Notsanierung
Aktuelle Stunde zur Sporthalle Gymnasium Rodenkirchen entsetzt Politiker

Bei solchen Duschen ist an einen Betrieb der Sporthalle am Gymnasium kaum zu denken. | Foto: Repro: Broch/Archiv
  • Bei solchen Duschen ist an einen Betrieb der Sporthalle am Gymnasium kaum zu denken.
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RODENKIRCHEN - (sb). Schon seit 2010 sei klar, dass das Gymnasium Rodenkirchen
eine neue Zweifach-Sporthalle brauche, erklärte Manfred Giesen
(Grüne) auf der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung und verwies
auf eine Machbarkeitsstudie der Stadtverwaltung. „Was wurde bisher
getan? Nichts – die alte Halle verkommt und die Neue kommt nicht“,
kritisierte er verärgert. Seine Fraktion und die FDP hatten eine
Aktuelle Stunde zum Zustand der Turnhalle des Gymnasiums
beantragt.

Schon mehrfach hatten die Bezirksvertreter die Verwaltung auf die
dortigen Missstände hingewiesen. Schmuddelige Duschen, blätternder
Putz, marode Fensterrahmen – das hatten Giesen und Daniel im letzten
Jahr zu sehen bekommen, als sie die Sporthalle besuchten. Einstimmig
forderten die Lokalpolitiker im März eine kurzfristige Sanierung der
maroden Halle, wenn derzeit ein Neubau nicht möglich sei. „Wir
müssen erleben, dass hier gar kein Sport mehr möglich ist“,
schilderte Karl-Heinz Daniel (FDP). Das habe seine Fraktion und die
Grünen veranlasst, das Thema noch einmal aufzugreifen, um die
Verwaltung zum Handeln zu bringen. Sie forderten diese auf, zu
erläutern, wie am Gymnasium dauerhaft ordnungsgemäßer
Sportunterricht gewährleistet werden könne, zum Zustand der Halle
Stellung zu nehmen wie auch zum mehrfach verschobenen Neubau. Giesen
und Daniel wiesen darauf hin, dass die Ausweichmöglichkeiten für die
Schule keine Lösung seien, zumal die Turnhalle in der Mainstraße bis
auf Monate weiterhin nicht zur Verfügung stehe.
Ulrike Heuer vom Amt für Schulentwicklung der Stadt Köln erklärte,
dass die Verwaltung vom Rat angewiesen sei, sich auf die Schaffung
dringend benötigter neuer Schulplätze zu konzentrieren und somit
kein Personal für Turnhallenneubau zur Verfügung stünde. Sie wie
ihre Kollegin Astrid Schüßler von der städtischen
Gebäudewirtschaft schilderten drastisch den Personalmangel in ihren
Ämtern. „Wir würden sehr gerne bauen, aber wir können nicht“,
sagte Heuer.
Almuth Roselieb, Leiterin des Gymnasiums, berichtete, wie schwierig
sich der Sportunterricht an ihrer Schule ohne eine funktioniere
Turnhalle gestalte. „Wir haben sehr findige Sportlehrer, die alles
versuchen, sie machen draußen Sport, im Foyer, im Klausurraum, im
Hausflur. Wir finden es wichtig, dass unsere Schüler ihre drei
Stunden Sportunterricht machen können, aber wir können es so nicht
weiter aufrechterhalten“, sagte sie. Ein Ausweichen auf die
Turnhallen der Gesamtschule oder Hauptschule in Rodenkirchen sei keine
Option, nicht zuletzt, weil die Schulen selbst ihre Hallen bräuchten.
„Ich bin fassungslos, dass die Stadt es nicht auf die Reihe
kriegt“, zeigte sich Jörg Klusemann (SPD) entsetzt – nicht als
einziger der Lokalpolitiker – und kritisierte, dass stattdessen Geld
und Kapazitäten in Prestigeobjekte wie Oper und Schauspielhaus
gesteckt würden. „Wir müssen in die Grundinfrastruktur
investieren“, betonte auch Giesen.
Schüßler informierte, dass eine Notsanierung in den Osterferien
vorgenommen werden soll. „Das geht im laufenden Betrieb“,
erklärte sie. Dach, Rohre und Duschen sollten gemacht werden, die
Maßnahme koste rund 250.000 Euro, informierte sie. „Mit einer
Notsanierung wird die Halle nicht schön, aber funktionsfähig“,
sagte Schüßler. Die Lokalpolitiker verwiesen ihren Antrag einstimmig
in den zuständigen Ausschuss.

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