Stadtbezirk soll acht neue Schulen erhalten
Abstimmung über Schulentwicklungsplan
Rodenkirchen - (sb). „Die Tendenz der Schülerzahlen ist seit langem konstant
steigend. Das wird auch einige Jahre so bleiben, dann wieder flacher
werden, aber immer noch über dem Niveau von heute“, sagte Markus
Hölzer von der städtischen Schulverwaltung. In einer Sondersitzung
Ende Mai stellte er den Bezirksvertretern die „Fortschreibung der
Schulentwicklungsplanung Köln 2020“ vor. Die Sitzung fand in der
Erzengel-Michael-Kirche in Michaelshoven statt, um Platz für alle
Lokalpolitiker und gebotenen Sicherheitsabstand zu ermöglichen. 13
der 19 Bezirksvertreter nahmen teil.
Kurz zusammengefasst: Die Verwaltung stellt einen Bedarf von 54
zusätzlichen Schulen in Köln fest. 30 neue Grundschulen, 21 neue
weiterführende Schulen, zwei neue Berufkollegs und eine neue
Förderschule Geistige Entwicklung sollen in den nächsten Jahren
gebaut werden, um die steigende Schülerzahl aufnehmen zu können, so
sieht es der Schulentwicklungsplan vor. Die Verwaltung sieht sie einen
erheblichen und gleichberechtigten Bedarf an Gesamtschul- und
Gymnasialplätzen. Im Bezirk Rodenkirchen sollen bis zum Schuljahr
2023/24 drei neue Grundschulen entstehen, zum Schuljahr 2025/26 drei
weitere: auf dem Sürther Feld, in Marienburg, zwei Grundschulen im
Neubaugebiet Rondorf-Nordwest, zwei Grundschulen in der Parkstadt
Süd. Insgesamt sollen 13 neue Gesamtschulen und acht weitere
Gymnasien geschaffen werden. Um die Zeit bis zu den fertig gestellten
Neubauten zu überbrücken, sollen an manchen Schulstandorten
Interimslösungen geschaffen werden, so die Vorlage. Der
Schulentwicklungsplan sieht im Bezirk eine neue Gesamtschule in der
Parkstadt Süd vor und in Rondorf-Nordwest ein neues Gymnasium. Die
Lokalpolitiker zeigten sich alarmiert vom eklatanten Mangel an
Schulplätzen. Die FDP – bei der Sitzung nicht vertreten – ließ
zu Protokoll geben, dass sie es für falsch halte, alle Hauptschulen
abzuschaffen. Sie regte eine Abfrage des Elternwillens an.
Die SPD-Fraktion brachte einen Ergänzungsantrag ein, in dem sie für
Rondorf-Nordwest eine Gesamtschule statt des geplanten Gymnasiums
forderte. Über diesen Punkt hatten die Bezirksvertreter in der
Vergangenheit mehrfach gestritten. Mit einer knappen Mehrheit von SPD,
Grünen, Teilen der FDP und Linke hatten sie für eine Gesamtschule in
Rondorf gestimmt. Der Rat hatte später allerdings ein Gymnasium in
Rondorf beschlossen. In der Sondersitzung konnte sich die SPD mit
einer knappen Mehrheit durchsetzen. Auch eine Bürgerinitiative, die
bislang rund 400 Unterschriften gesammelt hat, fordert im Neubaugebiet
Rondorf-Nordwest eine Gesamtschule. Ein Ersetzungsantrag von Grünen
und Thorsten Ilg (Freie Wähler) zum SPD-Antrag mit der Forderung nach
einer Gesamtschule beziehungsweise der Prüfung, ob dies möglich ist,
wurde abgelehnt. Die Grünen erklärten sich, anders als bisher, darin
mit einem Gymnasium in Rondorf einverstanden. Markus Hölzer betonte,
dass es sich bei dem Schulentwicklungsplan um eine Rahmenplanung
handle. Jede einzelne Maßnahme müsse individuell beschlossen werden,
erklärte er. Der um die Gesamtschule in Rondorf geänderten Vorlage
stimmten die Bezirksvertreter einstimmig zu.
Korrektur zur Sondersitzung
Rodenkirchen (sb). In der Sondersitzung der Bezirksvertretung
am 20. Mai wurde über ein neues Gymnasium oder eine neue Gesamtschule
für Rondorf diskutiert. In unserem Artikel hieß es irrtümlich zu
einem Antrag der Fraktion der Grünen, diese erklärten sich darin mit
einem Gymnasium in Rondorf einverstanden. Rondorf wird in dem Antrag
nicht erwähnt, es wird die Prüfung einer Gesamtschule für
Meschenich gefordert. Bei der Abstimmung über die SPD-Forderung nach
einer Gesamtschule in Rondorf enthielten sich Grünen mit der
Begründung, der Antrag würde nichts bewirken, der Rat habe ein
Gymnasium für Rondorf beschlossen. Dennoch hielten sie Gesamtschule
für die richtige Schulform in Rondorf, betonten sie.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.