Theaterfreunde "Dreigestirn"
Wir können nur lustig
Rheinbach-Wormersdorf - Werbung brauchen sie keine mehr. Schon lange, bevor der Vorhang am
vergangenen Freitag zum ersten Male aufging, waren alle Karten für
die acht Vorstellungen in „Willi`s Scheune“ in der
Brückenhofstraße - innerhalb von 25 Minuten - ausverkauft. Die
Theaterfreunde „Dreigestirn“, die sich vor genau zehn Jahren um
die Tollitäten Günter und Georg Grohs sowie die ehemaligen
Adjutanten gründeten, sind zu einem Begriff im kulturellen Leben weit
über Wormersdorf geworden. Und wenn auch der Theatersaal einst eine
Scheune war, so entstand hier seit 2016 – vorher wurde im Saal des
Gasthauses Dahlem gespielt – eine wunderbare rustikale Spielstätte
mit 85 Plätzen.
Regisseur seit Anfang an ist Harald Lohmer. Ihn hatten die
Karnevalisten einst zur Gründung der „Theaterfreunde“ eingeladen,
da er zuvor schon 12 Jahre Spielerfahrung bei der Odendorfer
Theatergruppe gesammelt hatte. Doch statt Gründungshilfe wurde der
Wormersdorfer gleich als Regisseur festgehalten. Und Lohmer hat die
Truppe seitdem im Griff. Er sucht die Stücke aus, er besetzt die
Rollen aus dem insgesamt 14köpfigen Team: „Nur einer kann das Sagen
haben“, lacht er. Doch er legt Wert darauf, dass jeder seine Ideen
bei den Proben einbringt und sich so daraus so mancher Gag in der
Umsetzung ergibt: „Wir sind Freunde. Nur deshalb klappt das auch so
hervorragend“. Neue Mitglieder sind zunächst ein Jahr auf Probe
dabei, und dann wird abgestimmt: „Nur bei einem einstimmigen Votum
werden sie dann endgültig aufgenommen“.
In diesem Jahr brachten die Theaterfreunde die Komödie von Jupp
Holstein „Tante Tilly´s Testament“ auf die neue Bühne von
„Willi´s Scheune“. Tante Ottilie ist verstorben und hat ihre
Nichte Amelie als Alleinerbin eingesetzt. Diese wohnt in einer
Wohngemeinschaft mit Bianca und Cleopatra als Untermieterin im
Pfarrhaus von Wormersdorf. Der frisch gebackene Monsignore Lothar
Caspar – eine Rolle, die der Regisseur selbst spielt – ist der
Vermieter. Dieser spart auf eine neue Kirchenglocke für seine
Gemeinde, deshalb hat er auch die drei Mädels – sehr zum Leidwesen
seiner Köchin Rita Fromm (Monika Schäfer) - in seinem Pfarrhaus
aufgenommen. Amelie könnte die Erbschaft sehr gut gebrauchen, und
auch der Pfarrer wittert eine große Chance für seine Glocke. Doch
anstelle des Zasters tritt der leicht vertrottelte Witwer der Tante -
Onkel Carlo (eine Paraderolle für Günter Grohs) – im Pfarrhaus ein
und gibt sich als das ersehnte Erbe aus.
Drei Stunden Spaß und Vergnügen – mit lang anhaltendem Applaus
bedachten die Zuschauer bei der Premiere ihre Theaterfreunde. Wer es
versäumt hat, sich Karten zu beschaffen, muss bis zum nächsten Jahr
warten. Und natürlich wird es wieder eine Komödie sein, wie Lohmer
betonte: „Wir können nur lustig“.
- Peter Adolf
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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