Soziales Bauprojekt geht in nächste Phase
109 geförderte Wohnungen
Zollstock - (sb). „Besser geht immer, aber es ist für uns in Ordnung“,
erklärte Ralf Leppin von der Mietergenossenschaft Kalscheurer Weg eG.
Die Mietergenossenschaft, die sich zum größten Teil aus Mitgliedern
der Siedlergemeinschaft am Kalscheurer Weg, der sogenannten
Indianersiedlung, zusammensetzt, hat sich mit der Stadt über den
Kauf- und den Erbpachtpreis für das Grundstück geeinigt, auf dem sie
in Eigenregie bauen will. Das Grundstück liegt gleich neben der
Indianersiedlung, gegenüber des Südfriedhofes.
15 Häuser mit insgesamt 109 Wohnungen will die Mietergenossenschaft
errichten, alle sozial gefördert, und langfristig zu günstigen
Preisen vermieten. Sympathien und Unterstützung hatte das Vorhaben,
das oft als „Vorzeigeprojekt“ bezeichnet wird, von alle
politischen Fraktionen von Beginn an. Lange lagen Mietergenossenschaft
und das städtische Liegenschaftsamt in ihren Preisvorstellungen weit
auseinander. Auf Geheiß der Stadt hatten die Mietergenossen 2018 ein
Gutachten zum Grundstückspreis in Auftrag gegeben. Ergebnis: 4,4
Millionen Euro. Das Liegenschaftsamt hielt jedoch 9,7 Millionen Euro
für angemessen. Nun habe man sich auf etwas über fünf Millionen
geeinigt, so Leppin. Der Erbpachtzins liegt bei 1,5 Prozent. „Das
ist höher als wir gedacht und gehofft hatten. Wir werden jetzt jedes
Jahr 75.000 Euro zahlen, 99 Jahre lang“, sagte er. Dadurch müssten
sie an anderer Stelle einsparen, aber das sei machbar, so Leppin.
Das größte Areal des etwas mehr als 22.000 Quadratmeter großen
Grundstücks werden die Mietergenossen auf Erbpachtbasis von der Stadt
für 99 Jahre pachten, zwei kleinere Flächen werden sie kaufen. Es
soll auch eine fünfzügige Kita entstehen, die die Mieter ebenfalls
selbst bauen und vermieten wollen. Einen Betreiber habe man schon, so
Leppin. Auf dem Randstreifen entlang des Südfriedhofs am Kalscheurer
Weg werden die Stellflächen für die Wohnungen entstehen. Die Kosten
für das Projekt habe man bisher auf 27 bis 28 Millionen Euro
geschätzt, sagte Leppin. Nun, wo die neuen Parameter stünden, werde
man in die konkrete Planungen gehen. „Zunächst müssen wir wieder
mit unseren Banken sprechen, dann müssen wir genaue Pläne vorlegen,
um Förderanträge stellen zu können. Dann kann das baurechtliche
Planungsverfahren starten und schließlich die Offenlage“,
erläuterte er. Frühestens Mitte nächsten Jahres könne der Bau
starten, meinte Leppin. Die Mietergenossen rechnen mit einer Bauzeit
von zwei bis drei Jahren.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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