Zollstock gießt!
Allgemeiner Bürgerverein Zollstock organisiert Bewässerungsaktionen

Serena Vogt freut sich, den jungen Bäumen in ihrem Veedel etwas Gutes tun zu können. | Foto: Broch
  • Serena Vogt freut sich, den jungen Bäumen in ihrem Veedel etwas Gutes tun zu können.
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Zollstock - (sb). Mit geschickten Handgriffen bringt Tobias Arens vom
Allgemeinen Bürgerverein Zollstock das Standrohr an den Hydranten auf
der Ecke Briedeler Straße/ Zeltinger Straße an. Zwei, drei Minuten,
dann heißt es: Wasser marsch! Und Wasser brauchen Arens und die rund
15 Zollstocker, die sich an diesem heißen Mittwochabend versammelt
haben, jede Menge, denn sie wollen die Bäume auf dem Marktplatz und
am Theophanoplatz gießen.

Wie derzeit viele Vereine und Initiativen organisiert auch der
Bürgerverein Bewässerungsaktionen, um den Straßenbäumen über den
heißen Sommer zu helfen. Die Zollstocker gießen zum vierten Mal in
ihrem Veedel. Die vergangenen Male waren Bäume im Rosenzweigpark, an
der Ürziger und Graacher Straße, am Gottesweg/ Paul-Nießen-Straße
dran. „Die Bäume brauchen Wasser bei den heißen Temperaturen. Der
Bedarf ist groß, wir könnten jeden Abend durch Zollstock ziehen und
gießen“, schildert Arens. Er und seine Mitstreiter bewässern
gezielt die jungen Bäume. Die Stadt und die RheinEnergie
unterstützen die Gießaktionen und stellen Standrohre und kostenlos
Wasser zur Verfügung. „Wir begrüßen das Engagement der Bürger
für ihre Umwelt, hier speziell für die Bäume“, erläutert Joachim
Bauer vom Grünflächenamt der Stadt. Die jungen Bäume bis zu einem
Stammumfang von 30 Zentimetern zu gießen, sei auf jeden Fall
sinnvoll, betont er. Bei alten Bäumen mit tiefen Wurzeln dagegen
mache es keinen Sinn, das Wasser würde nicht bis zu den Wurzeln
durchdringen, auch bei zugepflasterten Bäumen oder kleinen,
verdichteten Baumscheiben könne kein Wasser ins Erdreich gelangen, so
Bauer. „Auf Dauer werden wir uns von einigen Bäumen, die mit der
Trockenheit nicht zurechtkommen, leider verabschieden müssen“,
erklärt er.

Bei Neuanpflanzungen wählt die Stadt heute trockenresistente Bäume
wie den Feldahorn und den japanischen Schnurrbaum. Die ersten drei
Jahre bewässert die Firma, die die Bäume anpflanzt, die Jungbäume.
Danach gießt die Stadt selbst, bis maximal ins elfte Standjahr. Wer
einem Jungbaum vor seiner Haustür etwas Gutes tun möchte, kann bei
der Stadt gratis einen Wassersack bestellen und Baumpate werden.
Dieser Sack wird um den Stamm gelegt, das Wasser tropft langsam ab.
Gerade Bäume, die auf schwierigen Flächen stehen, wie in Trögen,
auf Tiefgaragen und Stadtbahntunneln, leiden besonders unter der
Trockenheit. „Auch die Bäume auf dem Marktplatz hier in Zollstock
stehen auf einer problematischen Fläche“, sagt Arens. 100 Liter
Wasser sollten es pro Baum sein, meint er. „Beim Gießen sind immer
rund 15 bis 20 Leute dabei. Es schließen sich auch Bürger spontan an
und wir haben einige Wiederholungstäter“, freute sich Serena Vogt
vom Bürgerverein. „Ich hoffe, dass wir so ein paar Bäume retten
können. Außerdem macht es Spaß, gemeinsam etwas Sinnvolles zu
tun“, beschreibt „Wiederholungstäterin“ Alexandra Marland.
Wichtig: Stößt man auf runde Scheiben mit Löchern in den
Baumscheiben: Diese nicht gießen! Es handelt sich um
Belüftungskanale für die Wurzeln. Gießen würde die Kanäle
verschlammen, die Baumwurzeln bekämen nicht mehr genügend Luft.

Wer mitgießen möchte, erfährt die nächsten Termine und Treffpunkte
unter
www.zollstocker-buergerverein.de.
Infos und Tipps der Stadt zum Bewässern der Bäume finden Sie unter
www.stadt-koeln.de/artikel/68581/index.html.
Hier erfahren Sie auch, wie und wo Sie einen Wassersack bestellen
können.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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