Gegner werfen HGK Spiel auf Zeit vor
AG Contra Hafenerweiterung drängt auf Verkauf

Die Sürther Aue soll dauerhaft als Naturschutzgebiet erhalten bleiben, beschloss der Rat im vergangenen Herbst. Dafür soll die HGK der Stadt das Areal zurückverkaufen. | Foto: Broch
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  • Die Sürther Aue soll dauerhaft als Naturschutzgebiet erhalten bleiben, beschloss der Rat im vergangenen Herbst. Dafür soll die HGK der Stadt das Areal zurückverkaufen.
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Sürth - (sb). Im vergangenen Herbst konnten die Hafengegner nach 30 Jahren
Kampf gegen die Erweiterung des Godorfer Hafens und für den Erhalt
des Naturschutzgebietes Sürther Aue einen großen Erfolg feiern: Der
Rat der Stadt kippte im September seinen alten Beschluss für eine
Hafenerweiterung und entschied, dass die Sürther Aue nachhaltig als
Naturschutzgebiet erhalten werden soll. Zu dem Zweck, so der
Beschluss, sollte die Hafengesellschaft HGK die etwa 35 Hektar große
Fläche zügig an die Stadt verkaufen.

„Dies ist bis heute nicht geschehen, weil die HGK offensichtlich
entschieden hat, ein falsches Spiel auf Zeit zu betreiben“,
kritisierte Helmut Feld von der AG Contra Erweiterung Godorfer Hafen.
„Es ist davon auszugehen, dass es Personen innerhalb der Politik und
der Wirtschaft gibt, die den Hafenausbau immer noch nicht aufgegeben
haben. Vielleicht hoffen sie auf einen Neustart der Ausbaupläne nach
der Kommunalwahl mit einem neuen Oberbürgermeister, der als
Gewerkschaftsfunktionär und Hafenlobbyist vehement für den Ausbau
gekämpft hat“, befürchten er und seine Mitstreiter. Mit dem
Hafenlobbyist meinen sie den SPD-Oberbürgermeisterkandidat Andreas
Kossiski. Es sei wichtig, dass die Sürther Aue durch den Verkauf
endlich den Kölner Bürgern zurückgegeben werde, betonte Feld. Die
HGK solle ihre Blockadehaltung aufgeben und die Verkaufsverhandlung
endlich abschließen.

„Die an die HGK gerichteten Vorwürfe sind völlig haltlos“,
entgegnete HGK-Sprecher Christian Lorenz. Das Kaufangebot der Stadt
läge dem Unternehmen erst seit dem 14. April vor, danach sei es
zunächst juristisch geprüft worden und im Anschluss daran seien die
entsprechenden Gespräche mit der Stadt sofort aufgenommen worden,
erläuterte er. „Insofern weisen wir die Unterstellung einer
Blockadehaltung entschieden zurück“, so Lorenz.

Die HGK habe bereits seit dem letztem Herbst vom beschlossenen Verkauf
gewusst und hätte sich präventiv schon einmal Gedanken dazu machen
können, meinte Feld. „Wir sind überzeugt, dass die HGK verzögert.
Wir kennen sie seit 30 Jahren und haben absolut kein Vertrauen“,
erklärte er. Die Stadt bestätigte, dass das Ankaufsinteresse bereits
im letzten Jahr bekundet und ein qualifiziertes Angebot an die HGK
Anfang April abgegeben worden sei. Die Verhandlungsgespräche zwischen
Stadt und HGK sind mittlerweile angelaufen. „Aus Sicht der Stadt
erscheint eine baldige Einigung möglich. Ein genauer Zeitpunkt dafür
kann aber derzeit nicht benannt werden“, teilte Stadtsprecher
Jürgen Müllenberg mit. Genau das ist es, was den Hafengegnern Sorge
bereitet, denn im September finden die Kommunalwahlen statt.

Die Sürther Aue soll dauerhaft als Naturschutzgebiet erhalten bleiben, beschloss der Rat im vergangenen Herbst. Dafür soll die HGK der Stadt das Areal zurückverkaufen. | Foto: Broch
Die Hafengegner befürchten, dass eine Erweiterung des Godorfer Hafens auf Kosten der Sürther Aue nach der Kommunalwahl möglicherweise wieder angestrebt werden könnte. | Foto: Broch
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