Ausstellung im Glasmuseum Rheinbach
Open-Air-Museumsfest am 14. August ab 18 Uhr i ...

„Moderne Zeiten. Glas von 1900 bis 1940 in neuem Licht“ präsentiert das Glasmuseum Rheinbach ab dem 14. August. | Foto: Glasmuseum Rheinbach
  • „Moderne Zeiten. Glas von 1900 bis 1940 in neuem Licht“ präsentiert das Glasmuseum Rheinbach ab dem 14. August.
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Rheinbach - (red) Eine neue Ausstellung mit dem Titel „Moderne Zeiten. Glas von
1900 bis 1940 in neuem Licht“ präsentiert das Rheinbacher
Glasmuseum (Himmeroder Wall 6) ab dem 14. August 2021.

2019 wurden drei Räume der Dauerausstellung, die Gläser von Barock
über Biedermeier bis Historismus zeigen, unter dem Motto
„Böhmisches Glas in Biografien“ grundlegend umgestaltet. Nun
kommt ein weiterer Raum hinzu, der das biografische Konzept aufgreift
und an die Chronologie anschließt. Damit wird das Glas der Zeit von
1900 bis ca. 1940 in einem ebenso ansprechenden Rahmen präsentiert.

Zu den Hörstationen in den bereits fertiggestellten Räumen kommt die
Biografie von Alfred Dorn hinzu: Er war bis 1941 (offiziell bis 1945)
Direktor der nordböhmischen Glasfachschule Steinschönau/Kamenický
Šenov. Nach Kriegsteilnahme und anschließender Inhaftierung folgte
er seiner aus der Tschechoslowakei vertriebenen Familie in den Westen
Deutschlands und wurde 1948 Gründungsdirektor der Glasfachschule
Rheinbach.

Unter einen einheitlichen Stilbegriff lässt sich die Glaskunst dieser
Jahrzehnte nicht zusammenfassen, vielmehr stellt sie sich in einer
Vielzahl zum Teil völlig auseinanderlaufender Erscheinungsformen dar:
Jugendstil bzw. Art Nouveau, Art Déco, nordböhmischer Fachschulstil,
Neue Sachlichkeit. Die Epoche vereinigt beides – Raffinement und
Dekadenz einer Spätzeit und den Aufbruch zu neuen Zielen. Oft war das
Glas Teil eines eleganten Interieurs mit Zügen eines sorgfältig
inszenierten Gesamtkunstwerks, in dem alle Gattungen künstlerischer
Gestaltung gleichen Rang hatten und das die Scheidung von freier und
angewandter Kunst aufhob. Es sind Ideen und Konzepte, die immer wieder
aufgegriffen und auch heute noch diskutiert werden. Zur Einweihung des
neu gestalteten Raumes soll der kulturelle Kontext dieser überaus
produktiven Zeit in den Blick genommen werden, die wie kaum eine
andere für den Aufbruch in die Moderne steht.

Die Fertigstellung des umgestalteten Raumes der Dauerausstellung soll
mit einem kleinen Corona-konformen Open-Air-Museumsfest unter dem
Motto „Moderne Zeiten. Glas von 1900 bis 1940 in neuem Licht“ am
Samstag, 14. August, ab 18 Uhr gefeiert werden. Zur Begrüßung
spricht Bürgermeister Ludger Banken. Eine Einführung gibt danach
Museumsleiterin Dr. Ruth Fabritius. Anschließend wartet ein
abwechslungsreiches musikalisch-literarisch-choreografisches Programm
auf die Gätse, durch das Thomas Spitz charmant begleitet: Sabine
Pietsch singt kesse Lieder, Karl Hempel trägt Gedichte von Erich
Kästner u.a. vor, Antonello Simone spielt auf dem Akkordeon
leidenschaftliche Tangos, die Tanztheatergruppe aus dem Ballett des
RTV (Leitung Angela Bargel) führt einen Showtanz auf, Kölner
Tanzbegeisterte zeigen Ihnen einige Lindy Hop-Schritte zum
Mitmachen... (Änderungen vorbehalten). Die Gäste werden gebeten ihre
Garderobe passend zur Mode jener Jahrzehnte zu wählen und ein paar
Tanzschritte zu wagen. Hier einige als Anregung gedachte Stichworte:
Emilie Flöge in wallenden, von Gustav Klimt entworfenen
Reformkleidern, „Roaring Twenties“- / Gatsby Style mit
Flapper-Dress, verzierten Stirnbändern und Bubikopf, Marlene Dietrich
als Tingeltangel-Sängerin Lola im „Blauen Engel“ oder als
elegant-androgyne Hollywood-Diva im Hosenanzug, Mackie Messer und
Polly aus Brechts „Dreigroschenoper“, Comedian Harmonists... und
nicht zu vergessen die Outfits für Modetänze wie Charleston, Tango,
Lindy Hop, Stepptanz.... Das Hygienekonzept aufgrund der dann
geltenden Corona-Schutzverordnung wird zeitnah unter
www.glasmuseum-rheinbach.de veröffentlicht.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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