Deutschlands beste Vorleserin
Victoria Schaay erhielt den 1. Preis des Börsenvereins
Rheinbach - (red) Kyra Dittmann, bekannt für ihre Pferdebücher, war sichtbar
stolz, mit der besten Vorleserin Deutschlands zusammen lesen zu
dürfen. Am 20. September 2018 erhielt Victoria Schaay, Schülerin am
Erzbischöflichen St. Joseph-Gymnasium, vom Börsenverein des
Deutschen Buchhandels den Wanderpokal für ihren Sieg beim
Bundesvorlesewettbewerb in Berlin.
Zu diesem Anlass durfte sie sich eine Autorin oder einen Autor ans SJG
wünschen – für Victoria war klar, wer das sein sollte. Und unsere
Siebtklässlerinnen und Siebtklässler profitierten von diesem Wunsch:
Gebannt lauschten sie dem Beginn des neuen Buches von Kyra Dittmann,
„Schneefeuer“. So still habe sie selten ein Publik erlebt, so die
Bonnerin. Lebhaft wurde es dann beim Signieren: Jungen und Mädchen
umzingelten sie.
Auch Schulleiter Michael Bornemann freute sich, dem Lese-Duo
zuzuhören. In seiner Begrüßung wies er auf die vielen Angebote
Rheinbachs hin – von der Öffentlichen Bücherei St. Martin über
die Buchhandlung Kayser bis zum Verein „Rheinbach liest“ und
natürlich sei auch das SJG in Sachen Leseförderung mit seinen Sofas
zum Schmökern im Medienzentrum und diversen Lesungen, zum Teil in
Kooperation mit Rheinbacher Partnern.
Anja Bergmann, Regionaldirektorin NRW beim Börsenverein, erklärte
vor der Pokalübergabe, es sei nicht selbstverständlich, dass Schulen
sich beim Vorlesewettbewerb engagierten. Sie gratulierte Victoria zu
ihrem Erfolg und sei gespannt, ob sie in einem Jahr wieder mit einem
Sieger oder einer Siegerin vom SJG begrüßen dürfe.
Victoria Schaay und Kyra Dittmann lasen abwechselnd aus dem
druckfrischen Buch „Schneefeuer“ und konnten sich „die Aufregung
teilen“, wie Dittmann erklärte. Auch dieses Buch stellt Pferde in
den Mittelpunkt – bzw. die Hauptfigur Ash bzw. Ashley, die das
Reiten liebt, obwohl es sich in ihrem Land, dem Land des ewigen
Schnees, für ein Mädchen nicht gehört. Inspiriert durch das
Märchen Aschenputtel und die englische Version Cinderella. Ashs Pferd
Dalibo hat einen schwarzen Fleck am Ohr, weshalb es nicht am
Eis-Pferderennen teilnehmen darf, das steht nur reinweißen Pferden
zu. So kann Ashley den Optimismus ihrer mittlerweile verstorbenen
Mutter nicht teilen, einmal dieses Rennen reiten zu dürfen.
„Ich finde es wichtig, dass es Gleichberechtigung für alle gibt“,
so Dittmann. „Und es ist wichtig, dass man das macht, wonach das
Herz ruft.“ In der Geschichte sei es das Reiten, aber das beziehe
sich auch auf andere Dinge im Leben. Auf die Frage, ob sie einfach
drauflos schreibe oder einen Plan verfolge, antwortete sie, dass sie
sich viele Gedanken über die Charaktere und die Handlung mache, bevor
sie starte. „Schreiben ist ein Handwerk. Es benötigt nicht nur die
Muse, die einen küsst, sondern auch einen Plan.“
Claus Wehage, erster stellvertretender Bürgermeister von Rheinbach,
zeigte sich begeistert, dass eine Rheinbacherin den Pokal des
Wettbewerbs in die Stadt gebracht hat. „Wir sind eine lesefreudige
Stadt. Wen es einmal gepackt hat, den lässt es nicht mehr los.“
Auch von Kyra Dittmann schien er begeistert: „Beim nächsten Mal
lese ich ein Buch von Ihnen!“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.