Filterbecken fertiggestellt
Weiterer Mosaikstein zum Hochwasserschutz
Rheinbach (red). Der Erftverband hat auf dem Gelände des Gewerbe- und Industriegebietes Wolbersacker ein sogenanntes Retentionsbodenfilterbecken (RBF) errichtet. Zusätzliche Entlastungsmulden halten bei Starkregenereignissen Wasser zurück. Das RBF erfüllt im Wesentlichen zwei Funktionen, die bereits in seinem Namen enthalten sind. Zum einen wird das Niederschlagswasser gespeichert – rund 9.600 Kubikmeter – und nur stark gedrosselt in das Gewässer eingeleitet. Zum anderen findet eine weitere Reinigung des Niederschlagswassers statt. Das Wasser durchströmt eine Filterschicht aus feinem Sand, die mit Schilf bepflanzt ist. Dabei werden ungelöste Schmutzstoffe und sogar gelöste Schadstoffe zurückgehalten. Ferner bauen Bakterien, die sich im Laufe der Betriebszeit im Filtersand ansiedeln, die organische Verschmutzung ab. Das filtrierte Wasser wird über ein Drainagesystem gesammelt und über einen Entlastungskanal in den Morsbach abgeführt.
Der Baubeginn erfolgte bereits im Herbst 2018 und endete im Winter 2022 nach Fertigstellung des rund 2,3 km langen Entlastungskanals und der Aufwuchsphase der Schilfbepflanzung. Im Rahmen der Aufwuchsphase wird das Retentionsbodenfilterbecken künstlich eingestaut, damit sich die Schilfpflanzen im Becken etablieren können. Die Inbetriebnahme erfolgte im Januar 2023.
„Die Stadt Rheinbach dankt dem Erftverband für die Umsetzung und dem Land NRW für die Förderung dieser Maßnahme. Nach der Errichtung von Retentionsfilterbecken an den Kläranlagen Rheinbach und Flerzheim, ist hier im Industriegebiet Wolbersacker eine weitere naturnahe Anlage entstanden, die erhebliche Mengen an Schadstoffen herausfiltert, die beispielsweise durch Reifenabrieb und Tropfverluste von Fahrzeugen entstehen. Sie leistet damit nicht nur einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz. Von großem Wert ist außerdem, dass die Anlage bei Starkregen der Entlastung des Morsbachs bzw. Wormersdorfer Baches dient, der im weiteren Verlauf vor Flerzheim in die Swist fließt“, erklärt Bürgermeister Ludger Banken. „Dieser Effekt wird verstärkt durch die von der Stadt Rheinbach außerhalb des eigentlichen Retentionsbodenfilterbecken errichteten Rückhaltemulden, durch die weitere 8.000 m³ Rückhaltevolumen vorgehalten werden. Dies ermöglicht auch bei Starkregen den sicheren Betrieb der Entwässerungsanlage hier im Wolbersacker“, ergänzt der Technische Beigeordnete Torsten Bölinger. Die Baukosten des Retentionsbodenfilterbeckens betragen rund 5 Mio. Euro. Das Land NRW fördert die Maßnahme mit 2,96 Mio. Euro.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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