos, das habe sein Vater Johann ausdrücklich gesagt.
Einzige Voraussetzung: die Freunde mussten ein Klavier haben. So
lautet das Thema auf der Stele in Odendorf auch „Am Klavier in
Odendorf“. In Deutsch, Englisch und Französisch wird dort kurz zum
Hintergrund erläutert, dass mitunter auch Franz Georg Rovantini dabei
gewesen sei, ein Verwandter von Vater Johann Beethovens Ehefrau Maria
Magdalena. Von Odendorf seien sie wahrscheinlich weiter nach Oberdrees
gelaufen, so Eisel. Möglicherweise auch zum nahen Kloster Maria Stern
in Essig, wo eine Orgel den jungen Ludwig zum Musizieren eingeladen
haben könnte. Die genauere Geschichte dahinter kann über einen
QR-Code an der Stele abgerufen werden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.