Nix wie de Wohrheit!
Altermarktspielkreis präsentiert das Kölsch-Kabarett „Äujelskess“

Im Stück „Schirmherrschaft“ philosophieren zwei Damen auf humorige Art über das Grundrecht auf einen Regenschirm. | Foto: Broch
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  • Im Stück „Schirmherrschaft“ philosophieren zwei Damen auf humorige Art über das Grundrecht auf einen Regenschirm.
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Zollstock - (sb). „In Zeiten alternativer Fakten behauptet jeder, die
Wahrheit zu sagen, und das reflektieren wir augenzwinkernd“,
erläuterte Ursula Barthel, Vorsitzende des Altermarktspielkreises
e.V., das diesjährige Motto des Äujelskess „Nix wie de
Wohrheit“. Insgesamt 16 Szenen und zehn Lieder mit lokalen,
globalen, persönlichen und politischen Themen führt der Spielkreis
auf – alles auf Kölsch.

Den Spielkreis gibt es seit 1950, aktuell hat er 22 Mitglieder. 13 von
ihnen werden als Schauspieler im Pfarrsaal von St. Pius auf der Bühne
stehen. „Der Altermarktspielkreis ist ein kreatives
Mehrgenerationen-Projekt und steht allen Altersgruppen offen“, sagte
Barthel. Für die diesjährige Aufführung proben die Damen und Herren
seit dem vergangenen Herbst alle 14 Tage unter Anleitung des
Theaterpädagogen Guido Alexius. Die Lieder studierte Barthel mit der
Truppe ein. Sie führt auch mit Klavier und Akkordeon durch das
Programm. Die aktuellen Texte für die diesjährige Aufführung
stammen aus der Feder von Rita Goldammer, Johanna Bürger und Guido
Alexius. „Während der Proben werden Szenen von den Spielern aktiv
mitentwickelt und Text-, Schauspiel-, und Ensemble-Fähigkeiten
trainiert. Das Motto ist „Die Probe soll genau so viel Spaß machen
wie die Aufführung““, lachte Alexius.

Ein kleiner Vorgeschmack aufs Programm: Im Sketch „En Fahrt met
d’r Jondel“ sitzen zwei Ehepaare entspannt in einer Gondel und
überqueren den Rhein von der Claudiustherme zum Zoo und bewundern das
Panorama, als mit einem Ruck die Gondel über dem Rhein stehen bleibt
und die Menschen ihrem Schicksal überlässt. Wer hatte eigentlich die
Idee mit der Gondelfahrt, lässt sich die Angst durch lautes Singen
bewältigen, gibt es genügende Proviant, - oder hilft da nur noch
beten? Oder ein Wunder? Die KVB als Betreiber der Gondel weiß immer
einen Rat. Der „Pizzablitz der Zukunft“ hat erstaunliches Wissen
über alle Pizzakunden „em System“ hinterlegt, vom
gesundheitlichen und familiären Status bis zur Kreditwürdigkeit und
wird daher aktiv beratend tätig – ganz im Sinne des Datenschutzes
natürlich. Schließlich darf auch der FC nicht fehlen. In einer
Parodie des 70er-Jahre-Hits „Immer wieder Sonntag“ von Cindy und
Bert heißt es: „Immer widder samstags kütt die Erinnerung“ und
wir sehen Podolski und Modeste für uns spielen, erklären, worauf es
wirklich ankommt: „simmer jetz och zweite Lieja, en d’r Südkurv
litt mer sich em Ärm, öm et Hätz weed et uns wärm“.

Der Altermarktspielkreis sucht immer neue Mitspieler aller
Altersgruppen. Kölsch können muss man nicht, um einzusteigen, aber
ein Interesse an der kölschen Sprache sollte vorhanden sein, sagte
Barthel.

Gespielt wird im Pfarrsaal St. Pius, Irmgardstraße 13, 50969 Köln
Zollstock, zu erreichen mit der Straßenbahnlinie 12, Haltestelle
Gottesweg, und der Buslinie 131, Haltestelle Gottesweg.

Die Aufführungen finden statt am Freitag, 27. Juli, um 19 Uhr,
Samstag, 28. Juli, um 15 und 19 Uhr und am Sonntag, 29. Juli, um 11
und 16 Uhr. Karten sind zu bestellen unter Telefon 0221/ 52 10 25, per
E-Mail unter altermarktspielkreis@web.de und an der Abendkasse.

Im Stück „Schirmherrschaft“ philosophieren zwei Damen auf humorige Art über das Grundrecht auf einen Regenschirm. | Foto: Broch
Auch die leidgeprüften FC-Fans kommen in der aktuellen „Äujelskess“ zu Wort. | Foto: Broch
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