Rheinbach hilft e.V.
„Wir leben von Wundern“
Rheinbach/Charkiw (mt). Am heutigen Sonntag ist ein weiterer Hilfskonvoi von „Rheinbach hilft e.V.“ von der Glasstadt in das ukrainische Charkiw aufgebrochen. Das „Herzstück“, ein weiteres ausgemustertes Löschgruppenfahrzeug (LF 20) der Freiwilligen Feuerwehr Rheinbach, wurde am vergangenen Freitag von Bürgermeister Ludger Banken an den Vorsitzenden des Vereins Alfred Eich offiziell übergeben.
Drei der vier Fahrzeuge, neben dem Feuerwehrfahrzeug ein Passat Kombi und ein Ford Transit, verbleiben in der Ukraine. Der Konvoi transportiert viele dringend benötigte Hilfsgüter – darunter Wasserpumpen, Ultrasschall- und EKG-Geräte, Verbandsmaterial, Decken, Kissen, haltbare Lebensmittel, Kleidung und Hygieneartikel. „Wir bringen aber auch noch späte Weihnachtsgeschenke von einer Kindergruppe aus Heimerzheim“, freut sich der stellvertretende Vorsitzende des Vereins Andreas Klassen darüber, dass sie nicht nur überlebenswichtige sondern auch schöne Spenden transportieren.„Ich glaube, dass der liebe Gott über uns wacht“ resümiert Klassen wenn er von den Erlebnissen bei bisherigen Fahrten in die Ukraine berichtet. „Wir leben von Wundern“ sagt er nüchtern, wenn er von der Hilfsbereitschaft der Spender in Deutschland aber auch der Dankbarkeit der Ukrainer vor Ort berichtet.
Dennoch wollen die Helfer des Vereins auf ihrer Reise über etwa 2.600 km bis nach Charkiw so wenig Risiko wie möglich eingehen. Daher haben sie nun erstmals zehn schusssichere Helme und Westen, wie sie auch Sondereinsatzkommandos wie die GSG 9 nutzen, angeschafft.Das Löschfahrzeug, das in der Ukraine hoffentlich noch lange Zeit gute Arbeit erfüllen wird, hat bereits eine bewegte Vorgeschichte. Die Stadt Troisdorf hatte LF 20 im Rahmen der Fluthilfe nach der Unwetterkatastrophe am 14. Juli 2021 für die Feuerwehr Rheinbach zur Verfügung gestellt, nachdem das Löschfahrzeug der Löschgruppe Neukirchen nicht mehr einsatzbereit war.
Die Spende des Fahrzeugs an „Rheinbach hilft“ war nur möglich durch einen einstimmigen Ratsbeschluss und die Unterstützung der Verwaltung, betont der Verein in einer Pressemitteilung. Für die erfolgte Neuanschaffung in Rheinbach, die ebenfalls Voraussetzung für die Spende war, gab es handfeste Gründe: „Das Löschfahrzeug ist fast 20 Jahre alt und entspricht nicht mehr den technischen Auflagen und Abgasnormen. Deshalb wurde das Fahrzeug ausgemustert“ so Stadtbrandmeister Kirchhartz.
„Das Löschfahrzeug wird, wie auch die beiden Fahrzeuge die wir schon übernommen haben, von uns direkt zu den Helfern gebracht, wo es schon erwartet wird,“ erläuterte der Vorsitzender Alfred Eich. Er dankte nach der Übergabe von Schlüssel und Fahrzeugpapieren nicht nur Bürgermeister Ludger Banken und der Verwaltung sondern auch der Freiwilligen Feuerwehr Rheinbach, die ebenfalls noch Hilfsgüter gespendet hat, sowie der Stadt Troisdorf, von der das Fahrzeug ursprünglich stammt.
Die Rückkehr der Mannschaft ist für den nächsten Samstagabend geplant. Tägliche Updates zur Tour gibt es auf der Seite des Vereins https://rheinbachhilft.de.
Redakteur/in:Michael Thelen aus Rhein-Sieg |
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